Ph wert bedeutung

Du hast in einer Werbung über Seife bestimmt schon einmal die Bezeichnung „pH-hautneutral“ gehört, doch für was steht überhaupt dieses „pH“?

Den pH-Wert wirst du sicherlich vorrangig aus deinem Chemieunterricht kennen. Hierbei steht dieser häufig im Kontext von Säuren und Basen. Allerdings spielt er genauso eine Rolle, wenn es darum geht, dass du die perfekte Seife für dich und besonders auch für deine Haut findest.

Ein kurzer Überblick zum pH-Wert

Grundsätzlich gibt dir der pH-Wert an, wie sauer oder alkalisch, auch basisch genannt, eine wässrige Lösung ist. Er wird über die Konzentration der Oxonium-Ionen c(H3O+) in einer Lösung bestimmt. Abgespaltene Protonen lagern sich dabei an Wasser an und bilden sogenanntes protoniertes Wasser. Protonen können dabei beispielsweise von Säuren kommen, wodurch dann der pH-Wert beeinflusst wird.

Sicherlich kennst du aus dem Unterricht, dass die Wasserstoffionenkonzentration gemessen wird. Das ist so leider nicht richtig, da in der Realität keine Protonen allein vorkommen. Sie lagern sich immer an Wasser an. Daher ist es umso besser, wenn du dir direkt merkst, dann die Oxonium-Konzentration der entscheidende Faktor ist.

Aus dieser Funktionsweise ergibt sich der Begriff "pH". Dieser kommt aus dem lateinischen potentia Hydrogenii und bedeutet wörtlich übersetzt "das Gewicht von Wasserstoff".

Die Skala für den pH-Wert erstreckt sich über den Bereich von 0-14. Der Wert 7 sagt dir, dass die Lösung neutral ist. Alle Werte unter 7 gelten als sauer, während Werte über 7 wiederum als basisch oder auch alkalisch zählen. Es gilt: je weiter der Wert von der 7 entfernt ist, desto stärker ist die Säure beziehungsweise Base oder Lauge.

Ph wert bedeutung
Abbildung 1: pH-Wert-Tabelle zur BestimmungQuelle: wetrok.ch

Die Färbung, die hier angegeben ist, trifft nicht auf jeden Indikator zu, mit dem du während deiner chemischen Karriere in Kontakt kommst. Hier wurde sehr wahrscheinlich Unitest verwendet. Dieser Universalindikator erlaubt einen möglichst großen Überblick über die verschiedenen pH-Werte und ist besonders in der Schule meist der "Standard"-Indikator.

pH-Wert – Beispiele

Die folgende Tabelle zeigt dir verschiedene Lösungen und die entsprechenden pH-Werte. Einige Stoffe wirst du sicherlich auch aus deinem Alltag kennen. Das zeigt dir umso mehr, dass es sich hierbei nicht nur um ein chemisches Hilfsmittel handelt, sondern auch in deinem Alltag fest verankert ist.

LösungpH-WertSalzsäure1Zitronensaft1,8 - 2,4Cola2,0 - 4,0Wein3,0 - 4,0Mineralwasser5Urin6reines Wasser7Blut7,4Meerwasser7,5 - 8,4Seifenlösung8 - 10Rohrreiniger13Natronlauge14

Bestimmung der Säure- und Basestärke anhand des pH-Wertes

Um das herauszufinden verwendest du den negativen dekadischen Logarithmus der Oxonium-Ionen-Konzentration –log10 c(H3O+)!

Jetzt kommt ein wenig Mathematik ins Spiel. Der negative dekadische Logarithmus ist nichts anderes als der Zehnerlogarithmus oder der Logarithmus zur Basis 10. Um dieses Thema ein wenig aufzufrischen, machen wir zwei Beispiele zur Berechnung des pH-Wertes:

Für das erste Beispiel betrachtest du eine Lösung mit einer vergleichsweise hohen Konzentration.

RechenschrittRechnungAufstellen der Konzentrationdekadischer Logarithmusnegativer dekadischer Logarithmus

Du erhältst einen pH-Wert von 2. Dieser liegt sehr niedrig und vor allem unter 7. Es handelt sich entsprechend um eine Säure.

Für das zweite Beispiel gehst du die gleichen Schritte durch. In diesem Fall betrachtest du aber eine sehr niedrig liegende Konzentration:

RechenschrittRechnungAufstellen der Konzentrationdekadischer Logarithmusnegativer dekadischer Logarithmus

Mit einem pH-Wert von 10 liegt der Wert deutlich über 7. Die Lösung ist entsprechend alkalisch, auch basisch genannt.

