Welche Hausmittel helfen sofort bei Verstopfung?

Welche Hausmittel helfen sofort bei Verstopfung?

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p>Verdauungsbeschwerden sind sehr unangenehm und können im Alltag stark belasten. Arbeitet der Darm zu träge und es kommt zur Verstopfung, mit dem medizinischen Fachbegriff Obstipation, ist dies häufig mit Bauchschmerzen, einem Völlegefühl und Blähungen verbunden. Durch diese Begleiterscheinungen lassen sich Verstopfungen auch von seltenem Stuhlgang unterscheiden. Nach medizinischer Meinung muss man den Darm nicht jeden Tag entleeren. Mehrmals am Tag ist genauso normal wie nur alle zwei Tage, solange man keine Beschwerden hat.

Betroffen sind viele Menschen im Laufe ihres Lebens, wohl ein Drittel der Bevölkerung hat schon einmal unter Obstipation gelitten oder leidet hin und wieder daran. Bei Frauen kommt es zudem in der Schwangerschaft aufgrund des geänderten Hormonhaushaltes häufig zu Verstopfung, diese zählt zu den typischen Beschwerden der Schwangerschaft.

Man muss jedoch nicht direkt zu Abführmitteln greifen, wenn der Darm nicht tut, was er soll. Es gibt eine ganze Menge an Hausmitteln und einfachen Änderungen der Gewohnheiten, die Abhilfe schaffen.

So wird der Darm beispielsweise bei zu wenig Bewegung schnell träge. Auch für die Verdauung ist es daher gut, sich täglich mindestens eine halbe Stunde zu bewegen. Regelmäßiger Sport ist natürlich ideal für den Körper, doch um Verstopfung vorzubeugen, reichen bereits Spaziergänge. Leidet man schon unter Verstopfung, kann etwas Bewegung helfen, die Tätigkeit der Verdauungsorgane wieder anzukurbeln.

Genug Flüssigkeit ist ebenfalls ein Faktor, auf den man achten sollte. Wasser zu trinken kann daher auch eine hilfreiche Maßnahme bei Verstopfung sein.

Wichtig ist auch die richtige Ernährung, so führt ein Mangel an Ballaststoffen über kurz oder lang ebenfalls zu Verstopfungen. Vollkornprodukte sind daher wichtig auf dem täglichen Speiseplan, sie liefern eine Menge Ballaststoffe. Leidet man unter Verstopfung, sind beispielsweise Haferflocken sinnvoll.

Auch einige weitere Lebensmittel helfen, wenn die Verdauung streikt. Dazu zählen zum Beispiel Sauerkraut, Trockenfrüchte, Kirschen, Milchprodukte wie Joghurt, Apfelsaft und natürlich auch Äpfel und Leinsamen sowie Flohsamen. Pflaumen haben ebenfalls eine gewisse abführende Wirkung, man kann auch Pflaumensaft trinken. Am besten wirkt der Saft auf nüchternen Magen.

Weitere Hausmittel sind eine leichte Massage des Bauches oder auch Wärme, beispielsweise mit einer Wärmflasche oder einem Kernkissen auf dem Bauch. Massagen und Wärme helfen Muskeln und Organen, sich zu entspannen und tragen so zur Linderung bei.

Wenn alle sanften Hausmittel nicht helfen, kann man zu Milchzucker oder Glaubersalz greifen. Diese beiden Mittel wirken aber tatsächlich stark abführend und die Wirkung kann über mehrere Stunden anhalten, man sollte also den Zeitpunkt der Einnahme mit Bedacht wählen.

Greift man zu Abführmitteln, ist es wichtig, dass es nach der Verstopfung nicht zu Durchfall kommt. Bei der Einnahme sollte man sich also unbedingt an die Packungsbeilage bzw. an die ärztlichen Anweisungen halten.

