Wie lang kein sport nach corona impfung

Sport gehört zu den beliebtesten Hobbys in allen Altersklassen. Aber wie steht es damit nach der Covid-19-Impfung? Mutet man dem Körper zu viel zu oder gefährdet sogar den Impferfolg? Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Bei der Entscheidung spielen mögliche Impfreaktionen und die Intensität der Bewegung eine Rolle.

Spezielle Studien zu Sport nach der Covid-19-Impfung oder gar aufgeschlüsselt je nach Impfstoff existieren derzeit nicht. Ärzte betrachten diese Impfung jedoch ähnlich wie die Immunisierung gegen andere Erkrankungen. „Sportliche Aktivitäten nach Impfungen stellen generell kein Problem dar, besondere Belastungen unmittelbar nach der Impfung sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen“, rät das Robert Koch-Institut.

Die Sportintensität ist also entscheidend. Fühlt man sich nach einer Impfung gesund, ist es möglich, moderaten Sport zu treiben. Die Bewegung kann jeder an das eigene Wohlbefinden anpassen. Starke Belastungen wie ganztägige Fahrradtouren oder Marathonläufe lässt man aber kurz nach der Impfung lieber bleiben. Nach einigen Tagen ist Kraft- oder Leistungssport wieder problemlos möglich. Leistungssportler könnten sich während einer Regenerationsphase impfen lassen.

Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle gehören zu häufigen, harmlosen Reaktionen auf die Covid-19-Impfung. Diese stehen Bewegung und leichtem Sport eher nicht entgegen. Wer jedoch erkältungsähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und eine allgemeine Erschöpfung hat, ruht sich besser aus. Die Symptome zeigen, dass das Immunsystem beansprucht ist. Zu anstrengenden Bewegungsformen hat man dann wahrscheinlich ohnehin keine Lust, und das ist gut so, denn Sport würde Immunsystem und Körper nur zusätzlich belasten.

Vor der Impfung könnte Sport nützlich sein

Anders sieht es aus mit Sport vor einer Impfung. Studien zeigten für zum Beispiel für die Grippeimpfung eine bessere Immunantwort bei Menschen, die kurz vor der Spritze Sport getrieben hatten. Durch die Impfung bildete sich also ein besserer Schutz gegen die Erkrankung. Denkbar ist das auch für die Covid-19-Impfung, da sie im Prinzip das Immunsystem in ähnlicher Weise anspricht wie Impfungen gegen andere Erkrankungen. Studiendaten, die diesen Sporteffekt auch für Biontech, AstraZeneca, Moderna und Co. beweisen, liegen aber bisher nicht vor.

Wie es mit Alkohol nach der Covid-Impfung aussieht und ob es ratsam ist, Schmerztabletten zur Linderungen der Impfnebenwirkungen einzunehmen, lesen Sie ebenfalls auf aponet.de.

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Erstellt: 06.01.2022, 08:06 Uhr

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Ärzte raten, nach der Corona-Impfung vorerst mit Sport zu pausieren. Doch wie lange sollten Geimpfte nach dem Booster auf Joggen, Fitnessstudio und Co. verzichten?

Hamm - Die Corona-Impfung mitsamt Booster (Auffrischungsimpfung) soll Geimpfte bei einer Infektion mit dem Coronavirus vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen. Hin und wieder können bei einer Corona-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Damit sich diese Effekte nicht verschlimmern und keine weiteren Folgen auftreten, raten Ärzte den Geimpften, zunächst kein Sport zu treiben. Anderenfalls drohen ernsthafte Konsequenzen.

Land Deutschland
Hauptstadt Berlin
Einwohner 83.129.285

Sport nach Corona-Impfung kann gefährlich werden: Herzmuskelentzündung nach Booster möglich

Dass man sich nach einer Impfung grundsätzlich schonen sollte, ist kein Geheimnis. Auch bei dem Corona-Booster ist das nicht anders. Sonst laufen Geimpfte Gefahr, dass sich kleinere Nebenwirkungen wie Schmerzen an der Einstichstelle, leichtes Fieber, Mattigkeit oder Kopf- und Gliederschmerzen verschlimmern. Deshalb empfehlen Ärzte eine kurze Sport-Pause.

Insbesondere jüngere Männer (unter 30) sollten den Ratschlag der Ärzte ernst nehmen. Denn nach einer Corona-Impfung kann bei dieser Personengruppe eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) auftreten. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Erkrankung ist extrem gering, doch sie steigt, wenn Geimpfte sich gegen die angeordnete Sport-Pause auflehnen und trotzdem zu früh joggen gehen oder sich beim Kraftsport belasten.

