Wie schnell wachsen knoten in der schilddrüse

Krebserkrankungen – Onkologie
Krebserkrankungen spielen – nicht zuletzt wegen der gestiegenen Lebenserwartung – eine immer wichtigere Rolle in der Medizin. Trotz eines enormen Forschungsaufwandes ist es nach wie vor bei den meisten Krebserkrankungen nicht möglich, sie zuverlässig zu heilen oder gar eine vorbeugende Impfung durchzuführen. Entscheidend für die Prognose des Betroffenen ist daher immer noch eine möglichst frühe, präzise Diagnose der Krankheit und ihres Stadiums. Noch bevor (mit Röntgen oder Magnetresonanztomographie, MRT) Gewebsveränderungen nachgewiesen werden können, ist es mithilfe nuklearmedizinischer Verfahren möglich, die durch das Krebsleiden hervorgerufenen Veränderungen im Stoffwechsel sichtbar zu machen und die optimale Behandlungsstrategie auszuwählen.

Schilddrüsenkrebs – Schilddrüsenkarzinom

Anwendungen/Indikationen
80-90 Prozent aller bösartigen Schilddrüsentumoren sind so genannte differenzierte Schilddrüsenkarzinome, die normalem Schilddrüsengewebe ähneln. Diese Tumoren zeigen ein relativ gutartiges biologisches Verhalten, d.h, sie wachsen langsam und behalten die Funktionen normalen Schilddrüsengewebes bei. Man unterschiedet zwei Arten differenzierter Karzinome. Die papillären Schilddrüsenkarzinome setzen Tochtergeschwülste (Metastasen) in die Lymphknoten am Hals und gelegentlich auf dem Lymphweg in die Lungen, während follikuläre Schilddrüsenkarzinome Metastasen auf dem Blutweg in Lunge und Knochen setzen. Bei allen diesen differenzierten Tumoren gibt es eine hohe Chance auf Heilung in der Größenordnung von 80-90 Prozent.
Demgegenüber wachsen die undifferenzierten oder anaplastischen Schilddrüsenkarzinome sehr rasch und haben eine ungünstige Prognose. In 5 bis 10 Prozent der bösartigen Schilddrüsentumoren handelt es sich um so genannte C-Zell-Karzinome. Diese nehmen eine Sonderstellung ein, da sie von den C-Zellen in der Schilddrüse ausgehen, die keinen Bezug zur eigentlichen Schilddrüsenfunktion (Freisetzung von Schilddrüsenhormonen) haben. Es handelt sich hierbei in etwa 20 Prozent der Fälle um eine erbliche Krebsform, die heute durch genetische Untersuchungen frühzeitig erkannt werden kann.

Einziger gesicherter Risikofaktor für die Entstehung eines differenzierten Schilddrüsenkarzinoms ist eine vorangegangene Bestrahlung der Halsregion, besonders in frühkindlichem Alter. Demgegenüber findet sich nach vorangegangenen Radioiodtherapien kein erhöhtes Risiko für die Entstehung von bösartigen Schilddrüsentumoren. Die Rolle des Iodmangels in der Nahrung als Riskofaktor für die Entstehung des Schilddrüsenkrebses ist noch nicht eindeutig geklärt. Bisherige Untersuchungen belegen allerdings, dass in Regionen mit normaler Iodversorgung überwiegend prognostisch günstige papilläre Schilddrüsenkarzinome auftreten, während in Iodmangelgebieten mehr follikuläre Tumoren mit einer etwas schlechteren Prognose sowie auch die sehr aggressiven undifferenzierten Karzinome gefunden werden.

Untersuchung
Die Schilddrüse kann als oberflächlich gelegenes Organ vom Arzt sehr gut abgetastet und untersucht werden. Die im Folgenden geschilderten Untersuchungsverfahren werden heute bei Verdacht auf Schilddrüsenkrebs vor einer anstehenden Operation als notwendig erachtet.