Bei Verstopfung während der Schwangerschaft dürfen Abführmittel dagegen gar nicht eingenommen werden. Hier kann man über die Ernährung der Verdauung helfen und spricht am besten mit dem Gynäkologen über die Beschwerden.

Ein weiterer Sonderfall ist Verstopfung bei Kindern und Babys. Bei den Allerkleinsten kann zum Beispiel zu viel Kalk in dem Wasser, das bei der Zubereitung der Babynahrung verwendet wird, zu Verstopfung führen. Auch die Umstellung der Ernährung kann der Verdauung zu schaffen machen, beispielsweise wenn von der Flasche auf Brei umgestellt wird. Bei älteren Kindern ist häufig eine Ernährung mit zu wenig Obst und Gemüse und zu wenig Flüssigkeit der Grund.

Sinnvoll ist es dennoch, bei Verstopfung den Kinderarzt aufzusuchen, es kann nämlich auch eine Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln oder eine andere Ursache dahinterstecken. Vor allem, wenn weitere Beschwerden wie zum Beispiel Bauchschmerzen dazukommen, ist der Arztbesuch angeraten.

Bei Verstopfung kann man also auf eine ganze Reihe Hausmittel zurückgreifen. Zum Arzt sollte man jedoch, wenn folgende Anzeichen dazukommen: Zusätzlich zu der Verstopfung treten Symptome wie Übelkeit, starke Schmerzen und Erbrechen auf. Auch Schmerzen beim Stuhlgang und vor allem Blut im Stuhl sind möglicherweise Anzeichen für eine ernste Erkrankung.

Wenn die Verstopfung längere Zeit anhält, ist ebenfalls ein Arztbesuch sinnvoll. Hier kann es schließlich zur chronischen Verstopfung kommen.

Aktualisiert: 18.01.2022 - 11:25

Frauen häufiger betroffen Verstopfung? Drei Hausmittel, die effektiv bei einem trägen Darm helfen

Welche Hausmittel helfen sofort bei Verstopfung?

Hausmittel gegen Verstopfung

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Völlegefühl, Blähung und Schmerzen im Bauch sind typisch für eine Verstopfung. Wer regelmäßig unter einem trägen Darm leidet, kann Hämorrhoiden und Fissuren entwickeln. Welche drei Hausmittel helfen, wenn nichts vorangeht, erfahren Sie hier.

Ein harter, aufgeblähter Bauch, Schmerzen beim Gang auf die Toilette, verbunden mit hartem, unregelmäßigem Stuhlgang. Das sind typische Anzeichen einer Verstopfung, die Frauen häufiger ereilt als Männer. In der Fachsprache heißt es Obstipation, wenn der Stuhlgang seltener als dreimal die Woche erfolgt. Nicht immer ist ein Abführmittel nötig, ein träger Darm kann auch selbst mobilisiert werden. Wir stellen Ihnen drei effektive Hausmittel gegen Verstopfung vor: Das können Sie tun, wenn nichts mehr geht.

Gründe für eine Verstopfung: Hausmittel können auch hier helfen

Eigentlich handelt es sich bei Verstopfung nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom. Meist ist die Ursache der Verstopfung harmlos:

  • falsche Ernährung, etwa zu viel Fastfood und zu wenig Ballaststoffe
  • mangelnde Bewegung
  • zu wenig Flüssigkeit, nicht genügend trinken
  • stressige Lebensphasen oder Veränderungen (psychosomatische Probleme)
  • Medikamente (etwa Antidepressiva, Schlafmittel, Mittel gegen Sodbrennen, Allergie oder Blasenschwäche)
  • hormonelle Veränderungen im Zyklus

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Zusätzlich spielen die Lebensumstände eine Rolle. So klagen viele schwangere Frauen über Verstopfung. Ursache sind auch hier Hormone, die zwar wichtig fürs Kind sind, jedoch die Darmbewegung (Peristaltik) verlangsamen.