Dass Moderna nur noch an Männer über 30 verimpft wird, hängt im Übrigen mit eben jener Gefahr einer Herzmuskelentzündung zusammen. Wer unter 30 ist, wird inzwischen nur noch mit Biontech gegen Corona geimpft und geboostert. Doch auch bei Biontech bestehen Risiken - wenn auch sehr geringe. Sport unmittelbar nach dem Piks ist daher keine gute Idee.

Sport nach Corona-Impfung: Wie lange Sie nach dem Booster pausieren sollten

Doch wie lange sollten Geimpfte keinen Sport treiben? Tatsächlich hängt das sehr stark vom Individuum ab. Wer stärkere Nebenwirkungen von seiner Corona-Booster-Impfung davonträgt, sollte sich in jedem Fall auch länger schonen. „Grundsätzlich ist es ja so, dass, wenn ich eine Impfung habe und möchte, dass mein Körper da vernünftig drauf reagiert, dann würde ich besondere Belastungen für den Körper vermeiden“, betonte der Vorsitzende des Bremer Hausärzteverbandes, Hans-Michael Mühlenfeld, beim Bayerischen Rundfunk.

Wie lang kein sport nach corona impfung

Sport nach der Corona-Impfung: Wie lange Sie nach dem Booster pausieren sollten. © dpa

„Nach einem bis zwei Tagen sollten Betroffene ihrem Sport wieder wie gewohnt nachgehen können“, so Mühlenfeld. Joggen und ähnliche sportliche Aktivitäten können im Zweifel schon eher wieder problemlos angegangen werden. Bevor es an den Kraftsport geht, sollten Geimpfte überprüfen, wie sehr der Impfarm mit potenziellen Belastungen überfordert wäre. Eine pauschale Empfehlung, wann Geimpfte nach der Corona-Impfung wieder Sport treiben können, gibt es also nicht.

Sport nach Corona-Impfung: Nach Booster lieber einen Tag länger pausieren

Dennoch gilt: Insbesondere Erkältungs- und Ermüdungserscheinungen nach dem Piks, sollten ernst genommen werden. In solchen Fällen sollten die Geimpften mit Hang zum Sport ihrem Körper lieber noch eine Pause gönnen und auf Joggen, Kraftsport oder Ähnliches verzichten. Das gilt auch für den Genuss rauer Alkoholmengen nach der Corona-Impfung.

Im Zweifel solle man sich nach der Corona-Impfung lieber noch einen Tag mehr ausruhen. „Bei der Lunge merken Sie, wenn etwas nicht stimmt. Sie husten oder haben Atemnot. Das Herz spüren Sie nicht“, erklärt Prof. Martin Halle, Direktor der Präventiven Sportmedizin und Sportkardiologie der Technischen Universität München, mit Blick auf voreilige junge Menschen. „Gerade bei Jüngeren, auch bei Sportlern, ist das eine große Gefahr. Sie spüren nicht, dass das Herz ein Problem hat und trainieren einfach weiter“, so Halle. Eine Herzmuskelentzündungkönne im schlimmsten Fall daraus resultieren.

Wer Kraftsport betreibt, sollte sich nicht nur an die Empfehlungen von Ärzten halten, sondern auch an die neuen Corona-Regeln. Die besagen etwa, dass in den Fitnessstudios in NRW jetzt neben der Immunisierung in negativer Test erforderlich ist, um die Angebote nutzen zu können.

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Was tun nach dem Impfen?

Schonen Sie sich etwas nach der Impfung. Es spricht nichts gegen eine leichte körperliche Belastung nach einer Impfung. Übertreiben sollte man es allerdings nicht: Extreme Ausdauersportarten oder Trainings mit hoher Gewichtsbelastung sollten unmittelbar nach einer Impfung besser vermieden werden.

Kann Corona Impfung Herzmuskelentzündung?

Für Menschen über 30 Jahren gilt diese neue Empfehlung nicht. Die STIKO betont zugleich, dass der akute Verlauf einer Herzmuskel- bzw. Herzbeutelentzündung nach einer Covid-19-Impfung nach bisher vorliegenden Sicherheitsberichten überwiegend mild sei.

Wie lange nach Booster?

Für all diese Personen gilt: Der zweite Booster soll sechs Monate nach der ersten Auffrischimpfung beziehungsweise der SARS-CoV-2-Infektion gegeben werden. Eine Übersicht über die STIKO-Empfehlungen zur Corona-Impfung finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI).

Wann Sauna nach Grippeimpfung?

Ja, weder Sport noch ein Saunabesuch beeinflussen die Wirksamkeit der Impfung. Vermeiden Sie aber besonders intensives Training und verschieben Sie dieses um 2 bis 3 Tage. Falls Sie sich nach der Impfung nicht ganz fit fühlen, treiben Sie besser keinen Sport.