Wie viele sprechen Französisch in Afrika?

Wie viele sprechen Französisch in Afrika?

In 2015 berichteten insgesamt 31-unabhängige Staaten auf der ganzen Welt Französisch als offizielle Sprache. Wenn Gebiete eingeschlossen sind, erhöht sich die Gesamtzahl auf 42. Davon befinden sich die 21-Staaten in Afrika, das die Hälfte der französischsprachigen Staaten und Territorien der Welt repräsentiert. Es gibt keine französischsprachigen Gebiete in Afrika, da sich die meisten in Amerika, Ozeanien und Europa befinden.

Französisch sprechende Länder in Afrika

Es gibt ungefähr 434 Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die Französisch sprechen. Das Land mit der höchsten Französisch sprechenden Bevölkerung ist jedoch nicht Frankreich. Stattdessen führt eine afrikanische Nation, die Demokratische Republik Kongo, die Liste mit insgesamt mehr als 77 Millionen Menschen an. Frankreich rangiert mit etwa 67 Millionen Menschen an zweiter Stelle. Madagaskar und Kamerun belegen mit 24 Millionen und 23 Millionen die Plätze vier und fünf.

In den fünf afrikanischen Staaten mit den meisten französischsprachigen Ländern liegt die Elfenbeinküste nach Kamerun auf Platz vier mit geschätzten 22 Millionen Sprechern. Niger steht an fünfter Stelle, mit geschätzten 19 Millionen Menschen. Es ist interessant zu bemerken, dass afrikanische Länder die Weltliste dominieren, indem sie die Positionen vier zu 13 nacheinander belegen.

Am anderen Ende der Liste haben die Seychellen die wenigsten Französisch sprechenden in Afrika, mit einem geschätzten 92,900 Menschen. Auch in den unteren fünf der afrikanischen Länder sind die Komoren (788,474), Äquatorialguinea (845,060), Dschibuti (887,861) und Gabun (1,725,300). Wiederum dominieren afrikanische Nationen die Weltliste, indem sie aufeinanderfolgende Positionen von 19 bis 25 belegen.

Um die französischsprachige Dominanz Afrikas relativieren zu können, macht die Demokratische Republik Kongo allein 17% der französisch sprechenden Bevölkerung der Welt aus. Darüber hinaus macht Afrika mehr als 70% der französisch sprechenden Bevölkerung der Welt aus. Die fünf führenden Länder machen zusammen mehr als 35% der französischsprachigen Weltbevölkerung aus. Darüber hinaus haben 17 der gesamten afrikanischen Länder von 21 eine Bevölkerung von mehr als einer Million Menschen, die Französisch sprechen.

Geographisch kommt ein großer Teil der französischsprachigen Länder aus West- und Zentralafrika. Diese hohe Zahl in Westafrika erklärt sich durch die Kolonialgeschichte in Afrika. So kontrollierten beispielsweise Frankreich und Belgien weite Teile Westafrikas, und infolgedessen haben diese Nationen jetzt Französisch als eine ihrer Amtssprachen.

Große Kluft zwischen den damals größten und zweitgrößten französischsprachigen Ländern in Afrika

Zwischen den größten und zweitgrößten französischsprachigen Ländern Afrikas, der Demokratischen Republik Kongo und Madagaskar, besteht ein signifikanter Bevölkerungsunterschied. Der Bevölkerungsunterschied zwischen den anderen französischsprachigen Ländern in Afrika ist jedoch weniger signifikant.

Französisch sprechende Länder in Afrika

RangLandBevölkerung
1 Demokratische Republik Kongo 77,266,800
2 Madagaskar 24,235,400
3 Kamerun 23,345,200
4 Elfenbeinküste 22,701,600
5 Niger 19,899,100
6 Burkina Faso 18,105,600
7 Mali 17,599,700
8 Senegal 15,129,300
9 Tschad 14,037,500
10 Guinea 12,608,600
11 Ruanda 11,607,700
12 Burundi 11,178,900
13 Benin 10,879,800
14 Gehen 7,304,600
15 Zentralafrikanische Republik 4,900,300
16 Republik Kongo 4,620,300
17 Gabon 1,725,300
18 Dschibuti 887,861
19 Äquatorialguinea 845,060
20 Komoren 788,474
21 Seychellen 92,900

Französisch spricht man in Frankreich. Aber nicht nur dort – und nicht nur innerhalb Europas –  denn auf der Welt gibt es zahlreiche Länder und Regionen, in denen Französisch gesprochen wird. 300 Millionen Sprecher zählte das Französisch 2018 geschätzt, (Quelle: Francophonie.org) davon etwa 77 Millionen Muttersprachler. Neben Europa ist die französische Sprache besonders in Afrika präsent, aber auch in der Karibik, in Nordamerika und Asien ist Französisch eine gebräuchliche Sprache und Muttersprache viele Menschen. Aufgrund der Sprachenvielfalt in der Frankophonie reicht das „Schulfranzösisch“ allerdings nicht aus, um sich in all diesen Regionen problemlos zu unterhalten.

Denn neben Frankreich in Europa umfasst das französische Staatsgebiet auch Raum in anderen Teilen der Welt, genannt „La France d’outre-mer“, also die französischen Überseegebiete. Dabei handelt es sich vor allem um ehemaligen Kolonialbesitz, meist sind es Inseln. Manche von Ihnen nutzen sogar den Euro als Währung, auch wenn sie nicht zur Europäischen Union gehören.

Französisch ist nicht Französisch

Als Folge der Kolonialzeit hat sich das Französische in einigen ehemaligen Kolonien noch immer als Sprache erhalten, aber mit den Jahren – auch durch die Einflüsse lokaler Sprachen – verändert. Doch auch innerhalb Europas haben sich unterschiedliche französische Sprachen oder Varietäten etabliert: neben dem Französischen in Frankreich auch das Schweizer Französisch und das belgische Französisch.