Auch Babys sind nicht geschützt vor Verstopfung – vor allem in der Übergangsphase zwischen Stillen und Flaschennahrung zu Beikost, denn der Körper muss sich erst einmal an diese Ernährungsumstellung gewöhnen.

Nicht zuletzt ist Verstopfung auch ein besonders häufiges Gesundheitsproblem bei Senior:innen. Im Zuge der Alterung nimmt die Peristaltik ab, die Schleimhäute im Darm sind nicht mehr so funktionsfähig. Auch der Flüssigkeitshaushalt kann stark schwanken. Damit verlangsamt sich die Verdauung allgemein, das Risiko für Verstopfung steigt.

Die drei effektivsten Hausmittel gegen Verstopfung

Gängige Hausmittel bei Verstopfung für Erwachsene können helfen, den Stau im Darm zu lösen:

  1. Wasser trinken: Trinken Sie schon vor dem Frühstück ein Glas lauwarmes Wasser mit Honig. Honig wirkt leicht abführend. Das Wasser, auf nüchternen Magen getrunken, kann im Darm einen Entleerungsreiz auslösen. Ähnlich kann lauwarmes Wasser mit dem Saft einer halben ausgepressten Zitrone wirken. Das gibt zusätzlich einen Vitamin-C-Kick. Manchen Menschen hilft auch Kaffee, jedoch sollten Sie hier darauf achten, zusätzlich noch Wasser zu trinken, da Kaffee entwässernd wirken kann.
  2. Ballaststoffe einnehmen: Beginnen Sie den Tag mit einem Becher Naturjoghurt, in den Sie einen Teelöffel Flohsamenschalen (Apotheke) einrühren. Warum Sie Flohsamenschalen anwenden sollten? Die Samen der Heilpflanze verfügen über eine enorme Quellkraft und enthalten wirkungsvolle Schleimstoffe, die den Darm sanft anregen und gleichzeitig pflegen. Aber auch andere Ballaststoffe, etwa Leinsamen, Chia-Samen und Weizenkleie, tun gut. Wichtig bei jeder Form von Ballaststoffen: Trinken Sie dazu ausreichend Wasser, sonst wirken Ballaststoffe gegenteilig und verstopfen zusätzlich!
  3. Das richtige Obst und Gemüse essen: Essen Sie ballaststoffreiches Obst und Gemüse, etwa Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Pflaumen (auch Dörrpflaumen, in Wasser eingelegt), Kiwi, Weintrauben und Sauerkraut. Auch andere fermentierte Lebensmittel helfen der Darmflora. Und auch, wenn Bananen eigentlich als stopfend gelten: Zerdrückt gegessen, können sie die Verdauung regulieren.

Verstopfung bei Babys natürlich behandeln

Bei Kleinkindern reicht es meist schon, das Bäuchlein sanft im Uhrzeigersinn zu massieren. Pürierte Äpfel und Birnen bringen den Darm zusätzlich in Schwung. Auch ein Teelöffel Keimöl im Babybrei erleichtert den Stuhlgang. Vorsicht: Alle anderen Selbstbehandlungen sind bei Babys tabu und liegen ausschließlich in der Hand des Kinderarztes oder der Kinderärztin!

Verstopfung langfristig loswerden mit der Ernährung

Wenn Sie merken, dass die Ernährungsgewohnheiten Grund für immer wiederkehrende Verstopfungen sind, lohnt sich eine Umstellung der Ernährung. Achten Sie darauf, ausgewogen zu essen und ballaststoffhaltige, frische Kost zu sich zu nehmen. Eine Ernährungsberatung kann hier helfen, Ihren individuellen Plan zu erstellen.

Da wir wissen, wie schwer sich manche Gewohnheiten ablegen lassen, insbesondere wenn sie sich ums Essen drehen, haben wir hier fünf Schritte für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung für Sie.

