Schmerzen oder Ziehen im Unterleib oder Unterbauch können vielfältige Ursachen haben – je nachdem, ob sie akut oder chronisch, bei Frauen oder Männern auftreten Show
Unsere Inhalte sind pharmazeutisch und medizinisch geprüft Von Andrea Blank-Koppenleitner, Dr. med. Claudia Osthoff (Redaktion), Aktualisiert am 18.01.2018 Gebeugte Seitenlage: Entspannt die Bauchdecke und kann bei Bauchweh helfen © Jupiter Images GmbH/French Photographers Only
Unterleibsschmerzen: Nicht nur FrauensacheFür viele Menschen sind Unterleibsschmerzen immer noch gleichbedeutend mit Frauenleiden, also mit Beschwerden, die in erster Linie die weiblichen Geschlechtsorgane betreffen. Dabei sind Schmerzen im unteren Drittel der Bauchregion, also im Unterbauch, nicht nur Frauensache. Auch Männer können Unterleibsschmerzen haben. In erster Linie geht es hier um die Organe, die im unteren Beckenraum, auch kleines Becken, liegen. Das sind die (inneren) Geschlechtsorgane, die Harnblase (Blase) mit der Harnröhre und den seitlich einmündenden Harnleitern, der Blinddarm sowie die unteren Darmanteile, Gefäße, Nerven und Lymphknoten. Blasenentzündung erkennen und behandeln Manchmal genügen Hausmittel, in anderen Fällen müssen es Antibiotika sein. Ein Überblick über Diagnose und Therapie sowie die Möglichkeiten, vorzubeugen Nach dem Eisprung: Samenzelle trifft Eizelle, Befruchtung wahrscheinlich © istock/ugurhan Unterleibsschmerzen bei Frauen: Oft vor und während der PeriodeZu den typischen Unterleibsschmerzen gehören die Regelschmerzen, die viele Frauen vor und während der Periode spüren: als Ziehen im Unterleib oder im Kreuz oder als krampfartige Schmerzen. Sie sind individuell sehr unterschiedlich, meist nicht krankhaft und verändern sich vielfach, je nach Lebenssituation und -phase. Einige Frauen erleben auch ziehende Schmerzen an ein bis zwei Tagen zwischen den Monatsblutungen, nicht selten auf einer Seite oder über der Schamhaargegend. Dieser Mittelschmerz markiert häufig den Eisprung. Auch wenn keine weiteren Symptome dazukommen, ist es ratsam, mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt über solche Schmerzen zu sprechen, um sicher zu gehen, dass keine anderen Probleme die Ursache sind. Denn hinter akuten oder chronischen Beschwerden können sich beispielsweise Entzündungen und Erkrankungen der Geschlechtsorgane oder der Harnwege verbergen. Setzen bei einer Frau Schmierblutungen und Unterleibsschmerzen ein, vor allem wenn zuvor die Regel ausgeblieben war, wird der Frauenarzt durch gezielte Untersuchungen prüfen, ob etwa eine Eileiterschwangerschaft vorliegt. Bei Unterleibsschmerzen in einer Schwangerschaft gilt ohnehin erhöhte Vorsicht, wenn sich etwas im Bauch verändert. Die Beschwerden können bei werdenden Müttern spezielle Gründe haben, harmlose, aber auch alarmierende, die der Frauenarzt umgehend abklärt. Auf mögliche Ursachen wird in diesem Beitrag nicht eingegangen. Bei Mann und Frau: Akute Schmerzen im Unterleib ...Beschwerden im Unterbauch können akut auftreten. Sie zeigen dann entweder eine vorübergehende, eher harmlose Störung an oder sie stellen Alarmzeichen dar, denen ein Arzt sofort nachgehen sollte. Das gilt insbesondere, wenn sie sehr heftig sind und zusätzlich Symptome wie Fieber, Übelkeit, Verdauungsstörungen, etwa Durchfälle oder Verstopfung, Schmerzen beim Entleeren der Blase und/oder Blutungen dazukommen. Ursachen für plötzlich einsetzende starke Schmerzen sind häufig akute Entzündungen, etwa des Blinddarms oder Darms, der Eileiter, Eierstöcke oder der Harnwege. Auch Harnsteine, Verdrehungen und Durchbrüche von Geschwülsten oder Darmanteilen lösen mitunter bedrohliche Unterleibsschmerzen aus. Blinddarmentzündung: Symptome und Therapie Bei einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) entzündet sich ein Anhängsel des Blinddarms, der Wurmfortsatz. Blinddarmentzündungen treffen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Mehr zu Symptomen, Diagnose und Behandlung ... oder: chronische UnterleibsschmerzenVon chronischen Unterbauchschmerzen sprechen Mediziner, wenn die Beschwerden über ein halbes Jahr bestehen. Sie können in bestimmten Situationen