6-fach impfung baby ja oder nein

Kann ich als Mutter die Impfungen einzeln bestimmen, z.B. wenn ich keine 5-fach Impfung für mein Kind möchte. Gibt es auch eine niedrigere Dosierung. Beim Kinderarzt haben sie mir nur 5-fach oder 6-fach Impfung vorgeschlagen. Aber das ist mir für ein 3- monatiges Baby eindeutig zu viel.

Ich freue mich auf Ihre Nachricht.

Vielen Dank

In Deutschland gibt es keine Impfpflicht. Bei dem Impfprogramm der Ständigen Impfkommission STIKO handelt es sich um Empfehlungen, die von einem Expertengremium auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und unter Berücksichtigung des Wohls des Geimpften sowie der gesamten Bevölkerung erarbeitet und jährlich aktualisiert werden. Die Empfehlungen der STIKO gelten in Deutschland als medizinischer Standard, an dem sich impfende Ärztinnen und Ärzte bei der Impfberatung in der Regel orientieren (rki.de/…/methoden_node.html).

Ob ein Kind die empfohlenen Impfungen erhält, entscheiden letztlich die Eltern. Sie können eine empfohlene Impfung ablehnen oder zusätzliche Impfungen in Erwägung ziehen, sofern hierfür entsprechende Impfstoffe zur Verfügung stehen und dies von der Zulassung des Impfstoffs abgedeckt ist.

Die von Ihrem Kinderarzt vorgeschlagenen Sechsfach- oder Fünffach-Kombinationsimpfstoffe sind im Säuglingsalter üblich und werden eingesetzt, um mit nur einer Spritze sechs bzw. fünf der vorgesehenen Impfungen abzudecken (Impfkalender siehe gesundes-kind.de/…/). Der Sechsfach-Impfstoff enthält Komponenten gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Polio (Kinderlähmung), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B. Der Fünffach-Impfstoff enthält dieselben Komponenten ohne Hepatitis B.

Die Dosierungen der einzelnen Komponenten sind auf das Alter, für das die Impfstoffe zugelassen sind, abgestimmt. Um bereits so früh wie möglich einen Impfschutz zu erzielen, empfiehlt die STIKO ein Impfschema mit vier Gaben (3+1-Schema). Bei den meisten dieser Kombinationsimpfstoffe ist alternativ ein Schema mit drei Teilimpfungen (2+1-Schema) zugelassen.

Drei der Impfungen, die von den Fünf- oder Sechsfach-Impfstoffen abgedeckt sind, können im Säuglingsalter mit einem anderen Kombinationsimpfstoff vorgenommen werden, der Komponenten gegen Diphtherie, Tetanus und Pertussis enthält. Gegen Tetanus, Polio und Hepatitis B stehen Einzelimpfstoffe zur Verfügung. Einzelimpfstoff gegen Hib wäre ggf. über eine internationale Apotheke zu beziehen. Gegen Diphtherie und Pertussis gibt es keinen Einzelimpfstoff. Die Verwendung dieser Impfstoffe würde jedoch bedeuten, dass das Kind insgesamt deutlich mehr Spritzen erhalten müsste. Bei Verzicht auf die eine oder andere Impfung oder späterer Verabreichung wäre das Kind gegen schwere Infektionskrankheiten nicht oder verspätet geschützt. Dies sollte eingehend mit dem Kinderarzt besprochen werden.

Vorteil der Kombinationsimpfstoffe ist dagegen, dass mit nur einer Spritze gleichzeitig gegen sechs bzw. fünf Infektionskrankheiten geimpft wird und dem Kind somit zahlreiche Injektionen erspart bleiben (siehe auch gesundes-kind.de/…/). Dass das kindliche Immunsystem durch die Kombinationsimpfstoffe überfordert wird, ist nicht zu befürchten. Das Immunsystem des Säuglings muss sich tagtäglich mit einer vielfach größeren Menge an Antigenen auseinandersetzen als dies bei Impfungen der Fall ist (rki.de/…/Schutzimpfungen_20_Einwaende.html).

Bitte lassen Sie sich von Ihrem Kinderarzt individuell über diese und die weiteren für Ihr Kind anstehenden Impfungen informieren und aufklären.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Gesundes-Kind-Team

6-fach impfung baby ja oder nein

Unser Expertenrat vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsmedizin Mainz beantwortet Ihre Fragen zum Thema Impfschutz für Kinder.

Die Wahrscheinlichkeit  bezieht sich auf 8,5 Millionen verimpfte Impfdosen im kostenfreien Kinder-Impfprogramm für 0 – 15 Jährige, zwischen 2010 bis 2019. In diesem Zeitraum gab es neun anerkannte Impfschäden. Nicht mit eingerechnet sind alle Impfungen außerhalb des Programms. Das heißt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Impfschaden noch geringer sein kann. [3] Die genauen Zahlen zu den in Österreich verimpften 6-fach Impfstoffen und den annerkannten Impfschäden sind zwar bekannt, werden aber nicht veröffentlicht.

