Wie viel Wochen Urlaub darf ich am Stück nehmen

Britta Beate Schön ist bei Finanztip für sämtliche Rechtsthemen zuständig. Die promovierte Juristin und Rechtsanwältin war als Leiterin der Rechtsabteilung bei Finanzdienstleistern wie der Telis Finanz AG und der Interhyp tätig. Vorher lehrte und forschte sie in Japan als DAAD-Junior-Professorin für deutsches und Europarecht. Ihr Studium absolvierte sie in Münster, Genf, Regensburg und Leipzig. Die Autorin erreichen Sie unter [email protected].

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass ein Arbeitsvertrag nicht unbedingt schriftlich geschlossen werden muss. Auch eine mündliche Übereinkunft reicht vollkommen aus, solange sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer über die wesentlichen Punkte, Arbeitsstunden, Lohn und Tätigkeit, geeinigt haben.

Urlaub

Nach dem Bundesurlaubsgesetz stehen jedem Arbeitnehmer pro Jahr mindestens 20 Urlaubstage zu. Dabei richtet sich die Anzahl der Urlaubstage nach den Arbeitstagen pro Woche. Grundsätzlich soll jeder Arbeitnehmer die Möglichkeit haben 4 Wochen am Stück Erholungsurlaub zu nehmen. Hat also jemand eine 6-Tage-Woche, so beträgt sein Mindesturlaubsanspruch nicht 20 sondern 24 Tage. Wird der Arbeitnehmer während des Urlaubs krank, so wird dieser unterbrochen bis der Arbeitnehmer wieder gesund ist. Allerdings darf der Urlaub nicht einfach an die Krankheitstage ran gehängt werden. Vielmehr ist er erneut beim Arbeitgeber zu beantragen.

Grundsätzlich muss der Urlaub vom Arbeitnehmer beim Arbeitgeber beantragt werden. Stehen keine betrieblichen Gründe der Gewährung entgegen, ist der Urlaub zu gewähren. Halbe Urlaubstage gibt es nicht. Es ist immer ein gesamter Urlaubstag zu nehmen. Der Urlaubstag hat auch nicht immer 8 Arbeitsstunden. Wird bei einer 5 Tagewoche für den Freitag vorgearbeitet und an diesem nur noch 6 h gearbeitet, muss für den Freitag trotzdem ein voller Urlaubstag genommen werden. Im Gegenzug muss an den anderen Tagen der Woche auch nur ein normaler ganzer Urlaubstag genommen werden. Beträgt die wöchentliche Arbeitszeit nur 15 Stunden, also 3 h pro Tag, hat der Arbeitnehmer 20 Urlaubstage zu je 3 Arbeitsstunden.

In den ersten 6 Monaten des Arbeitsverhältnisses beträgt der Urlaubsanspruch jeweils nur 1/12 pro Monat, danach beträgt er immer den vollen Jahresanspruch. D.h. auch bereits zu Beginn des Jahres hat der Arbeitnehmer Anspruch auf den vollen Jahresurlaub, zumindest wenn sein Arbeitsverhältnis schon länger als 6 Monate dauert.

Ausführliches finden Sie unter dem Punkt Urlaub.

Lohn

Für die vom Arbeitnehmer erbrachte Leistung steht diesem ein Entgelt zu. Dieses kann sich einerseits nach Tarifverträgen richten, es kann aber auch frei verhandelt werden. Der Lohn steht dem Arbeitnehmer nur insoweit zu, als dass er die vereinbarte Arbeitsleistung in Stunden erbringt. Kann er z.B. wegen schlechten Wetters oder Zugverspätungen nicht rechtzeitig bei der Arbeit erscheinen, so steht dem Arbeitnehmer grundsätzlich kein Lohn zu. Denn der Arbeitnehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass er pünktlich zur Arbeit erscheint und dem Arbeitgeber seine Arbeitsleistung anbietet.

Erscheint der Arbeitnehmer pünktlich zur Arbeit und bietet seine Arbeitskraft an, nimmt der Arbeitgeber diese aber nicht an oder ist an der Annahme durch z.B. defekte Maschinen oder schlechtes Wetter gehindert, so steht dem Arbeitnehmer trotzdem Lohn zu.

