Warum jagen Katzen sich durch die Wohnung?

Mobbing unter Katzen: So erkennst Du die Symptome

Warum jagen Katzen sich durch die Wohnung?

Wird meine Katze gemobbt? Von Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule haben wir alle schon gehört, aber Mobbing unter Katzen? Als Katzenbesitzer wünschst Du Dir, dass Deine Stubentiger harmonisch miteinander umgehen, gemeinsam kuscheln und einander bei der Körperpflege helfen. Manchmal aber passiert es, dass eine Katze gezielt schikaniert und ausgeschlossen wird. Wir sagen Dir, woran Du Mobbing unter Katzen erkennst und was Du dagegen tun kannst.

Normale Rangelei oder schon Mobbing?

Beobachte zunächst Deine Katzen, um verdächtige Verhaltensweise rechtzeitig zu erkennen. Zwar sind Katzen naturgemäß Einzelgänger, kommen aber in einer Wohngemeinschaft oft recht gut zurecht. Selbst im harmonischsten Katzenhaushalt kommt es einmal zu Rangeleien oder Raufereien. Da kann es selbst beim Spielen oder bei Scheinattacken ganz schön ruppig zugehen. Wichtig ist aber, dass Katzen im Spiel oder bei kurzen Meinungsverschiedenheiten gleichwertige Gegner sind. Das bedeutet, dass beide fauchen und kratzen und meist den Konflikt genauso schnell wieder auflösen, wie sie ihn begonnen haben.

Wie verhält sich das Opfer? Die Anzeichen von Katzenmobbing richtig deuten

Warum jagen Katzen sich durch die Wohnung?

Ganz anders sieht dies bei Mobbing unter Katzen aus. Die gemobbte Katze wird nämlich immer wieder attackiert und nicht in Ruhe gelassen. Oft wehrt sich eine solche Katze gar nicht mehr oder zeigt kein unterwürfiges Verhalten, wie Schwanz einziehen oder Ohren anlegen, da dieses vom mobbenden Tier ignoriert wird. Im schlimmsten Fall wird die gemobbte Katze gar nicht mehr ans Futter oder an das Katzenklo gelassen.

Wird eine Katze gemobbt, dann zeigt sie das sogar, wenn sich ihr Widersacher gerade nicht in der Nähe befindet. Neben offensichtlichen Anzeichen wie Wunden oder Krankheiten als Folge eines schwachen Immunsystems, ist eine solche Katze vor allem extrem gestresst.

Je nach Tier zeigt sich dieser Stress auf unterschiedliche Weise:

  • Die gemobbte Katze ist total hyperaktiv und ständig in Bewegung.
  • Sie frisst vor lauter Verzweiflung Wolle oder Kabel.
  • Die gemobbte Katze zeigt sich verängstigt.
  • Sie verweigert das Futter.
  • Die Katze meidet das Katzenklo. Die Häufchen werden an anderen Orten gelegt.
  • Sie zieht sich an dunkle, geschützte Orte zurück.
  • Das Mobbingopfer zeigt zwanghaftes Verhalten, wie z. B. übertriebenes Putzen.
  • Sie schläft übermäßig viel, da sie dann kein sonderlich attraktives Angriffsobjekt mehr ist. Entspannen kann sie sich dabei aber nicht, da selbst im Schlaf die Ohren gespitzt werden, um den nahenden Mobber sofort zu registrieren.

Dies sind nur einige der Anzeichen, bei denen Du hellhörig werden solltest. Du kennst Deine Katze immer noch am besten. Sollte Dir eine andere, für Deine Katze ungewöhnliche Verhaltensweise auffallen, solltest Du der Sache nachgehen.

VS.-Tipp:

Nachdem es in Extremfällen schon einmal zu Verletzungen kommen kann, solltest Du schon im Voraus eine Katzenkrankenversicherung abschließen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Denn Tierarztkosten können sich leider schnell summieren.

Wie verhält sich der Angreifer?

Täterkatzen hingegen sind nicht immer leicht auszumachen. Oft liegen sie einfach nur da und üben durch ihre schiere Präsenz Macht über das gemobbte Tier aus. Das ist für Dich als Besitzer nicht immer einfach zu erkennen. Faucht die unterlegene Katze jedes Mal, wenn sie vorbeikommt, sollten aber Deine Alarmglocken schrillen. Andere Mobber entwickeln sich auch zu regelrechten Stalkern. Eine solche Katze stellt ihrem Opfer nach, jagt es und sucht sogar aktiv den Streit.

Welche Ursachen machen Katzen zu Mobbern?

Warum jagen Katzen sich durch die Wohnung?

Oft schleichen sich Streitereien unter Katzen langsam ein und wenn der Besitzer die Zeichen endlich erkennt, lässt sich das auslösende Ereignis gar nicht mehr rekonstruieren. Umso wichtiger ist es, den Ursachen auf den Grund zu gehen, um Lösungen für den Konflikt zu finden.

Katzen sind keine Rudeltiere, sondern charakterstarke Individuen. Von Draufgängern bis zu zurückhaltenden und vorsichtigen Katzen reicht das gesamte Spektrum an Charakteren. Sind sich nun zwei Katzen zu unterschiedlich im Charakter, aber auch im Alter, dann kommt es schnell zu Reibereien, die auch in langwierige Streits oder Kämpfe ausarten können. Auch kranke und betagte Katzen werden leider häufiger gemobbt.