Kinder in der Schweiz werden nun nach einem anderen Schema geimpft. Ab heute gilt der neue Impfplan. Er ist einfacher als sein Vorgänger, die Fünffach-Kombi-Impfung von Säuglingen im Alter von sechs Monaten fällt jetzt weg. Rund ein Dutzend europäische Länder praktizieren dieses Impfschema bereits, Vorreiter Italien wendet es seit 1981 an. Jetzt zieht die Schweiz nach.

Dennoch wird der Impfplan 2019 für Diskussionen sorgen. Zum Beispiel deshalb, weil die zwei, vier und zwölf Monate alten Säuglinge nun jeweils mit einem Sechsfach-Impfstoff geimpft werden sollen anstatt wie bisher mit einer Fünffach-Kombi-Impfung. Die sechste Komponente ist ein Impfstoff gegen Hepatitis B, eine Infektion, die vor allem beim Sex übertragen wird.

Wieso dann schon Babys dagegen impfen? «Weil die Teenager schwer zu erreichen sind», sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen. «Säuglinge haben eine gute Immunantwort: Drei Impfungen im Säuglingsalter genügen bei den meisten – und die Geimpften sind lebenslang gut vor Hepatitis B geschützt wie bei der Impfung in der Pubertät.» Berger hat den neuen Impfplan erarbeitet.

Für den zwölf Monate alten Säugling bedeutet es drei Spritzen: die Sechsfach-Kombi gegen Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hämophilus-Hirnhautentzündung und Hepatitis B. Dazu eine Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Plus die Impfung gegen 13 Typen von Pneumokokken. Sie galt bisher nur als «ergänzende» Impfung, nun zählt sie zu den «Basisimpfungen».

Viele Eltern haben Vorbehalte

«Aus immunologischer Sicht sind diese drei Impfungen aufs Mal überhaupt kein Problem. Und im Alter von zwölf Monaten erinnern sich die Kinder auch nicht lange daran. Lieber eine Spritze als später zum Beispiel eine Hirnhautentzündung», argumentiert Berger, der auch die Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene am Universitäts-Kinderspital Zürich leitet. 89 Prozent der Eltern in der Schweiz haben ihre Kinder nach dem bisherigen Plan impfen lassen. Ob Bergers Argumente aber Zweifel von impfskeptischen Eltern zerstreuen? Sollen sie so viele Impfstoffe in ein so kleines, schutzbedürftiges Wesen spritzen lassen, das noch in Entwicklung ist?

Die Anzahl der Eltern mit Vorbehalten ist beträchtlich. Einem US-Fachartikel zufolge haben über 75 Prozent mehr oder minder grosse Bedenken, wenn es ums Impfen ihrer Kinder geht. Für die Schweiz fehlen genaue Zahlen, in Deutschland hegen etwa 35 Prozent der Eltern Zweifel. Nur ein bis zwei Prozent seien totale Impfgegner, sagt Philip Tarr, Co-Chefarzt Medizinische Universitätsklinik, Infektiologie und Spitalhygiene am Kantonsspital Baselland. Und er sagt auch: «Wenn man Impfskepsis verstehen will, muss man mit den Impfskeptikern reden. Nur hat das bisher niemand getan.»

In einem Forschungsprojekt machen Tarr und seine Kollegen genau das: Sie interviewen Eltern, die Zweifel haben, ihr Kind impfen zu lassen, und solche, die nicht impfskeptisch sind. Und sie sprechen sowohl mit schulmedizinischen als auch mit komplementärmedizinischen Ärztinnen und Ärzten – ein Novum. Das Projekt finde international Beachtung, sagt Tarr.

Impfpflicht setzt sich durch

Rund ein Drittel der Schweizer Bevölkerung sucht Hilfe in der Komplementärmedizin, die Einstellung vieler dieser Therapeuten ist eher impfskeptisch. Tarr hat dank des Forschungsprojekts zum Beispiel erfahren, dass manche Eltern gar nicht per se zu den Komplementärmedizinern wechseln wollten. «Aber sie sind beim Kinderarzt mit ihren Fragen und Sorgen abgeblitzt. Manche Kinderärzte machen den Eltern Angst.»

Überall in der Medizin wird heute «patientenzentrierte Kommunikation» gepredigt. Anweisungen des Doktors von oben herab sind Out, stattdessen geht es um gemeinsame Entscheidungsfindung mit dem Patienten. Trotzdem scheinen in der Praxis teilweise immer noch Zustände zu herrschen wie vor bald zwanzig Jahren. Damals gaben 40 Prozent der befragten US-Kinderärzte an, sie würden Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen wollten, vor die Tür setzen. 28 Prozent verweigerten die Zusammenarbeit auch, wenn die Eltern einzelne Impfungen ablehnten.

