Wie viele Kinder werden im Flugzeug geboren

Eine Frau aus Utah brachte auf dem Flug nach Hawaii ihr Baby zur Welt.

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Eine Frau aus Utah brachte auf dem Flug nach Hawaii ihr Baby zur Welt.

Während des Fluges nach Hawaii setzten bei einer Frau aus Utah plötzlich heftige Bauchkrämpfe ein. Die Schmerzen entpuppten sich als Stoßwehen – drei Stunden vor der Landung brachte Lavinia Mounga im Bord-WC ihr Baby zur Welt. Das Kind und die Mutter, die nicht einmal gewusst hatte, dass sie schwanger war, sind wohlauf.

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Honolulu. Geburt über den Wolken: Mitten im Flug nach Hawaii setzten bei einer Frau aus Utah plötzlich die Wehen ein. Und niemand war überraschter als die werdende Mutter selbst. Denn Lavinia Mounga hatte nicht einmal gewusst, dass sie schwanger ist.

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Mounga war mit ihrem Vater zu einem Urlaubstrip nach Honolulu unterwegs gewesen, als sie mit Krämpfen auf die Toilette ging. Diese entpuppten sich als Stoßwehen. Der Delta-Airlines-Pilot fragte über Lautsprecher die Passagiere, ob medizinisches Personal an Bord sei.

Krankenschwester: „Gott hatte klar die Hand im Spiel“

Die Krankenschwester Lani Bamfield meldete sich und beschrieb die Geschehnisse auf Facebook so: „Mein Trip nach Hawaii hat damit begonnen, dass ich mit drei weiteren Intensivkrankenschwestern und einem Hausarzt helfen musste, ein 27 Wochen altes Baby auf dem Bord-WC zur Welt zu bringen. Drei Stunden vor der Landung. Der Mutter und dem Baby geht es großartig. Gott hatte klar die Hand im Spiel.“ Passagierin Julia Hansen dokumentierte die Geburt auf „TikTok“ und schrieb: „Als das Baby da war, hat die ganze Maschine geklatscht und gejubelt!“

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Mama Lavinia wurde mit ihrem Sohn, den sie Raymond Kaimana Wade Kobe Lavaki Mounga genannt hat, ins Kapiolani Krankenhaus von Honolulu gebracht. Ein Sprecher zum örtlichen TV-Sender KHON: „Die Mutter wurde bereits wieder entlassen. Doch das Baby ist noch auf der Frühchenintensivstation und wird dort eine Weile bleiben müssen.“

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Vater Ethan Magalei bestätigte auf seinem Facebook-Account, dass „weder meine Lavi noch ich ahnten, dass sie schwanger ist.“ Bislang konnte er seinen Sohn nur auf Facetime sehen: „Das ist hart für mich, aber ich hoffe, dass ich beide schon bald bei mir haben werde.“ Zum Schluss bedankt sich der glückliche Papa von ganzem Herzen „bei allen, die geholfen haben, unser Baby gesund zur Welt zu bringen.“

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Die Familie hat einen Spendenaufruf auf „GoFundMe“ gestartet, um die Kosten für den Krankenhausaufenthalt und die Extrazeit von Lavinia auf Hawaii begleichen zu können.

RND/sin

Wassergeburten sind nichts Ungewöhnliches. Doch auch Luftgeburten kommen manchmal vor.

Hochschwangere sollten zwar möglichst nicht fliegen. Aber nicht alle Airlines verweigern die Mitnahme gegen Ende der Schwangerschaft.

Und so passiert es immer wieder, dass Babys an Bord eines Flugzeugs das Licht der Welt erblicken.

Das ist dann oft für alle Beteiligten ein hochemotionales Erlebnis.Wenn nicht zufällig ein Arzt oder eine Hebamme an Bord sind, werden die Flugbegleiter zu Geburtshelfern – und nicht selten wird der neue Erdenbürger über den Bordlautsprecher begrüßt – und von rauschendem Applaus willkommen geheißen.

Die Experten der Flugsuchmaschine Swoodoo.com haben für BILD ein paar besonders rührende Geburts-Geschichten über den Wolken zusammengestellt.

Doch welcher Geburtsort steht eigentlich im Pass eines Bord-Babys? Und welche Staatsbürgerschaft erhält es? 

(Die Beförderungsbedingungen für Schwangere verschiedener Airlines sehen Sie ganz unten.)

Bord-Babys dürfen oft gratis fliegen

Geburten an Bord sind selten, dennoch sind Airlines auf diese Möglichkeit vorbereitet: Geburtshilfe ist ein Teil der Ausbildung von Flugbegleitern. Und manchmal gibt es von der Airline sogar Geschenke für die Bord-Babys...