So gelangt man von der Oxonium-Ionen-Konzentration zum pH - Wert.

  • Höhere Konzentrationen = niedrige pH-Werte = Säure
  • Niedrigere Konzentrationen = hohe pH-Werte = Base/Lauge

Prinzipiell ist diese Änderung der Konzentration erst dank der Autoprotolyse des Wassers möglich. Diese lässt sich mit folgender Reaktionsgleichung beschreiben:

Bei einem neutralen pH-Wert liegt diese Gleichung im perfekten Gleichgewicht vor. Verändert sich nun die Umgebung, indem du Säuren oder Basen hinzugibst, verändert sich auch dein pH-Wert. Gibst du beispielsweise eine Säure hinzu, entsteht ein Überschuss an Oxonium-Ionen, die nicht ausreichend Hydroxid-Ionen (OH-) finden, um zurück zu Wasser zu reagieren. Die erhöhte Oxonium-Konzentration nimmst du dann als niedrigeren pH-Wert wahr.

Umgekehrt verhält es sich bei einer basischen Umgebung. Die Konzentration der Hydroxid-Ionen steigt, wenn du eine Base hinzugibst. Aufgrund des Überschusses an Hydroxid-Ionen kann nun jedes Oxonium-Ion einen Reaktionspartner finden und zu Wasser reagieren. Dies geschieht schneller, als aus Wasser wieder Oxonium-Ionen und Hydroxid-Ionen entstehen. Folglich sinkt die Konzentration der Oxonium-Ionen, was in einem steigenden pH-Wert resultiert. Du nimmst die Lösung folglich als basisch wahr.

Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der Oxoniumionen-Konzentration c(H3O+), also .

Vorteile der Oxoniumionen-Konzentration

Die Vorteile liegen einmal darin, dass, obwohl Oxoniumionen-Konzentrationen meist sehr kleine und nervige Zahlen sind, der dekadische Logarithmus es ermöglicht, dass mit diesen Zahlen gearbeitet werden kann. Wichtiger Punkt dabei ist vor allem, dass sie auch vorstellbar sind.

Aufgrund dessen, dass die Konzentration aber teilweise auch weit unter 1 liegt, kommen dabei meistens negative Werte heraus. Man berechnet hier dann das Minus mit ein, damit positive Zahlen herauskommen, mit denen man besser rechnen kann. Das bedeutet, man kann vom pH-Wert auch wieder auf die Konzentration kommen, wenn man das möchte.

Bedeutung der pH-Wert-Änderung

Nachdem du nun gelernt hast, was der pH-Wert ist, und, wie er berechnet wird, kommt dir die Idee dahinter vielleicht nicht mehr völlig verwirrend vor. Dennoch stellt sich bestimmt auch dir die Frage, was man damit jetzt anfangen kann.

Was heißt es, wenn sich der pH-Wert um 1 ändert?

Da bei dem pH-Wert von Konzentrationen die Rede ist, bietet es sich in diesem Fall an, den pH-Wert mit einer Verdünnungsreihe zu vergleichen. Dafür schaust du dir die Salzsäure am besten genauer an. In 1-molarer Konzentration liegt der pH-Wert laut Berechnung nun bei 0.

Wird die Lösung um den Faktor 10 verdünnt, besitzt du nur noch eine 0,1-molare Salzsäure. Die Konzentration beträgt entsprechend 10-1. Der negative, dekadische Logarithmus ergibt den pH-Wert 1. Bei einer weiteren Verdünnung um den Faktor 10 erhält man nun den pH-Wert 2.

Leider funktioniert dieser Zusammenhang nur für starke Säuren, die in Lösung tatsächlich vollständig protonieren. Bei schwachen Säuren bzw. Basen sieht der Zusammenhang anders aus.

In diesem Fall lässt sich formulieren, dass der pH-Wert um 1 steigt, wenn die Lösung um den Faktor 10 verdünnt wird. Für schwache Säuren und Basen gilt jedoch, dass der pH-Wert in diesem Fall nur noch um 0,5 steigt bei einer ähnlichen Verdünnung. Dies wird dadurch begründet, dass schwache Säuren und Basen in Lösung nicht vollständig dissoziieren.

Sicher sein kannst du dir nur, wenn du den pH-Wert tatsächlich misst. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden, die du gleich kennenlernst. Doch zuvor widmest du dich am besten noch dem Partner des pH-Werts.