Andere mögliche Auslöser sind

  • Futterneid
  • Eifersucht
  • Platzmangel
  • eine zu große Anzahl an Katzen
  • schlicht und einfach Langeweile

Häufig entstehen Streits auch, wenn eine neue Katze zur Gruppe gebracht wird. Dann wird gerne das gewohnte Revier verteidigt und der Eindringling nicht in der bestehenden Gemeinschaft geduldet. Besonders in einer solchen Situation bist Du als Katzenbesitzer gefragt, diese Änderung anfangs genau zu überwachen.

Zwar haben Katzen keine fixe Rangordnung, dennoch gibt es einige Tiere, die besonders dominant auftreten und schüchternere Tiere gerne mobben, um ihre Vormachtstellung zu unterstreichen. Dies trifft besonders auf unkastrierte Katzen und Kater zu.

Mobbingattacken schlichten und vermeiden

Solltest Du einen Angriff beobachten, trenn die Streithähne umgehend. Oft hilft ein abruptes Geräusch wie Klatschen oder ein heruntergefallener Gegenstand, um die Attacke zu unterbinden. Schimpf aber bitte nicht vor der gemobbten Katze, da diese die Rüge auf sich beziehen könnte. Sorge danach für eine räumliche Trennung. Je nach Wohnsituation können dies getrennte Zimmer oder Stockwerke sein. Zeig dem Mobber, dass der Angriff nicht geduldet wird und stärke umgekehrt dem Opfer dem Rücken, indem Du Dich vermehrt um dieses Tier kümmerst. Langfristig sollten unterdrückte Katzen unbedingt gesundgepflegt werden. Falls der Mobber noch unkastriert ist, mach einen Termin beim Tierarzt aus, um die Prozedur nachzuholen.

Sorg dafür, dass jede Katze einen eigenen Napf, ein eigenes Katzenklo und eine eigene Rückzugsmöglichkeit in Form eines Kratzbaums oder Körbchens bekommt. Notfalls sollten diese räumlich weit voneinander getrennt werden, damit sich Täter und Opfer möglichst aus dem Weg gehen können.

Warum jagen Katzen sich durch die Wohnung?

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Hilfe für die gemobbte Katze

Das Opfer kannst Du unterstützen, indem Du ihm besonders viel Aufmerksamkeit schenkst. Spiele und ausgiebige Streicheleinheiten sollten aber unbedingt in Abwesenheit des Mobbers stattfinden, damit sich die Katze entspannen kann. Achte auch penibel darauf, dass die gemobbte Katze stets uneingeschränkten Zugang zum eigenen Futternapf und zum eigenen Klo bekommt. Auch ein eigener Rückzugsort oder gegebenenfalls eine räumliche Trennung müssen jederzeit ermöglicht werden, damit das Opfer auch zu Ruhe kommen kann.

Umgang mit der mobbenden Katze

Unterbinde Angriffe: Siehst Du, dass sich ein Angriff anbahnt, unterbinde diesen rechtzeitig mit einem scharf ausgesprochenen „Nein!“. Direkt nach einer Attacke solltest Du die Täterkatze tunlichst ignorieren, um ihr keinerlei Gefühl der Bestätigung zu geben. Du kannst aber Angriffe auch abbrechen, indem Du die mobbende Katze mit einem Spielzeug ablenkst. So richtet sie ihre Energie auf eine harmlose Alternative und kann sich so richtig auspowern. Wenn der gesamte Fokus auf das Spiel gerichtet ist, kannst Du die Katze auch wieder loben.

Belohne liebevolles Verhalten: Bestätige den Angreifer in seinem Verhalten, wenn er sich dem Opfer gegenüber liebevoll verhält, also z. B. wenn er sich anschmiegt oder es putzt. Wie schon oben gilt auch hier: Schenk dem Angreifer Aufmerksamkeit in Form von Streicheleinheiten, aber eben nur, wenn sich sein Opfer nicht im selben Raum befindet. Mobbing unter Katzen entsteht auch, weil sich die mobbende Katze selbst unsicher fühlt. Keinesfalls soll der Streithahn seine Aufmerksamkeit nur dann bekommen, wenn er sein Opfer attackiert. Denn das könnte ihn in diesen Angriffen erst recht bestärken.

Was, wenn das Mobbing unter Katzen gar nicht endet?

Wenn gar kein Ende in Sicht ist, dann solltest Du Dich zum Wohle der Tiere dazu entscheiden, eine der Katzen abzugeben. Die Wahl, ob Du Opfer oder Täter behalten sollst, fällt Dir sicher nicht leicht. Es gibt hier auch keinen pauschalen Lösungsweg. Achte in jedem Fall darauf, dass das Abgabetier an einen guten und verlässlichen Platz kommt, zu Menschen, denen Du vertraust. Oft verlaufen Mensch-Tier-Beziehungen harmonischer, wenn sich Mensch und Katze charakterlich ähnlich sind. Vielleicht kennst Du eine Person, die einem Deiner Tiere ähnelt. Dann fällt Dir die Entscheidung sicher erheblich leichter. Dennoch – die Abgabe einer Katze sollte stets als letzter Ausweg gewählt werden, wenn alle anderen Maßnahmen gescheitert sind.

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Abwechslung: das Jagen und Springen sind beim Spielen gleichmäßiger, beim Kämpfen einseitiger. Lautäußerungen: beim Spielen sind normalerweise keine aggressiven Lautäußerungen wie Fauchen, Knurren oder Jaulen zu hören, die oft vor oder während eines Kampfes zu hören sind.