Verstopfung mit Abführmittel bekämpfen

Grundsätzlich ist es zwar besser, durch eine Lebensumstellung wie ballaststoffreiche Ernährung, viel Trinken und Bewegung eine chronische Verstopfung dauerhaft zu beseitigen. Manchmal geht es jedoch nicht ohne weitere Hilfe. Dazu bieten sich an:

  • Einlauf (Anwendung etwas kompliziert, bitte unbedingt Gebrauchsanweisung des Klistiers beachten, um Darmverletzungen zu vermeiden)
  • einfacher funktionieren Abführmittel (Laxanzien), etwa Osmotika, die viel Flüssigkeit im Stuhl halten und damit die problemlose Darmentleerung fördern. Wirkstoffe sind etwa Zuckerarten wie Milchzucker oder Zuckeralkohole wie Sorbit. Manche Abführmittel enthalten auch pflanzliche Wirkstoffe aus Aloe vera, Sennes oder Faulbaum. Am besten lassen Sie sich in der Apotheke oder Hausarztpraxis beraten.

Abführmittel – egal ob pflanzliche oder synthetische – sollten jedoch immer in der niedrigsten Dosierung und nur kurzfristig angewendet werden, denn sie bringen auch immer Nebenwirkungen mit – oder können bei falscher oder zu häufiger Anwendung das Problem sogar verschlimmern. Zudem gibt es gerade im Bereich der rezeptfreien Medikamente laut Stiftung Warentest auch welche, die gar nicht wirken.

Wenn es gar nicht voran gehen will: Hartnäckige Verstopfung sollte auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden, vor allem wenn die bewährten Hausmittel gegen Verstopfung nicht anschlagen.

Wenn die Beschwerden stark werden: ab zum Arzt!

Wenn Sie häufig oder längere Zeit unter einem trägen Darm leiden, sollten Sie Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin halten. Dahinter können verschiedene Ursachen und auch Krankheiten stecken. Arzt oder Ärztin können dann weitere Untersuchungen wie etwa eine Darmspiegelung anordnen. Dabei kann auch gleich festgestellt werden, ob etwas im Darm blockiert. Polypen etwa können während der Koloskopie sofort entfernt werden.

Verändert sich der Stuhlgang plötzlich und kommen zur Verstopfung noch Fieber, Übelkeit und Erbrechen oder starke Bauchschmerzen hinzu, sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden – und zwar schnell! Es könnte ein Darmverschluss vorliegen, der möglichst schnell behandelt werden sollte.

Mehr zum Thema Verstopfung lesen Sie auf unserer Themenseite.

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Was kann man tun wenn der Stuhlgang nicht rauskommt?

Behandlung: Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Leinsamen und leicht abführend wirkende Produkte wie getrocknete Früchte helfen bei hartem Stuhl. Bauchmassagen regen die Darmtätigkeit an. Abführmittel können nötig sein.

Was ist das beste natürliche Abführmittel?

Trockenobst, wie zum Beispiel Pflaumen und Feigen, stimuliert den Darm und hilft bei der Entleerung. Auch ballaststoffreiche Lebensmittel wirken abführend. Integriere Flohsamenschalen, Chiasamen, Leinsamen oder Weizenkleie in dein Frühstück. Diese quellen im Darm auf und regen ihn sanft an.

Was wirkt sehr schnell abführend?

Natürliche Abführmittel – unsere Top 5.
Rizinusöl. Rizinusöl ist ein natürliches Abführmittel, welches bei der richtigen Dosierung kaum Nebenwirkungen hat und relativ schnell wirkt. ... .
Sauerkraut. Sauerkraut hilft als natürliches Abführmittel gegen leichte Darmträgheit. ... .
Trockenfrüchte / Obst. ... .
Leinsamen. ... .
Papaya..

Was löst sofort Stuhlgang aus?

Eine akute Verstopfung können Sie sofort lösen mithilfe von: Wasser und Kaffee. Pflaumen, Feigen und Äpfeln. Ballaststoffe in Form von Flohsamenschalen, Leinsamen, Chiasamen und Weizenkleie.