Gibt es menschen die keine grauen haare bekommen

Für viele Frauen sind sie entsetzlich, für andere ein Ausdruck von Reife: graue Haare. Forscher haben jetzt entdeckt, wie diese eigentlich entstehen.

Graue Haare werden oft als unschönes Zeichen des Alterns wahrgenommen – manche Menschen setzen sie dagegen sogar gern richtig in Szene. Aber warum bekommen wir überhaupt graue Haare? Der Beantwortung dieser Frage sind Forscher der Harvard University nachgegangen und ihr jetzt einen Schritt nähergekommen. Ein einfacher Erklärungsansatz für graue Haare ist demnach zu viel Stress.

Stress lässt uns ergrauen

Dass Stress für graue Haare sorgen kann, haben der Wissenschaftler Bing Zhang und seine Kollegen vom Department of Stem Cell and Regenerative Biology tatsächlich zufällig bei einem Experiment an Mäusen herausgefunden: Wurden die Tiere Stress ausgesetzt, färbte sich ihr Fell von dunkel zu weiß. Um den Auslöser dafür zu ergründen, wurden die Tiere gezielt mit Schmerzreizen unter Stress gesetzt. Dabei entdeckten die Forscher, dass der Stress Auswirkungen auf bestimmte Stammzellen von Haarfollikeln hatte. Diese Stammzellen wiederum sind an der Produktion von Farbpigmenten der Haare beteiligt. Dadurch wuchsen die Haare der Mäuse weiß nach.

Das Untersuchungsergebnis lässt sich auf den Menschen übertragen. Denn Stress löst einen Fluchtreflex aus und um diesem nachgehen zu können, schießt ein Großteil des Blutes bei einer Stresssituation in die Muskeln, die Lunge und das Herz. Nicht lebenswichtige Körperpartieren wie Haare und Nägel werden in diesem Moment nicht mehr ausreichend versorgt – und können bei extremem Stress so eher ergrauen. Ihre Ergebnisse präsentierten die Forscher im Fachmagazin Nature.

Weitere Ursachen für graue Haare

Doch nicht nur Stress ist für graue Haare verantwortlich. Südkoreanische Forscher haben anhand einer Studie mit 6.390 Menschen weitere Faktoren dafür identifiziert. Dazu zählen:

  • Übergewicht: Bei einem BMI über 29 steigt das Risiko für graue Haare um das 2,6-fache.
  • Rauchen: Auch Raucher leiden früher an grauen Haaren. Warum das so ist, ist noch nicht restlos geklärt. Experten vermuten aber, dass das Rauchen den oxidativen Stress in den Pigmentzellen der Haare erhöht.
  • Gene: Auch das Erbgut spielt eine Rolle bei frühzeitigem Ergrauen. 23 Prozent der Probanden in der Studie gaben an, dass schon ihre Eltern früh graue Haare bekommen haben.

Gibt es menschen die keine grauen haare bekommen

Grau ist nicht gleich grau

Übrigens sind unsere Haare eigentlich gar nicht grau, sondern weiß. Der Grund: Die Zellen, in denen sich Farbpigmente bilden, verlieren mit der Zeit diese Fähigkeit, wodurch das Haar weiß nachwächst. Allerdings passiert das nach und nach und nicht bei allen Zellen gleichzeitig, wodurch sich die weißen Haare mit den dunkleren mischen. Das menschliche Auge nimmt diese Vermischung dann als "grau" wahr.

Wer auf nährstoffreiche Lebensmittel setzt, muss nicht mehr so schnell zu Coloration oder Tönung greifen.

Der eine ergraut früher, der andere später: Die Veranlagung dafür wird uns in die Wiege gelegt und lässt sich nicht ändern. Doch neben Genen und Hormonen beeinflusst auch der Lebensstil den Farbverlust. Wer zum Beispiel raucht oder regelmäßig aggressive Haarpflegeprodukte verwendet, wird sich womöglich früher von seiner Haarfarbe verabschieden als jemand, der diese Gewohnheiten nicht pflegt. Auch eine ungesunde Ernährung wird irgendwann auf dem Kopf sichtbar. Umgekehrt können die richtigen Lebensmittel dabei helfen, das Ergrauen der Haare hinauszuzögern. Welche Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel Sie einsetzen können, um grauen Haaren entgegenzuwirken, lesen Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

  • Ursachen: Wieso bekommt man graue Haare?  
  • Was tun gegen graue Haare?

  • Ursachen: Wieso bekommt man graue Haare?  
  • Was tun gegen graue Haare?
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Ursachen: Wieso bekommt man graue Haare?  