«In den letzten Jahren scheint sich eine Politik der Impfpflicht als Heilmittel gegen die sogenannte Impfskepsis durchzusetzen», schreiben Tarr und seine Kollegen in einem Fachartikel. In Frankreich etwa dürfen seit 2018 nur noch Kinder die Schule besuchen, die elf Impfungen erhalten haben.

Dass sich mit einem solchen Impfzwang die Fronten zwischen Impfbefürwortern und -gegnern verhärten, liegt auf der Hand. Impfskeptiker argumentieren, die Schulmedizin würde den Wert von Impfungen oft über-, ihre Schäden aber unterschätzen. Bei einigen Infektionskrankheiten zum Beispiel seien die Erkrankungszahlen bereits vor Beginn des Impfens deutlich gefallen. Diesen Erfolg könne man also nicht den Impfungen zuschreiben.

Lernen von den Komplementärmedizinern

In den Niederlanden gingen Forscher dieser Frage nach. Sie ermittelten die Todesfälle bei Kindern und jungen Erwachsenen vor und nach der Einführung verschiedener Impfungen. Keuchhusten, Masern, Tetanus, Diphtherie – tatsächlich sanken bei all diesen Infektionen die Sterberaten lange, bevor es eine Impfung dagegen gab. Aber: Die Sterblichkeit der Kleinsten und Kleinen nahm nicht nur bei diesen Infektionskrankheiten ab, sondern auch bei vielen anderen Erkrankungen, vermutlich weil sich die Lebensbedingungen verbesserten. Vor der Impfung gingen demnach etwa 4 von 100 Todesfällen bei den unter 20-Jährigen aufs Konto des Keuchhustens. Nach Einführung der Impfung war es einer von Fünftausend.

Informationen wie diese machen aber nur einen Teil einer guten Impfberatung aus. Zahlreiche Studien würden die Schlüsselrolle der Ärzte beim elterlichen Impfentscheid belegen, so Tarr: Ihr Kommunikationsstil, wie viel Zeit sie sich nehmen, ob sie die Sorgen der Eltern ernst nehmen, nachfragen – all das ist mindestens genauso wichtig. Und da punkten oft die komplementärmedizinischen Mediziner. «Am Schluss gibt das Vertrauen zum Arzt oder zur Ärztin den Ausschlag für den Entscheid», sagt Philip Tarr. «Vertrauen die Eltern der Ärztin oder den Horrorgeschichten im Internet?»

Heute tritt der neue Schweizer Impfplan in Kraft – eine gute Gelegenheit, um endlich über alle Gräben hinweg miteinander übers Impfen zu sprechen, Bedenken offenzulegen, sich gegenseitig zuzuhören, sachlich zu argumentieren und Behauptungen mit soliden Fakten zu untermauern. «Man sollte die Komplementärmediziner nicht verteufeln, wir können etwas von ihnen lernen», findet Tarr. Hoffentlich lassen sich die Kinder- und Hausärzte diese Chance nicht entgehen.

Was spricht gegen 6 fach Impfung?

Diphtherie: Diese Infektion der Atemwege, gegen die die Sechsfachimpfung schützen soll, wird durch Corynebacterium diphtheriae hervorgerufen. Das Bakterium kann Gifte absondern, die nicht nur die Atemwege befallen, sondern auch zu einer Herzmuskelentzündung führen können.

Warum 6 fach Impfung Baby?

Der 6-fach-Impfstoff schützt vor Erkrankungen, die auch heute noch zum Tod führen können. Dazu zählen: Tetanus, Hib, Keuchhusten und Hepatitis B (im Erwachsenenalter). Diphterie ist mittlerweile sehr selten und die Kinderlähmung gilt in Mitteleuropa als so gut wie ausgestorben.

Wann treten Impfschäden auf Baby?

Anzeichen einer „Impfkrankheit“ ein bis drei Wochen nach der Verabreichung von Lebendimpfstoffen, beispielsweise ein Hautausschlag nach Masern-, Mumps-, Röteln- und Windpocken-Impfung oder milde Magen-Darm-Beschwerden nach Rotavirus-Impfung.

Wann bekommen Babys die 6 fach Impfung?

Reifgeborene Säuglinge erhalten somit drei 6-fach-Impfungen: Die ersten beiden Impfungen der 6-fach-Impfung im Alter von 2 und 4 Monaten (= 2 Dosen im Abstand von 2 Monaten zueinander), die dritte Impfung im Alter von 11 Monaten (+1 Dosis im Abstand von 6 Monaten zur zweiten Impfung).