Kartoffeln noch essbar wenn sie austreiben

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Darf ich Kartoffeln noch essen, wenn sie schon keimen?

Veröffentlicht am 20.08.2017 | Lesedauer: 2 Minuten

Die Wegwerf-Mentalität ist eine Generationenfrage

Lebensmittel landen viel zu oft im Müll. Jeder Deutsche wirft im Schnitt mehr als 80 Kilogramm pro Jahr weg. Besonderes jüngeren Menschen fehlt scheinbar das Bewusstsein für einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln.

Quelle: N24/Jana Schmidt

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Wer ungern Lebensmittel wegschmeißt, wird sich vermutlich angewöhnt haben, dunkle oder verfärbte Stellen einfach wegzuschneiden. Doch das kann in manchen Fällen sogar gesundheitsschädlich sein.

Wir werfen jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, in die Tonne. Bewusster einzukaufen und nicht jedes Lebensmittel mit Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums wegzuwerfen, sollten wir uns also alle angewöhnen. Doch wer sparsamer mit Lebensmitteln umgehen möchte, sollte ein paar Dinge beachten. Der Gesundheit zuliebe.

Beispiel: Kartoffeln

Wenn Kartoffeln schon keimen, also Triebe entwickelt haben und grüne Verfärbungen aufweisen, sind sie so nicht mehr genießbar. Die Triebe sowie die grünen Stellen sollten großzügig herausgeschnitten werden. Denn diese Stellen enthalten das gesundheitsschädliche Solanin. Ein Giftstoff, der in Kartoffeln in sehr geringen Mengen grundsätzlich enthalten ist, aber verstärkt in den Keimen, direkt unter der Schale und in den grünen Bereichen auftaucht.

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Vergiftungserscheinungen von Solanin sind Magenbeschwerden, Fieber, Übelkeit, schlimmstensfalls kann es aber auch zu Herz-Kreislaufstörungen kommen. Eine kritische Menge an Solanin kann bereits in 500g Kartoffeln enthalten sein. Die entsprechenden Stellen sollten also großzügig herausgeschnitten und die Kartoffeln außerdem geschält werden. Und im Zweifel: weg damit!

Obst

Strawberries with mould

Quelle: Getty Images/Photographer's Choice

Auch bei Obst reicht es oft nicht, die betroffene Stelle abzuschneiden. Wenn Obst schimmelig ist, hilft nur eins: Ab in die Tonne, so leid es einem tut. Denn Lebensmittel, die viel Wasser enthalten, bieten beste Voraussetzungen für die Ausbreitung von Schimmelpilzen. Mykotoxine, die enthaltenen Giftstoffe, können langfristig gesehen gefährlich sein und Leber und Niere schädigen.

Mykotoxine lassen sich weder durch Kochen noch durch Einfrieren beseitigen.

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Käse und Wurst

Für Käse gilt die gleiche Grundregel: Enthält ein Lebensmittel viel Wasser, können sich Schimmelsporen ausbreiten, ohne das es einem optisch sofort auffällt. Frischkäse und Weichkäse sollte daher bei Schimmelbefall entsorgt werden. Bei Hartkäse wie Parmesan oder Bergkäse verhält es sich anders. Weiße Stellen können dort einfach nur auskristallisiertes Salz oder Eiweiß sein - diese Stellen können schlicht abgerieben werden.

Parmesan cheese

Quelle: Getty Images/Photolibrary RM

Handelt es sich um Schimmel, merkt man das an der pelzigen Oberfläche - die betroffenen Stellen können bei Hartkäse großzügig abgeschnitten werden. Gleiches gilt für Schinken, auch hier sind weiße Stellen oft nur Salzkristalle-  wirkt der Schinken aber grau oder grün und schmiert die Oberfläche, lieber schnell weg damit.

Wer frühzeitigen Schimmelbefall vermeiden will, sollte Lebensmittel kühl lagern. Für Obst und Gemüse gilt das allerdings mit ein paar Einschränkungen. Exotische Früchte mögen es zum Beispiel lieber wärmer, bis auf Kiwi und Feige sollten solche Früchte daher über 16 Grad Celsius gelagert werden. Genauso wie Auberginen, Tomaten, Kartoffeln und Kürbis.

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Was passiert wenn man keimende Kartoffeln isst?

Beim Lagern entstandene Keime an den Knollen solltest du für eine gesunde Ernährung nicht einfach ignorieren. In einer Kartoffel mit Keimen entsteht nämlich Solanin. Zwar ist die Substanz nur in geringen Mengen enthalten und auch nur schwach giftig, zu Durchfall, Erbrechen und Kopfschmerzen kann Solanin dennoch führen.

Kann man aus keimenden Kartoffeln noch Pellkartoffeln machen?

Empfehlung für die Zubereitung von leicht gekeimten Kartoffeln: Kartoffeln vor Gebrauch abkeimen (Keime abbrechen) und schälen; das Kochwasser entsorgen und nicht verwenden. Die Knollen können auch als Pellkartoffeln gegart und anschließend gepellt werden.

Kann man Kartoffeln mit grünen Trieben noch essen?

Kartoffeln sind ein gesundes Nahrungsmittel. Weisen sie jedoch grüne Stellen auf, sollten diese nicht mitgegessen werden. Sie enthalten vermehrt Solanin, ein natürliches Gift, das die Pflanze vor Fressfeinden schützt.

Was tun gegen keimende Kartoffeln?

Um vorzeitig keimende Kartoffeln zu vermeiden und die Solanin-Konzentration möglichst gering zu halten, sollte man Kartoffeln kühl, dunkel und trocken aufbewahren. Entdeckt man trotz sorgfältiger Lagerung, dass bereits Keime aus den Knollen sprießen, entfernt man die kurzen Sprosse großzügig.