Zuerst wird bei einem Verdacht der Patient gründlich untersucht und zur familiären Krankheitsgeschichte befragt. Dabei geht es darum, Hinweise auf eine familiäre Häufung von Schilddrüsenknoten oder gar Krebserkrankungen der Schilddrüse zu erfassen. Die Untersuchung dient dazu herauszufinden, wie schnell der Knoten wächst und wie er beschaffen ist. Als bösartig gelten vor allem Schilddrüsenknoten bei jüngeren Patienten, einzelne Knoten mit rascher Größenzunahme sowie Schilddrüsenknoten bei gleichzeitig tastbar vergrößerten Lymphknoten im Hals.
Bei der Diagnose werden verschiedene bildgebende Untersuchungsverfahren eingesetzt. Dabei steht die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) an erster Stelle. Hiermit kann die Größe, Struktur und – gegebenenfalls im Verlauf – das Wachstumsverhalten von Schilddrüsenknoten sehr genau beurteilt werden. Gleichermaßen eignet sich die Sonographie auch sehr gut zur Beurteilung der Halslymphknoten. Wenn im Ultraschall ein Schilddrüsenknoten gefunden wurde, folgt in der Regel eine Szintigraphie, mit der die Stoffwechselaktivität dieses Knotens beurteilt werden kann. Dabei wird radioaktives Iod oder Technetium in den Blutkreislauf injiziert, die den Stoffwechsel in der Schilddrüse mithilfe einer Gammakamera messbar machen. Die Szintigraphie kann so Aufschluss über die Art und die Bösartigkeit des Knotens geben: Während Knoten mit erhöhter Stoffwechselaktivität, so genannte „warme“ oder „heiße“ Knoten, nahezu nie bösartig sind, muss beim Vorliegen von „kalten“ Knoten mit vergleichsweise geringerer Stoffwechselaktivität dem Verdacht auf Bösartigkeit durch eine Feinnadelpunktion (Entnahme einer Gewebeprobe, Biopsie) mit Untersuchung der gewonnenen Zellen unter dem Mikroskop nachgegangen werden. Für die Feinnadelpunktion wird eine sehr dünne Nadel verwendet. Die Punktion verursacht allenfalls geringe, kurzfristige Schmerzen beim Einstich der Punktionskanüle und ist normalerweise nicht mit Komplikationen verbunden.

Wie schnell wachsen knoten in der schilddrüse

Wie schnell wachsen knoten in der schilddrüse



Wie schnell wachsen bösartige Schilddrüsenknoten?

Ein Schilddrüsenkarzinom macht sich meist sehr spät bemerkbar. Wächst Ihnen binnen weniger Monate oder gar Wochen ein Kropf (Struma) , kann ein Tumor dahinterstecken. Auch das plötzliche Wachstum eines bereits lange bestehenden Kropfs kann ein Warnzeichen sein.

Wann ist ein Schilddrüsenknoten groß?

"Kalte Knoten" mit vermindertem oder fehlendem Schilddrüsenstoffwechsel werden im Szintigramm in der Regel dann erkannt, wenn sie größer als ein Zentimeter sind. Die überwiegende Mehrzahl an kalten Knoten ist gutartig.

Was tun wenn Schilddrüsenknoten wachsen?

Behandlung: Bei kleinen, gutartigen Knoten meist nur regelmäßige Kontrolle. Therapiemöglichkeiten bei größeren und/oder bösartigen Knoten: Operation, Radiojodtherapie, Medikamente. Vorbeugung: Jodreiche Ernährung mit viel Seefisch und jodiertem Speisesalz (nicht ratsam bei Schilddrüsenüberfunktion!).

Wie schnell muss ein kalter Knoten operiert werden?

Kalte Knoten produzieren keine Hormone und können bösartig sein. Besteht der Verdacht auf Krebs, müssen kalte Knoten mit einer herkömmlichen OP per Skalpell entfernt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Tumorgewebe vollständig entfernt wurde. Gutartige kalte Knoten kommen auch für Hitzeverfahren infrage.