► ...zum Beispiel von Virgin-Besitzer Richard Branson: 21 Jahre lang darf die kleine Virginia, die im März 2004 auf einem Flug von Lagos nach London vier Wochen zu früh das Licht der Welt erblickte, kostenlos mit Virgin Airlines in den Urlaub fliegen.

► Gleich lebenslange Freiflüge – für Mutter und Kind – gab es von Air Asia. Die malaysische Billigfluglinie drückte damit ihre Freude über die gelungene Geburt eines Jungen auf dem Flug von Penang nach Borneo im Oktober 2009 aus. Und vielleicht rührt die Freigiebigkeit auch ein bisschen daher, dass die chinesische Mutter den Nachwuchs Air Asia taufte.

► Auch das Bord-Baby von Virgin Airlines hört sicherlich nicht zufällig auf den Namen Virginia... Luftgeburten schlagen sich nicht selten in der Namensgebung nieder: Ein Junge, der im Jahre 2012 an Bord einer Emirates- Maschine geboren wurde, heißt tatsächlich EK – nach dem Kennzeichnungscode des Fluges. Der Kleine wurde von den mitreisenden Passagieren mit begeistertem Applaus empfangen, obwohl das Flugzeug nach Saigon umgeleitet wurde, um Mutter und Kind ärztlich zu versorgen.

► Eine dankbare Armenierin taufte ihre Tochter auf den Namen der Stewardess Asmik Gevondyan, die half, die Kleine gesund zur Welt zu bringen. Die kleine Asmik kam an Bord der Armavia zwischen Novosibirsk und Yerevan per Sturzgeburt zur Welt.

► Auch die Berufswahl kann eine Geburt über den Wolken beeinflussen: Für den jungen Türken Erkan Geldi schloss sich letztes Jahr ein Kreis. Er wurde an Bord einer Turkish-Airlines-Maschine geboren, als seine Mutter von Istanbul nach Frankfurt flog, wo der Vater lebte. 25 Jahre später ist Erkan Geldi Flugbegleiter – natürlich bei „seiner“ Airline. Mit seinem Namen hat er noch mal Glück gehabt: Er heißt weder Turkish Airlnes noch hört er auf eine Flugnummer, sondern hat lediglich den Vornamen des Piloten Erkan Süzer abbekommen, der auf diesem Flug im Cockpit saß.

► Sie dachte, sie hätte „nur ein bisschen zugenommen“. Doch dann erlebte die Kanadierin Ada Guan auf einem Air-Canada-Flug nach Tokio eine Kinder-Überraschung im wahrsten Wortsinn: Da sie über Bauchschmerzen klagte, wurde sie in die Frist Class umgesiedelt. Ärzte, die an Bord waren, stellten fest: Die 23-Jährige ist in der 37. Woche schwanger. Und brachten in 10 000 Metern Höhe über Russland ein Baby zur Welt. Die Frau, die von ihrer Schwangerschaft nichts wusste, fiel vor Schreck erst mal in Ohnmacht...

Längen- und Breitengrad als Geburtsort

Doch welche Staatsangehörigkeit haben über den Wolken geborene Babys wie Virginia, EK, Air Asia oder Erkan? Und was steht als Geburtsort in ihrem Pass?

► Die Vereinten Nationen vertreten die Ansicht, dass das Kind in dem Land geboren wurde, in dem das Flugzeug registriert ist. Dieses Territorialrecht gilt allerdings nur, wenn sich das Flugzeug auf exterritorialem Gebiet, wie zum Beispiel über einem Ozean, befindet.

► Anders ist die Lage über Staatsgebieten: Laut internationalem Zivilluftfahrtsabkommen hat jeder Staat über seinem Hoheitsgebiet die ausschließliche Lufthoheit – auch wenn es um Geburten in der Luft geht. Im Flugzeug gilt also das Recht des Staates, in dessen Luftraum es sich aufhält – was sich auf die Staatsangehörigkeit eines hier geborenen Babys auswirken kann, je nachdem, ob das Boden- oder Blutsrecht gilt.

► So greift etwa in den USA und in einigen anderen Ländern das Bodenrecht, sprich: Kommt das Baby im amerikanischen Luftraum zur Welt, hat es automatisch die US-Staatsbürgerschaft. Befindet sich das Flugzeug nicht über US-Gebiet, bekommt das Kind die Staatsbürgerschaft des Landes, in dem das Flugzeug registriert ist. Befindet sich ein in den Vereinigten Staaten registriertes Flugzeug auf dem Weg in die USA zum Zeitpunkt der Geburt über dem Hoheitsgebiet eines Drittlandes, ist das Neugeborene nach US-Recht also trotzdem amerikanischer Staatsbürger. Theoretisch kann es jedoch sein, dass es zusätzlich die Nationalität des Drittlandes bekommen könnte – je nachdem, welche Gesetze in dem betroffenen Drittstaat gelten.

