Wie hoch ist ein normaler puls

Er ist immer da – jede Minute, jede Stunde, jeden Tag: Der Ruhepuls zeigt an, dass das Herz schlägt – und wie schnell. Doch welcher Ruhepuls ist eigentlich normal? Welcher Wert ist zu hoch, welcher extrem niedrig und wie gefährlich ist eine Abweichung vom Normalwert? Welche Ursachen kann es dafür geben? FOCUS Online klärt auf.

Unter Ruhepuls versteht man die Anzahl der Pulswellen, die man pro Minute über die Arterien zählen kann, beispielsweise am Handgelenk. Im allgemeinen Sprachverständnis setzt man den Ruhepuls jedoch gleich mit der Herzfrequenz. Diese steht für die Anzahl der Kontraktionen, mit der das Herz bei Nichtbelastung des Körpers Blut durch den Kreislauf pumpt.

Ein gesunder Mensch hat einen Ruhepuls von 50 bis 100, die Werte können also variieren. Bei einem Erwachsenen beispielsweise gelten 70 Schläge pro Minute als ideal, bei Kindern um die 100. Säuglinge haben hingegen einen höheren Ruhepuls, der bei etwa 130 liegt. Bei älteren Menschen liegt der Ruhepuls meist etwas niedriger. Hier gelten ca. 80 Schläge pro Minute als normal.

Generell gilt: Je mehr Sport ein Mensch treibt, desto niedriger ist sein Ruhepuls. So liegt der Ruhepuls bei Leistungssportlern in der Regel bei ca. 40 Schlägen, kann jedoch auch noch etwas niedriger sein.

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So messen Sie den Ruhepuls richtig

Um Ihren Ruhepuls zu messen, suchen Sie sich eine dicht unter der Haut verlaufende Arterie. Besonders gut für die Pulsmessung geeignet und deshalb sehr häufig genutzt ist die Speichenarterie an der Innenseite des Handgelenks. Setzen Sie über dieser mit leichtem Druck zwei Finger auf die Haut. Fühlen Sie dann Ihren Puls und zählen Sie die Schläge pro Minute.

Nehmen Sie kurz vor der Messung kein Koffein zu sich und treiben Sie keinen Sport. Setzen Sie sich stattdessen einige Minuten vor der Messung entspannt hin und ruhen Sie sich etwas aus, damit Sie Ihren Puls auch wirklich im Ruhezustand messen.

Noch bessere Ergebnisse erhalten Sie, wenn Sie Ihren Ruhepuls am Morgen, am besten kurz nach dem Aufstehen, messen.

Wodurch erhöht oder verlangsamt sich der Ruhepuls?

Es gibt bestimmte Faktoren, die den Ruhepuls erhöhen. Dazu zählen:

  • Infektionen, Fieber und Erkältungen
  • Stress, Aufregung und Nervosität
  • koffeinhaltige Getränke
  • Nikotin
  • niedriger Blutdruck
  • körperliche Belastung
  • Lachen

Auch Erkrankungen führen dazu, dass sich der Ruhepuls unter Umständen erhöht. Das gilt unter anderem für:

  • Blinddarmentzündungen und Blinddarmreizungen
  • Blutarmut
  • Blutvergiftung
  • Darmverschluss
  • Eisenmangel
  • Herzmuskelentzündungen
  • Lungenentzündungen
  • Nierenbeckenentzündungen
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schlaganfall
  • Sonnenstich

Einige Krankheiten sorgen dafür, dass sich der Ruhepuls verlangsamt. Dazu gehören:

  • Hashimoto (eine entzündliche Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt)
  • Hirntumor
  • Schilddrüsenunterfunktion

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Welche Auswirkungen hat ein zu hoher Ruhepuls?

Ein hoher Ruhepuls bedeutet zunächst nicht, dass grundsätzlich gesundheitliche Probleme vorliegen. Das gilt insbesondere dann, wenn die oben genannten Ursachen kurzzeitig zu einem hohen Ruhepuls führen.

Wenn Sie jedoch keine Erklärung für Ihren hohen Puls haben und dieser sehr hoch ist (mehr als 100 Schläge die Minute), sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Gleiches gilt für den Fall, dass Ihr Puls sehr unregelmäßig ist oder Begleiterscheinungen wie Luftnot, Schwindel und Brustschmerzen hinzukommen. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass die Gefäße und das Herz beschädigt werden können und das Risiko für einen Infarkt ist recht hoch.

Deshalb ist es äußerst ratsam, von einem Arzt die Ursachen feststellen zu lassen. Dies geschieht zumeist durch ein EKG, welches Aufschlüsse über den Pulsschlag und die Herzfrequenz gibt.

Wozu führt ein sehr niedriger Ruhepuls?

Normalerweise ist ein recht niedriger Ruhepuls nicht sonderlich problematisch, insbesondere wenn es sich um Leistungssportler oder sehr trainierte Menschen handelt. Allerdings sollten Sie Ihren Puls regelmäßig beobachten und darauf achten, ob weitere Symptome auftreten.

Wenn Ihnen beispielsweise zusätzlich häufig schwindelig ist oder Sie sich körperlich schwach füllen, kann es bei Nichtbehandlung zu einem Kreislaufkollaps kommen.

Video: Gesundheitsexperte Grönemeyer warnt - Wenn Ihr Herz öfter aus dem Rhythmus kommt: Das kann dahinter stecken

pxt

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Wann ist der Puls zu hoch?

Richartz: "Die Ruheherzfrequenz ist etwas sehr Individuelles. Solange sie aber unter 90 Schlägen pro Minute liegt, ist das in Ordnung." Per Definition liegt eine Tachykardie – also ein zu schneller Herzschlag – bei einem Erwachsenen ab 100 Schlägen pro Minute vor.

Wie hoch darf der Puls bei einer Frau sein?

Welcher Ruhepuls ist normal für eine Frau? Als normal bei Frauen gilt ein Ruhepuls von ungefähr 70 bis 80 Schlägen pro Minute.

Wie hoch darf der Puls beim blutdruckmessen sein?

Im Idealfall liegt der Pulsnormalwert aber zwischen 60 und 80 Schlägen in der Minute.

Wie hoch ist der optimale Puls?

Durchschnittlich liegt der Ruhepuls eines gesunden Erwachsenen bei 60 bis 90 Schlägen pro Minute, wir sprechen vom normalen Sinusrhythmus. Bei hochtrainierten Ausdauersportlern ist der Ruhepuls deutlich niedriger. Bei ihnen schlägt das Herz unter Umständen nur 35- bis 50-mal in der Minute.