Gegenstück zum pH-Wert: der pOH-Wert

Aus der Autoprotolyse des Wasser ergibt sich, dass dabei nicht nur H3O+-Ionen entstehen, sondern auch OH--Ionen. Auch für diese Konzentration gibt es einen entsprechenden Wert: den pOH-Wert.

Der pOH-Wert gibt in einer Lösung die Konzentration der Hydroxid-Ionen (OH-) an. Er ist äquivalent zum pH-Wert und gibt ebenfalls Auskunft darüber, wie stark sauer oder basisch eine Lösung ist. In diesem Fall gilt jedoch:

  • Je höher der pOH-Wert ist, desto saurer ist die Lösung.
  • Je geringer der pOH-Wert ist, desto basischer / alkalischer ist die Lösung.

Aus dieser Definition ergibt sich bereits, dass pH-Wert und pOH-Wert in enger Verbindung stehen. Tatsächlich ergibt die Summe beider Werte immer 14. In der oberen Tabelle wurde Salzsäure beispielsweise mit einem pH-Wert von 1 angegeben. Der entsprechende pOH-Wert liegt dann bei 13.

Tatsächlich kann er genauso über den negativen dekadischen Logarithmus berechnet werden, nur wird hierfür die Hydroxidionen-Konzentration verwendet:

Dieser Wert kann immer dann für dich hilfreich sein, wenn dir die Hydroxidionen-Konzentration gegeben ist. Anschließend kannst du den pH-Wert berechnen über:

In der praktischen Anwendung wird der pOH-Wert allerdings deutlich seltener verwendet.

pH-Wert messen

Die Höhe des pH-Wertes wird durch eine einheitliche Farbskala dargestellt. Doch wie kannst du den pH-Wert messen?

Ph wert bedeutung
Abbildung 2: Messung des pH-Werts mithilfe eines pH-MesstreifensQuelle: diybook.at

Dafür gibt es mehrere Methoden. Zu den einfachsten Methoden gehört die Messung durch einen pH-Messstreifen. Diese entstehen durch das Verbinden von Filterpapieren mit Universalindikatorlösung. Charakteristisch hierfür ist die Reaktion der Lösung auf alle verwendeten Indikatoren auf dem Messstreifen.

In Abhängigkeit vom pH-Wert verändern manche chemische Verbindungen ihre Struktur und auch ihre Farbe. Dieses Verhalten ist ideal für einen Indikator. Die Auswertung anhand der entstandenen Farbe erfolgt dann anhand einer Vergleichsskala.

Ph wert bedeutung
Abbildung 3: Messen des pH-Werts mithilfe von Indikatorpapier Quelle: welltec-wasser.de

Daneben gibt es noch das Indikatorpapier. Mithilfe eines Indikatorpapiers lässt sich der pH-Wert auch sehr einfach bestimmen. Der bekannte Lackmustest zeigt Basen blau und Säuren rot an.

Wie der Name es schon sagt, beruht der Lackmustest auf einer Struktur namens Lackmus. Diese weist die Eigenschaft auf, dass sie sich bei einem pH-Wert unter 4,5 rot verfärbt. Über 8,3 erscheint Lackmus dann blau. Der Bereich dazwischen ist violett.

Dieser Test ist zur allgemeinen Unterscheidung gut geeignet. Allerdings ist dieser Test aufgrund der geringen Farbvarianz sehr ungenau. Besonders in den niedrigen Bereichen der starken Säuren oder hohen Bereichen der starken Basen kann keine genauere Betrachtung durchgeführt werden.

Wie beim pH-Messstreifen erfolgt auch hier die Auswertung der Farbe mit Hilfe einer Vergleichsskala. Hier muss jedoch nur anhand einer Farbe verglichen werden.

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Abbildung 4: Messen mithilfe eines pH-MetersQuelle: prozesstechnik-industrie.de

Der pH-Wert lässt sich auch mit einem pH-Meter messen. Dabei wird der Wert auf elektrochemischem Weg bestimmt und nicht wie bei den beiden Beispielen davor über Säure-Base-Indikatoren.

Hierbei wird eine, mit Pufferlösung gefüllte Glasmembrankugel in die zu testende Flüssigkeit eingetaucht. Diese ist halbdurchlässig für Oxonium-Ionen. In diese Innenlösung wird eine Elektrode eingetaucht. Als Referenz dient eine Elektrode, die sich in der gleichen Pufferlösung ohne durchlässige Membran befindet. Durch die einströmenden Oxonium-Ionen in die Glasmembrankugel entsteht eine Potentialdifferenz, die über den pH-Meter in direkten Zusammenhang mit dem pH-Wert gebracht wird.

