Hieroglyphen sind Schriftzeichen, die aus Bildern bestehen. Ein solches Bild kann für einen Laut, eine Silbe oder ein ganzes Wort stehen. Das altgriechische Wort „hieros“ bedeutet „heilig“, „glyphe“ ist etwas, das eingegraben wurde. Es sind also heilige Zeichen, meist in Stein geritzt oder gemeißelt. Die alten Ägypter selbst nannten ihre Schrift die „Schrift der Gottesworte“. Show
Die alten Ägypter schrieben schon vor über 5000 Jahren mit Hieroglyphen. Ursprünglich war es eine reine Bilderschrift mit etwa 700 Zeichen. Später kamen auch Symbole für Mitlaute hinzu. Die Selbstlaute musste man sich also selber dazu denken. Falls zwei Folgen von Mitlauten auf verschiedene Art gelesen werden konnten, gab es auch noch Hilfszeichen. Das ist, wie wenn man auf Deutsch „Wrt“ schreiben würde. Das kann „Wort“, „Wert“ oder „Wirt“ bedeuten. Die Entzifferung gelang im Jahr 1822, das bedeutet, dass man seitdem weiß, was die Zeichen bedeuten. Napoleons Soldaten hatten den Stein von Rosetta gefunden. Darauf steht derselbe Text oben in Hieroglyphen und unten in Altgriechisch, was damals bekannt war. Damit konnten die Hieroglyphen entziffert werden. Was für ähnliche Schriften gab es?Die Glyphen der Maya sind die einzige bekannte Schrift in Amerika aus der Zeit vor Ankunft des Entdeckers Christoph Kolumbus. Diese Schrift bestand aus einer Mischung von Silbenzeichen und Bildzeichen. Im 16. Jahrhundert schrieb ein spanischer Entdecker das Maya-Alphabet mit lateinischen Schriftzeichen auf, die wir auch heute verwenden. Aber diese Aufzeichnungen gingen wieder verloren. Viele Forscher haben sich später mit der Maya-Schrift beschäftigt. Im Jahr 1983 waren die allermeisten Zeichen entziffert. Die luwischen Hieroglyphen stammen aus Anatolien in der Türkei, sie sind auch bereits entziffert. Entziffert wurde auch die Schrift der Mikmak-Indianer aus Nordamerika. Es gibt auch Hieroglyphen von der Insel Kreta, die man noch nicht versteht. Genauso ist es bei der urartäischen Keilschrift. Davon hat man einfach noch zu wenige Beispiele gefunden. Die Hieroglyphen der alten Ägypter konnten für einzelne Lautzeichen stehen - aber auch Worte oder ganze Konzepte bedeuten. Wir erklären, wie die antiken Schriftzeichen vom Nil zu lesen sind Die alten Ägypter kannten Hieroglyphen für Laute, die, wie auf dem ersten Bild gezeigt, aus einem Konsonanten bestanden oder aus zwei, drei, selten sogar vier Konsonanten zusammengesetzt waren. In der klassischen Schrift des Mittleren Reichs aus der Zeit um 1900 v. Chr. wurden 24 Einkonsonantenzeichen verwendet. Mit der Erfindung der Hieroglyphenschrift um 3300 v. Chr. vollzieht sich am Nil eine Revolution. © GEO EPOCHE Kollektion Ein Schriftzeichen entspricht einem LautÄhnlich wie bei unserem Alphabet entspricht dabei jeweils ein Symbol einem einzelnen Laut. Vokale wurden – wie in den meisten semitischen Sprachen bis heute üblich – nicht geschrieben. Daher setzen Ägyptologen wo nötig den Vokal „e“ als Aussprachehilfe zwischen den Konsonanten ein und lesen sogenannte schwache Konsonanten wie „j“ oder „w“ als „i“ oder „u“. Die Zeichenfolge aus Hocker „p“ und Brot „t“ sprechen sie beispielsweise „pet“ aus. Nun ist es den Ägyptern möglich, Güter und Besitztümer, Geschehnisse und Ideen festzuhalten © GEO EPOCHE Kollektion Manche Hieroglyphen bedeuten ganze WörterNeben dem Gebrauch als Lautzeichen konnten Hieroglyphen auch als Wort und Deutzeichen benutzt werden. Wortzeichen sind die Symbole dann, wenn sie genau das bezeichnen, was sie darstellen. Ein Beispiel: Das sandige Hügelland (ausgesprochen „chaset“) meint dann nichts anderes als „sandiges Hügelland“. Das Hieroglyphische gleicht einem verspielten Rätsel © GEO EPOCHE Kollektion Als nicht mitzulesendes Deutzeichen würde das gleiche Symbol dagegen nur die Bedeutung der vorangestellten Zeichen definieren. So kann es etwa hinter einem Städtenamen angeben, dass es sich um einen Ort