► Bei all den komplizierten Regelungen greift jedoch in den meisten Fällen das Blutsrecht, das heißt: Die Bord-Babys bekommen (auch) die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern.

► Etwas einfacher ist die Lage beim Ort der Geburt: „Als Geburtsort ist nach internationalem Recht die Position des Flugzeuges mit Längen- und Breitengrad einzutragen“, sagt Julia Stadler Damisch, Regional Director bei Swoodoo. „Einige Länder geben aber auch die Stadt an, bei der das Baby und seine Mutter das erste Mal von Bord gegangen sind.“ Ähnlich verhält es sich übrigens bei Geburten auf Schiffen.

Die Beförderungsregeln der Airlines

Damit es aber gar nicht erst zu einer Geburt an Bord kommt, haben viele Airlines strenge Regelungen für schwangere Passagiere. So ist bei den meisten Fluggesellschaften nach der 36. Schwangerschaftswoche kein Flug mehr möglich, vorher wird bei vielem Airlines ein Attest benötigt.

► Ab der 28. Woche einer Schwangerschaft verlangen viele Airlines eine ärztliche Bestätigung über die Flugtauglichkeit der werdenden Mutter, so zum Beispiel Ryanair, Virgin Atlantic, British Airways oder Turkish Airlines. Letztere verlangt dieses Schreiben sogar in türkischer und englischer Sprache. Nach der 36. Woche hilft aber auch kein Attest mehr – eine Flugreise wird bei allen vier Airlines nicht gestattet. Bei Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaften gilt bei diesen Airlines sogar schon ab der 32. Woche Flugverbot.

► Bei Emirates wird das Attest eine Woche später verlangt (ab der 29. Woche). Möchte eine Schwangere nach der 36. Woche mit Emirates fliegen, ist das möglich, allerdings benötigt die Kundin die Zustimmung der medizinischen Abteilung der Fluglinie.

► Die Lufthansa nimmt Schwangere bis zum Ende der 36. Schwangerschaftswoche auch ohne gynäkologisches Attest mit (bei Mehrlingen nur bis Ende der 28. Schwangerschaftswoche). Allerdings empfiehlt die Airline, auch bei Ein-Kind-Schwangerschaften schon ab der 28. Woche ein aktuelles Attest mit sich zu führen.

► Auch Air Berlin und Air Canada befördern Schwangere bis zu vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin ohne Attest.

► Iberia schränkt die Beförderung von Schwangeren nicht ein, spricht allerdings die Empfehlung aus, im letzten Schwangerschaftsmonat nicht mehr zu fliegen. Nur in Ausnahmefällen wird eine Genehmigung für die Reise benötigt.

► Delta Airlines verlangt kein ärztliches Attest, erstattet aber die Gebühren für eine Ticketänderung oder Stornierung aufgrund einer Schwangerschaft nicht.

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Wie viele Menschen sind im Flugzeug geboren?

Es klingt unglaublich, aber insgesamt gibt es etwa 5 Millionen Schalttagkinder, sog. Leapers, auf der Welt, d. h. Menschen, die an diesem „zusätzlichen“ Tag im Jahr geboren wurden. Und wie wir alle wissen, gibt es diesen nur alle vier Jahre.

Was passiert mit Kindern die im Flugzeug geboren werden?

Sollte die Geburt über einem Gebiet erfolgen, dem keine Nation zugeordnet ist, greift eine UN-Konvention und das Kind würde die Staatsbürgerschaft bekommen, in dessen Land das Flugzeug registriert ist.

Welche Nationalität hat ein Kind das im Flugzeug geboren wird?

Lässt sich der Ort der Geburt einer in einem Verkehrsmittel geborenen Person nicht ermitteln, gilt als Geburtsort der Ort, an dem die Person aus dem Verkehrsmittel gebracht wird (§ 10 PStG 2013).

Was passiert wenn man auf dem Meer geboren wird?

Im Normalfall erhält ein in der Luft oder auf dem Meer geborenes Kind zunächst die Staatsangehörigkeit der Eltern. So bekommt etwa nach Paragraf 4 des deutschen Staatsangehörigkeitsgesetzes ein Kind die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil deutscher Staatsbürger ist.