immer wieder auftauchen oder sich mehr oder minder dauerhaft einnisten. Bei chronischen Schmerzen sind die Ursachen vielfältig. Probleme bereiten dann häufig chronische Entzündungen und Erkrankungen der Geschlechtsorgane, der Harnwege, des Verdauungstrakts, vor allem des Dickdarms (siehe Kapitel "Darmerkrankungen"). Ebenso ist an Tumorerkrankungen der einzelnen Organe zu denken. Darüber hinaus können Störungen in den Nerven, Muskeln oder der Wirbelsäule für Unterbauchschmerzen verantwortlich sein. Nicht selten sind auch psychische Probleme und Erkrankungen wie Depressionen mit körperlichen Symptomen verbunden. Dazu können chronische Unterleibsschmerzen gehören. Manchmal haben gerade Frauen mit ungeklärten Beschwerden im Unterbauch dann zahlreiche Arztbesuche und operative Eingriffe hinter sich, ohne eine eindeutige Diagnose zu erhalten. Im Gegenteil, mögliche Operationsfolgen wie Vernarbungen können die Schmerzen nur noch verstärken (siehe Kapitel "Psyche, Rücken, Fibromyalgiesyndrom"). Bei Unterleibsschmerzen ist häufig ein Gynäkologe oder Urologe der richtige Ansprechpartner © Banana Stock/RYF Unterbauchschmerzen: Wann zum Arzt?Schmerzen im Unterbauch sollte immer ein Arzt abklären, und das unverzüglich, wenn die Schmerzen plötzlich und heftig einsetzen, Fieber und/oder Blutungen dazukommen. Neben dem Hausarzt sind der Frauenarzt und, bei Männern, der Urologe erste Ansprechpartner. Gefragt ist zudem oft ein Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologe), möglicherweise auch ein Orthopäde oder ein Neurologe. Konnten die Ärzte eine organische Ursache ausschließen, übernimmt ein Psychiater beziehungsweise ein Psychotherapeut die weitere Diagnose und Therapie. Organe im kleinen Becken bei der Frau (links) und beim Mann (Schemazeichnung) © W&B/Dr. Ulrike Möhle Unterleibsschmerzen: Wichtige Ursachen, mögliche Begleitsymptome
(siehe Kapitel "Frauenkrankheiten")
(siehe Kapitel "Darmerkrankungen")
(siehe Kapitel "Harnwege")
(siehe Kapitel "Männerkrankheiten")
(siehe Kapitel "Psyche, Rücken, Fibromyalgie" , das Ihnen auch Selbsthilfe-Tipps gibt und ein Video mit einfachen Yoga-Übungen zeigt) Fieber - Was das Symptom bedeutet 38 Grad Celsius oder mehr auf dem Fieberthermometer zeigt Fieber an. Meist, aber nicht immer, sind Infektionen schuld. Manchmal bleibt der Auslöser unklar. Mehr über Ursachen, Diagnose, Therapie Gebärmuttersenkung: Das hilft! Senkt sich die Gebärmutter ab, kann das unangenehme Symptome verursachen. Was Frauen dagegen tun können und was Beckenbodentraining bringt Bauchschmerzen – Was kann es sein? Bauchschmerzen sind oft harmlos und vergehen wieder. Mitunter bereiten sie aber auch richtig Probleme. Mehr über die Ursachen. Mit Bauchschmerz-Check Wie kriegt man Unterleibsschmerzen schnell weg?Bei Unterleibsschmerzen während der Regel helfen diese Wärmeanwendungen:. Wärmepflaster bei Regelschmerzen.. Wärmflasche.. Heizkissen.. aufgewärmte Körnerkissen.. wärmende Wickel oder heiße Rolle (z. B. mit Kamille, Kartoffeln, Heilerde oder Retterspitz). warmes Vollbad (z. B. mit Lavendelöl). Sauna.. Infrarotlicht.. Warum habe ich so Unterleibsschmerzen?Unterbauchschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben – nicht nur die Regelblutung. Sie können im Zusammenhang mit einer Erkrankung stehen, etwa der Gebärmutter, Eileiter oder Eierstöcke. Aber auch andere Organe und Gewebe, die im Bauchraum liegen, können erkrankt sein und Schmerzen auslösen.
Was beruhigt den Unterleib?Wärme: Gerade bei Menstruationsbeschwerden greifen viele Frauen auf eine Wärmflasche oder ein erhitztes Kirschkernkissen zurück. Die abstrahlende Wärme entkrampft den Bauch und lindert Schmerzen. Schonkost: Bei Verdauungsbeschwerden solltest du deinen Magen nicht überlasten und deshalb auf leichte Kost zurückgreifen.
Was kann man gegen starke Unterleibsschmerzen machen Hausmittel?Wärmeanwendungen wie Wärmepflaster, Wärmflaschen oder ein heißes Bad sind beliebte Hausmittel während der Periode: Sie wirken entkrampfend und schmerzlindernd auf Rücken und Unterleib. Bewegung während der Periode fördert die Durchblutung, lockert die Muskulatur und hebt die Stimmung.
|