im Ausland handelt. © GEO EPOCHE Kollektion Die Schriftzeichen gelten als GotteswörterEiner ägyptischen Überlieferung nach ist der Gott Thot derjenige, der „das Schreiben erfand am Uranfang“. Die Gotteswörter, wie die Menschen am Nil ihre Schriftzeichen nannten, können von links wie von rechts gelesen werden. Die abgebildeten Tiere oder Menschen blicken dabei stets zum Satzanfang. Die genauere Konstruktion des Hieroglyphischen mag der folgende, aus vier Wörtern bestehende Beispielsatz verdeutlichen. Der Satz beginnt – entsprechend der Blick richtung der Vögel – links: Die abgebildeten Tiere oder Menschen blicken stets zum Satzanfang. In diesem Beispiel ist der Satzanfang demnach links. © GEO EPOCHE Kollektion Die ersten drei Symbole des ersten Wortes (1) sind Einkonsonantenzeichen (siehe erstes Foto). Sie stehen für „Wachtelküken“, „Bein“ und „Wasserlinie“ und werden von links nach rechts als die Lautzeichen „w“, „b“ und „n“ gelesen – ausgesprochen: „uben“. Die vierte Hieroglyphe in diesem Wort ist ein Deutzeichen und dient allein dazu, die nähere Bedeutung anzugeben. Hier zeigt es die strahlende Sonne und kennzeichnet den Begriff „uben“ damit als die Vokabel für „scheinen“. (Deutzeichen geben identischen Zeichenfolgen unterschiedliche Bedeutungen. So steht die Kombination aus einem liegenden Hasen über einer Wasserlinie mit zwei gehenden Beinen am Ende für das Wort „eilen“. Mit der Strahlensonne als Deutzeichen kann „Hase über Wasserlinie“ dagegen „Licht“ heißen.) Das zweite Wort (2) in dem Beispielsatz besteht nur aus einem Symbol, der Sonnenscheibe. Als Wortzeichen benennt diese Hieroglyphe exakt das, was sie darstellt, die Sonne, und hat den Lautwert „ra“. Um Wort und Lautzeichen voneinander zu unterscheiden, wird dem Wortzeichen ein kleiner senkrechter Strich beigestellt. Die Eule (3) wird wiederum als Lautzeichen gelesen; ihr Symbol steht für den Konsonanten „m“ und gibt hier die Präposition „am“ wieder. Das letzte Wort (4) beginnt in der oberen Hälfte des Zeichenquadrats mit den beiden Lautzeichen „p“ und „t“. Darunter steht das Deutzeichen zur näheren Bestimmung des Begriffes „pet“. Da es das Himmelsgewölbe darstellt, hat dieses Wort die Bedeutung „Himmel“. Zusammengenommen ergeben sich also die Worte „SCHEINEN-SONNE-AM-HIMMEL“ oder der Satz: „Die Sonne scheint am Himmel“. Nationalheld William Wallace und sein blutiger Kampf für Schottlands Freiheit14.05.2021In Schottland wird 1297 ein Unbekannter zum Nationalhelden: Der Outlaw William Wallace schlägt die Truppen des englischen Königs. Doch danach gelingt es dem Freiheitskämpfer nicht, alle Schotten um sich zu scharen. Und findet so ein schreckliches Ende Welche Bedeutung hat die ägyptische Schrift?Das Wort Hieroglyphen setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern hieros = heilig und glyphein = einritzen zusammen. Die alten Ägypter nannten ihre Schrift medu netscher = Gottesworte. Die Hieroglyphen sollten nach dem Glauben der alten Ägypter ein Geschenk des Gottes Thot gewesen sein.
Warum war die Schrift für die Ägypter wichtig?Hieroglyphenschrift, um 3000 v. Chr. aus etwa 800 Bildzeichen von Tieren und Gegenständen (Hieroglyphen) entwickelte Schrift in der ägyptischen Hochkultur. Sie war Voraussetzung für Staat und Verwaltung sowie für die Wissenschaft.
Warum wurden die Hieroglyphen erfunden?Eine Supermacht braucht eine Schrift
Mit dem Fund wurde deutlich, dass es in Ägypten bereits Hieroglyphen gab, als die ersten Pharaonen den Thron bestiegen. Und dass sie vermutlich in Abydos erfunden wurden, im ägyptischen Machtzentrum der ersten beiden Dynastien.
Was hat der Nil mit der Schrift zu tun?Papyrus und die Entwicklung der Schrift
Aus der Pflanze gewannen die Ägypter den Vorläufer des Papiers. Neben Getreide war Papyrus der wichtigste Exportartikel. Er wurde auf riesigen Feldern am Nil angepflanzt.
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