Auch während des Urlaubs steht dem Arbeitnehmer Lohn zu, ebenso während der ersten 6 Wochen einer Krankheit, sofern in diesem Fall das Arbeitsverhältnis bereits länger als 4 Wochen besteht.

Inwieweit einem Arbeitnehmer Lohn für Mehrarbeit zusteht, richtet sich nach dem Arbeitsvertrag. In einigen sind Mehrarbeitsstunden und Überstunden bis zu einem gewissen Umfang als mit dem Gehalt abgegolten vereinbart, in anderen hingegen nicht. Dort richtet sich die Frage der Vergütung danach, ob die Stunden notwendig und vom Arbeitgeber angeordnet bzw. geduldet waren. Hier hat jedoch der Arbeitnehmer oft ein erhebliches Beweisproblem, wenn dies zwischen ihm und dem Arbeitgeber strittig ist.

Ausführliches finden Sie unter dem Punkt Lohn.

Kündigung

Ein Arbeitsverhältnis ist oft leicht und schnell zu schließen, doch schwer zu beenden.

Geschlossen werden kann es mündlich. Beendet hingegen kann es nur schriftlich werden. Eine mündliche Kündigung ist weder vom Arbeitnehmer noch vom Arbeitgeber wirksam. Zudem sind meist Fristen für die Kündigung einzuhalten. Je länger das Arbeitsverhältnis dauert, desto länger ist meist die Kündigungsfrist.

Zum Streit kommt es meist dann, wenn nur eine Seite das Arbeitsverhältnis beenden will. Klassischerweise ist dies oft der Arbeitgeber. Wichtig für den Arbeitnehmer ist dann die Einhaltung von Fristen. Hat der Arbeitgeber mehr als 10 Vollzeitkräfte angestellt und dauert das Arbeitsverhältnis schon mindestens 6 Monate so ist das Kündigungsschutzgesetz anwendbar. Der Arbeitnehmer muss binnen 3 Wochen ab Zugang der Kündigung Kündigungsschutzklage erheben, andernfalls gilt die Kündigung als wirksam und kann nicht mehr gerichtlich angefochten werden.

Hat der Arbeitgeber weniger Arbeitnehmer angestellt sollte diese Frist trotzdem eingehalten werden. Denn neben dem Kündigungsschutzgesetz gibt es oft noch Verjährungsfristen aus Tarifverträgen zu berücksichtigen. Sind diese Fristen abgelaufen, kann der Arbeitnehmer rückständigen Lohn, Urlaubsabgeltung oder sogar ein Zeugnis nicht mehr verlangen.

Eine Kündigung kann aus vielen Gründen ausgesprochen werden. Es können betriebsbedingte oder personenbedingte Gründe sein.

Kann man 3 Wochen Urlaub nehmen?

Wie viel Urlaub am Stück darf man nehmen? Haben Arbeitnehmer zum Beispiel Anspruch auf drei zusammenhängende Wochen Urlaub? Nein, denn arbeitsrechtlich, laut Bundesurlaubsgesetz, stehen Arbeitnehmern nur zwei aufeinanderfolgende Wochen Erholungsurlaub zu.

Wie viele Wochen Urlaub darf der Arbeitgeber verplanen?

Eine gesetzliche Obergrenze gibt es dafür nicht. Allerdings ist die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts in einer Sache eindeutig: Der Arbeitgeber darf nicht den gesamten Urlaubsanspruch des Beschäftigten für Betriebsurlaub verplanen.

Warum 3 Wochen Urlaub?

Warum ein längerer Jahresurlaub oft die bessere Erholung ist Doch um sich richtig erholen zu können, sollten es mindestens einmal im Jahr zwei oder besser drei Wochen am Stück sein. Denn in der Regel braucht man zwei bis drei Tage, um körperlich und geistig von der Arbeit auf Urlaub umzuschalten.

Kann man 30 Tage Urlaub nehmen?

Das Wichtigste in Kürze. Arbeitnehmer, die an fünf Tagen in der Woche arbeiten, haben nach dem Bundesurlaubsgesetz mindestens Anspruch auf 20 Tage bezahlten Urlaub. Üblich sind 30 Tage. Nicht genommene Urlaubstage verfallen am Ende des Jahres nur, wenn der Arbeitgeber Dich ausdrücklich darauf hingewiesen hat.