Wenn man es genau nimmt, gibt es eigentlich gar keine grauen Haare. Man hat entweder pigmentierte (farbige) oder nicht-pigmentierte Haare. Letztere sind einfach nur weiß. Dass man von grauen Haaren spricht, liegt daran, dass die Kombinationen aus pigmentierten und weißen Haaren optisch einen Grauschimmer verursacht. Dafür dass jeder Mensch eine individuelle Augen-, Haut- und Haarfarbe hat, sind die körpereigenen Melanine verantwortlich. Diese natürlichen Farbpigmente – von dunkelbraun bis schwarz oder von gelblich bis rötlich – sorgen dafür, dass die Haut unter Sonneneinstrahlung braun wird und dass es unterschiedliche Haarfarben gibt. Produziert wird Melanin in den Pigmentzellen von Haut und Haaren, den Melanozyten.

Allerdings lässt die Melaninproduktion des Körpers mit dem Alter nach, genauer gesagt produziert er weniger Aminosäuren vom Typ Tyrosin, aus denen Melanin synthetisiert wird. Die Folge: Je älter der Körper, desto weniger farbgebende Haarpigmente stehen zur Verfügung. Anstelle der Melanine lagern sich Luftbläschen im Haar ab, die das Auge als weiß wahrnimmt. Mit den Jahren kommen immer mehr weiße Strähnen zum Vorschein. Hat das Haar erstmal seine Farbe verloren, kann dieser Prozess auch nicht mehr rückgängig gemacht werden. Dann hilft lediglich Färben.

Oder man zelebriert den Look mit grauen Haaren - wie bezaubernd das aussehen kann, sehen Sie in der Galerie:

Frisuren für graue Haare: Die schönsten Looks

Gibt es menschen die keine grauen haare bekommen

Was tun gegen graue Haare?

Die Lebensdauer der Melanozyten wird nicht nur genetisch oder hormonell bestimmt, sondern auch stark von der individuellen Lebensweise und speziell von der Ernährung beeinflusst. Liegt ein akuter Nährstoff- oder Vitaminmangel vor, wirkt er sich früher oder später auch auf die Qualität der Haarpracht aus: Dünner werdendes Haar, Haarausfall und früheres Ergrauen sind die Folgen. Ob Ihre Melanozyten frühzeitig aus dem Leben scheiden oder nicht, hängt also davon ab, wie gesund Sie sich ernähren. Wenn die Pigmentzellen an der Haarwurzel ausreichend Vitamine und Nährstoffe zur Verfügung haben, bleiben sie länger fit und produzieren fleißig Melanin.

Mit diesen Nährstoffen können Sie Ihre Melanozyten bei Laune halten und grauen Haaren vorbeugen:

1. Kupfer als Anti-Aging-Mittel für die Haare

Kupfer ist ein Spurenelement, das im menschlichen Körper zahlreiche Funktionen erfüllt: Ohne Kupfer sind Prozesse wie die Zellatmung, der Sauerstofftransport im Blut und der Aufbau des Bindegewebes nicht möglich. Auch an der Haarwurzel wirkt Kupfer wie eine Frischzellenkur und spielt eine wichtige Rolle bei der Melaninproduktion. Zur Bildung von Melanin, den Farbpigmenten der Haare, ist das Enzym Tyrosinase erforderlich – und genau dieses Enzym besteht unter anderem aus Kupfer. Fehlt Kupfer, kann kein Tyrosin gebildet werden. Ohne Tyrosin entsteht kein Melanin. Und ohne Melanin verliert das Haar seine Farbe. Kupferhaltige Lebensmittel sorgen also dafür, dass die Melaninproduktion reibungslos abläuft und genügend Farbpigmente vorhanden sind.

Diese Lebensmittel liefern besonders viel Kupfer:

  • Bananen

  • Cashewkerne

  • Haselnüsse

  • Kakao

  • Grüner Tee

  • Kaffee

  • Hagebutten

  • Sojabohnen 

  • Emmentaler

  • Rinderleber

  • Krabben

  • Austern

2. Eisen- und Zinkmangel fördern Haarausfall 

Ein ausgewogener Kupferhaushalt allein bringt nichts, wenn dem Organismus wichtige Spurenelemente und Vitamine wie Eisen, Zink, Kalzium, Vitamin D, B12 und B6 fehlen. Als Folge dieses Wirkstoffmangels kann es zu Haarausfall kommen. Um gesundes Haar zu haben, das Sie mit Kupfer vor dem Ergrauen schützen können, sollten Sie mindestens einmal täglich Lebensmittel mit einem hohen Zink- und Eisengehalt essen, zum Beispiel Kürbiskerne oder Linsen. Auch Haferflocken liefern Zink, Eiweiß sowie Eisen und sind damit das optimale Frühstück gegen graue Haare.