Dabei gibt es vor allem drei Wege, auf denen sich andere Sprachen „Zugang“ ins Französische verschaffen können:

  • Phonetisch & Phonologisch
  • Morphosyntaktisch
  • Lexikalisch

Je länger zwei Sprachen nebeneinander existieren, umso stärker ist die gegenseitige Beeinflussung. Dabei ist die (mündliche) Umgangssprache meist zuerst „betroffen“, erst später schlägt sich die Veränderung auch in der Schriftsprache oder Sprachlehrwerken nieder.

Diesen Sprachkontakt gab es nicht nur in Europa: Vor allem das Quebecer Französisch in Kanada ist vielen ein Begriff, doch auch in Afrika und der Karibik haben sich eigene französische Varietäten herausgebildet, die von Sprechern des Standardfranzösischen nicht beherrscht – und teils nicht einmal verstanden – werden.

Die frankophonen Kanadier sprechen nicht nur das bekannte Quebecer Französisch, sondern in einigen Regionen auch neufundländisches oder akadisches Französisch. Die französischen Siedler, die sich in Kanada niedergelassen haben, kamen vor allem aus dem Norden des Landes und so sind die kanadischen Varietäten noch immer z. B. vom Bretonischen beeinflusst. Auch viele in Frankreich als antiquiert geltende Begriffe haben sich erhalten. Dazu kommt der enge Kontakt zum Englischen in anderen Teilen Kanadas und den USA, der nicht nur zu lexikalischen Besonderheiten geführt hat.

Sprache bewahren

Doch Sprachveränderung ist beim Französischen nicht immer gewünscht. Viele Anglizismen, die wir beispielsweise im Deutschen nutzen, kennt das Französische nicht. Stattdessen werden häufig eigene, eben französische, Begriffe genutzt. Vor allem verantwortlich dafür ist die Académie française, die sich die „Vereinheitlichung und Pflege der französischen Sprache“ auf die Fahnen geschrieben hat, damit sie sowohl für geistes- als auch für naturwissenschaftliche Arbeiten genutzt werden kann:

“La principale fonction de l’Académie sera de travailler, avec tout le soin et toute la diligence possibles, à donner des règles certaines à notre langue et à la rendre pure, éloquente et capable de traiter les arts et les sciences.”
(Quelle: Académie française: Les missions)

Auch in anderen französischsprachigen Regionen gibt es Akademien, die sich mit der Sprachpflege befassen und Regeln festsetzen, an die Sprecher sich halten sollen. Sprache ist jedoch immer äußeren Einflüssen ausgesetzt und entwickelt sich weiter. Gerade in Afrika gibt es keine normierende Akademie oder Gesellschaft.

Sprachenvielfalt: Französische Dialekte

Und selbst innerhalb Frankreichs sprechen nicht alle Franzosen gleich. Das Land kennt zahlreiche Regionalsprachen, die akzeptiert werden, auch wenn die französische Sprache die einzige offizielle Landessprache ist. Nicht alle Varietäten sind dabei romanische Sprachen wie das Französische: das Bretonische beispielsweise ist eine keltische Sprache und die meisten elsässische Dialekte gehören zur germanischen Sprachfamilie.

Teils werden diese nicht-standardsprachlichen Varietäten sogar an Schulen gelehrt, als Muttersprache sprechen sie aber nur noch wenige Menschen. Hier hat sich das Französische durchgesetzt.

Ins Französische übersetzen

Eine Französischübersetzung geht zuerst immer von einer Übersetzung ins Standardfranzösische Frankreichs aus. Ist eine Deutsch-Französisch-Übersetzung in eine andere französische Varietät gewünscht, sollte das bei der Auftragsvergabe darum explizit erwähnt werden. Zwar wird das Standardfranzösisch in allen französischsprachigen Regionen mehr oder weniger verstanden, authentisch wirkt ein Text dann aber nicht.

Wer sich mit seinen Dokumenten an ein Publikum in Belgien, der Schweiz oder Kanada richtet, kann dies bei der Angebotskalkulation hier auf Leginda direkt angeben.

Quellen:

Académie française: Les missions, unter http://www.academie-française.fr/linstitution/les-missions

Francophonie.org: Qui parle français dans le monde?, unter http://observatoire.francophonie.org/qui-parle-francais-dans-le-monde/

In welchen Ländern in Afrika wird Französisch gesprochen?

In folgenden Staaten des subsaharischen Afrika ist Französisch Amtssprache (allein oder als eine von mehreren): Äquatorial-Guinea, Benin, Burkina Faso, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Elfenbeinküste, Gabun, Guinea, Komoren, Madagaskar, Mali, Mauritius, Niger, Ruanda, Senegal, Seychellen, Togo und ...

Warum spricht man in vielen afrikanischen Ländern Französisch?

Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfiel das französische Kolonialreich schnell und 1960, im sogenannten Afrikanischen Jahr, wurden gleich 14 französische Kolonien in Afrika zu autonomen Republiken innerhalb der Französischen Gemeinschaft (Communauté française).

Welche Sprache spricht man am meisten in Afrika?

Welche afrikanische Sprache wird in Afrika am meisten gesprochen? Swahili ist die afrikanische Sprache mit den meisten Sprechern in Afrika. 150 Millionen Menschen auf dem Kontinent beherrschen Swahili.

Wie viele Länder sprechen Französisch?

Französischsprachige Länder in der Übersicht: Französisch ist in 29 Ländern die offizielle Amtssprache. Damit ist sie nach dem Englischen weltweit auf Platz zwei.