Der pH-Wert im Alltag

pH-Wert im Menschen

Bei uns Menschen kann eigentlich überall ein pH-Wert gemessen werden. Der pH-Wert des Blutes muss zum Beispiel immer zwischen den Werten 7,35 und 7,43 liegen. Wenn er darüber oder darunter ist, ist das oft ein Anzeichen einer Erkrankung.

Die Haut hat einen pH-Wert von ca. 5,5. Dieser leicht saure Wert schützt uns vor verschiedensten Krankheitserregern, wie Bakterien. Durch das Waschen mit einer Seife mit einem hohen alkalischen Wert kann sich der pH-Wert deiner Haut sogar kurzzeitig erhöhen. Um den Schutzfilm der Haut zu schonen, gibt es Waschlotionen, die auf den pH-Wert der Haut abgestimmt sind. Das ist das, was du dann als pH-hautneutral kennst.

pH-Wert im Wasser

Misst man den pH-Wert des Trinkwassers, so erfasst man üblicherweise einen neutralen bis schwach basischen Wert. Dieser liegt zwischen 7,0 und 8,5. Aufgrund des sauren Regens sinkt der pH-Wert jedoch schon seit mehreren Jahren.

Aus diesem Grund muss das Wasser aus einigen Quellen vorab durch spezielle Verfahren entsäuert werden, sodass ein optimaler pH-Wert für den menschlichen Organismus gewährleistet werden kann. Nach der Trinkwasserverordnung muss das Wasser, das wir aus der Leitung trinken, einen pH-Wert zwischen 6,5 und 9,5 besitzen. Ein niedrigerer Wert kann Metallionen aus der Leitungswand lösen, die dadurch das Trinkwasser verschmutzen können.

pH-Wert bei Lebensmitteln

Die meisten Lebensmittel werden nach kurzer Zeit von Mikroorganismen zersetzt, wenn man sie bei Zimmertemperatur an der Luft liegen lässt. Eine Möglichkeit, dies zu verhindern, besteht im Absenken des pH-Wertes. Essigsäure wird vor allem zur Konservierung von Gemüse und Fischkonserven eingesetzt. Sie senkt den pH-Wert, sodass der Stoffwechsel vieler Mikroorganismen nicht funktioniert.

Der pH-Wert in der Chemie

Zu saure oder zu basische Lösungen können Stoffe, wie zum Beispiel die menschliche Haut, angreifen. Deshalb wäre es nicht verkehrt zu wissen, was welcher pH-Wert bedeutet, bevor die Haut mit unbekannten Lösungen in Kontakt kommt.

Außerdem spielt der pH-Wert eine wichtige Rolle bei verschiedensten Strukturen in der Chemie.

Wie bereits bei den pH-Messstreifen erwähnt kann sich die Strukturformel einer chemischen Verbindung ändern und durch diese Strukturänderung kann es auch zu einer Farbveränderung des Stoffes kommen. Zudem kann der Reaktionsablauf in saurer Lösung ganz anders sein, als in basischer. Beispielsweise beeinflusst der pH-Wert bei vielen Reaktionen der Chemie die Reaktionsgeschwindigkeit. Bei diesen spielen die Wasserstoffionen oft die Rolle eines Katalysators.

Für was steht der pH

„Sauer" hat etwas mit dem sogenannten pH-Wert zu tun: pH steht für pondus Hydrogenii, was so viel bedeutet wie „Gewicht des Wasserstoffs", also die Konzentration der Wasserstoff-Ionen in einer Lösung.

Was bedeutet ein zu hoher pH

Was bedeuten zu hohe Werte? Ein zu hoher (basischer) pH-Wert (Alkalose) kann auf Erbrechen, Störungen im Gehirn, eine Hormonstörung (Conn-Syndrom) oder einen Schock hindeuten. Außerdem kann der pH-Wert bei einer übermäßigen Atmung (Hyperventilation) ansteigen, z.B. bei Aufregung oder Sauerstoffmangel.

Was ist ein guter pH

Der ideale pH-Wert liegt dabei zwischen 7 und 8,5.

Was ist der pH

Der pH-Wert ist ein Maß der Menge an Säuren und Basen in einer Lösung. Je nach Stärke dissoziiert die Säure oder Base zu einem mehr oder weniger großen Anteil und beeinflusst somit den pH-Wert unterschiedlich stark. In den meisten wässrigen Lösungen liegen die pH-Werte zwischen 0 (stark sauer) und 14 (stark alkalisch).