3. Vitamin-B5-Mangel begünstigt graue Haare

Alle Vitamine des B-Komplexes, vor allem aber Vitamin B5 (Pantothensäure), schützen das Haar vor Schäden und aktivieren wichtige Stoffwechselvorgänge, die sich innerhalb der Haarwurzel abspielen. Eine Unterversorgung mit Vitamin B5 begünstigt das Erscheinen von grauen Haaren. Wie die meisten Vitamine des Vitamin B-Komplexes befindet sich auch die Pantothensäure in besonders hoher Konzentration in Leber und anderen Innereien. Doch auch andere tierische Lebensmittel wie Eier, Vollmilch, Butter und Hering sind reich an Pantothensäure. Pflanzliche Alternativen sind Vollkornprodukte, Erdnüsse und Avocados.

4. Kein gesundes Haar ohne Proteine und Aminosäuren

Jedes Haar besteht fast vollständig aus Eiweißmolekülen, den sogenannten Keratinen. Diese Proteine sind die Grundbausteine der Haarfaser. Wie elastisch und widerstandsfähig unsere Haare sind, hängt allein davon ab, wie intakt die Struktur ihres Faserstamms ist. Wer sich eine kräftige und gesunde Mähne wünscht, sollte dafür sorgen, dass der körpereigene Proteinhaushalt im Gleichgewicht ist. Besonders viele wertvolle Aminosäuren stecken in Eiern, Parmesankäse und fettem Fisch. Die veganen Alternativen sind pflanzliche Proteine aus Mandeln, Erdnüssen, Kürbiskernen, Linsen, Quinoa, Weizenkeimen, Rosen- und Grünkohl.

Grundsätzlich gilt: Eine vollwertige, basische Ernährung, die den Körper mit allen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen (vor allem Kupfer, Eisen, Zink, Silizium und Kalzium), B-Vitaminen, Vitamin A, Antioxidantien, Omega 3-Fettsäuren und Proteinen versorgt, ist die beste Basis, um graues Haar zu vermeiden. 

Tipp: Neben der richtigen Ernährung helfen auch regelmäßige Kopfhaut-Massagen gegen graue Haare. Eine gut durchblutete Kopfhaut kann die Haarwurzeln viel besser mit allen nötigen Nährstoffen für die Melanin-Produktion versorgen.

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Gibt es menschen die keine grauen haare bekommen

10.01.2022

Palina Dautfest

Palina kann auf zwei Dinge niemals verzichten: Milchkaffee und gute Geschichten. Nachdem sie Medien und Kommunikation in Augsburg studierte, zog sie anschließend für ihre Redakteurs-Ausbildung nach München. Heute schreibt sie leidenschaftlich gern über Beauty, Lifestyle und Beziehungen.

Warum werden manche Menschen nicht grau?

Grau“ ist keine Haarfarbe Graues Haar gibt es also eigentlich gar nicht. Es ist die Mischung aus weißen und pigmentierten Haaren auf dem Schopf, die den Eindruck von Grau vermitteln. Vitaminmangel oder Alkoholkonsum haben nichts damit zu tun, wenn jemand bei sich schon früh silberne Fäden im Haar entdeckt.

Warum bekommen einige Menschen keine grauen Haare?

Dass die Haare irgendwann grau erscheinen, ist ein Hinweis auf mangelndes Melanin in den Haaren. Die Melaninproduktion ist dafür verantwortlich, unserem Haar eine individuelle Farbe zu vergeben. Wenn diese Produktion im Alter nachlässt, bleiben die Farbpigmente aus und es kommen grauen Haare nach.

Wie bekommt man keine grauen Haare?

Verfärben sich deine Haare plötzlich grau, kann dies ebenfalls ein Grund für einen Vitamin-B12-Mangel sein. Deinen natürlichen Bedarf an Vitamin B12 kannst du über Fisch, Fleisch und Milchprodukte decken.

Warum bekommen Asiaten keine grauen Haare?

Ausserdem neigen übrigens Europäer*innen durch ihre genetische Veranlagung früher dazu, graue Haare zu bekommen. Asiat*innen und People of Color können sich dagegen tendenziell darauf einstellen, dass ihr Körper besonders lange das wertvolle Melanin produziert.