Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Nitrofurantoin oder anderen Nitrofuranen beziehungsweise anderen Inhaltsstoffen der Tablette oder Kapsel, sollte die Einnahme vermieden werden. Show
Da der Körper den Wirkstoff des Antibiotikums Nitrofurantoin über den Harntrakt ausscheidet, sind Medikamente mit diesem Wirkstoff besonders für Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion ungeeignet. Denn bereits bei geringen Nierenfunktionsstörungen sowie verminderter (Oligurie) oder fehlender Harnausscheidung (Anurie) können sich bedenklich hohe Mengen des Arzneistoffs im Blut anreichern. Das führt unter Umständen zu Vergiftungserscheinungen, die sich zunächst durch vermehrt auftretende Nebenwirkungen äußern, vor allem:
Auch bei Erkrankungen der Leber mit veränderten Leberenzymwerten sowie Nervenschäden (Polyneuropathien) und Nervenentzündungen, die häufig im Zusammenhang mit Diabetes mellitus auftreten, sollte Nitrofurantoin nicht eingenommen werden. Liegt ein sogenannter Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel vor, ist die Anwendung des antibiotischen Wirkstoffs ebenfalls nicht zu empfehlen. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine Störung des Enzym-Haushalts im Körper, der sich vor allem in einem Mangel an weißen und roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie) äußert. Auch Schwangere im 3. Trimester sowie Frühgeborene und Säuglinge bis zum 3. Lebensmonat dürfen Nitrofurantoin nicht einnehmen. Viele Frauen wissen, wie unangenehm eine Blasenentzündung (unterer Harnwegsinfekt, Zystitis) sein kann. Häufig kommt der Harndrang sehr schnell. Der Gang zur Toilette kann zur Qual werden: Beim Wasserlassen tröpfelt es nur. Es brennt, sticht oder schmerzt. Wie eine Blasenentzündung entsteht und was Sie und Ihre Ärztin oder Ihr Arzt dagegen tun können, darüber informiert Sie diese Patienteninformation. Auf einen BlickUrsache Meist lösen Bakterien die Entzündung aus. Anzeichen Anzeichen sind Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang und Schmerzen im Unterleib. Behandlung Nach einer Woche ist eine Blasenentzündung bei etwa der Hälfte der Betroffenen auch ohne Behandlung verschwunden. Fachleute empfehlen Frauen bei stärkeren Beschwerden ein Medikament gegen Bakterien (Antibiotikum). In leichteren Fällen kann ein Schmerzmittel ausreichen, zum Beispiel Ibuprofen. Die ErkrankungDie Fachleute unterscheiden zwischen der unkomplizierten und komplizierten Harnwegsinfektion. In dieser Information geht es um die unkomplizierte Harnwegsinfektion beziehungsweise Blasenentzündung bei Frauen. Das bedeutet:
Bei einer Blasenentzündung können Sie sich schlapp und krank fühlen. Ebenso kann Blut im Urin vorkommen. Hohes Fieber und Schmerzen im seitlichen mittleren Rückenbereich (Flanke) liegen jedoch nicht vor. Diese Beschwerden deuten eher auf eine Nierenbeckenentzündung hin. Diese soll rasch behandelt werden, damit keine Folgeschäden bleiben. UrsachenIn der Regel verursachen Bakterien die Entzündung. Sie dringen meist von außen über die kurze Harnröhre bei Frauen ein. Zusätzlich gibt es Umstände, die das Auftreten einer Blasenentzündung begünstigen können, zum Beispiel:
UntersuchungenIhre Ärztin oder Ihr Arzt befragt Sie nach Ihren Beschwerden und Vorerkrankungen. Meist lässt sich dann schon sagen, ob eine unkomplizierte Blasenentzündung vorliegt. Weitere Anzeichen wie Juckreiz oder Ausfluss aus der Scheide oder Harnröhre können auf andere Ursachen hindeuten. Unter bestimmten Voraussetzungen empfehlen Fachleute weitere Untersuchungen, zum Beispiel bei häufigen Blasenentzündungen oder Risikofaktoren, die den Krankheitsverlauf verschlechtern können. Dazu gehören eine ausführliche körperliche Untersuchung, eine Urinuntersuchung im Labor und manchmal eine Bilduntersuchung der Harnwege. Die BehandlungEine unkomplizierte Blasenentzündung heilt in der Regel von alleine aus. Auch Folgeschäden treten nicht auf. Daher müssen Sie zunächst nichts unternehmen, wenn Sie die Beschwerden gut aushalten. Die Behandlung dient dazu, starke Beschwerden zu lindern und die Krankheitsdauer zu verkürzen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Ihnen sollte ein Mittel gegen Bakterien angeboten werden, ein sogenanntes Antibiotikum. In leichteren Fällen kann auch ein schmerz- und entzündungshemmendes Medikament, zum Beispiel Ibuprofen, helfen. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt die jeweiligen Vor- und Nachteile der Behandlung. Wenn sich nach 2 Wochen Behandlung die Beschwerden nicht bessern, sollten Sie erneut die Praxis aufsuchen. Häufige BlasenentzündungenEtwa 3 von 100 Frauen erleben wiederholt Blasenentzündungen, das bedeutet mehr als drei pro Jahr. Auch wenn diese unangenehm sind, bleiben sie in der Regel ohne Folgen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt soll nach Ursachen suchen, die Blasenentzündungen begünstigen oder verschlechtern können. Viele Dinge können Sie selbst tun: siehe rechte Spalte. Darüber soll auch Ihre Ärztin oder Ihr Arzt ausführlich mit Ihnen sprechen. Erst wenn diese Maßnahmen nicht helfen, empfehlen Fachleute folgende Möglichkeiten:
Besprechen Sie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Behandlung und welche für Sie geeignet ist. Kein Nutzen belegtFür folgende Mittel ist in verlässlichen Studien kein Nutzen belegt:
Manchmal können diese Maßnahmen sogar schaden. Was Sie selbst tun können
Dezember 2018, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung Seite drucken PDF drucken URL kopieren Per E-Mail senden Inhalt
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SelbsthilfeWo Sie eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie bei der NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen). Internet www.nakos.de Selbsthilfe-Organisation zum Thema Interstitielle Cystitis (IC): www.ica-ev.de DruckserviceUnsere Gesundheitsinformationen können Sie kostenlos herunterladen, ausdrucken und verteilen. Es gibt auch die Möglichkeit, diese bei Anbietern von Print on Demand auf hochwertigem Papier und in beliebiger Auflage kostenpflichtig ausdrucken zu lassen – wie zum Beispiel dem DDZ.
Methodik und QuellenHier finden Sie Dokumente zur Methodik, alle Quellen der Kurzinformation "Blasenentzündung - Brennen beim Wasserlassen" sowie weiterführende Links. Wie lange dauert eine Harnwegsinfektion mit Antibiotika?Verschreibt der Arzt Antibiotika, dauert die Blasenentzündung In der Regel 1 bis 3 Tage. Wie lange Sie unter den Beschwerden leiden, hängt auch davon ab, wann sie eine Behandlung einleiten.
Welches Antibiotikum hilft schnell bei Blasenentzündung?Bei einer bakteriellen Blasenentzündung helfen Antibiotika, die Symptome rasch und effektiv zu beseitigen. Welches Präparat der Arzt oder die Ärztin verordnet, hängt von der Art der Infektion ab. Häufig verschriebene Wirkstoffe sind beispielsweise Fosfomycin oder Nitrofurantoin.
Warum geht Blasenentzündung trotz Antibiotika nicht weg?Falls die Behandlung mit Antibiotika nicht anschlägt, muss neben Unempfindlichkeit (Resistenz) der Bakterien auch an Chlamydienbakterien, Mykoplasmenbakterien, Tuberkulose, Parasiten oder Pilze als Erreger von Harnwegsentzündungen gedacht werden.
Wie lange Blase gereizt nach Blasenentzündung?Die Beschwerden nehmen meist über viele Wochen zu oder sie bleiben als "Restzustand" nach einer Blasenentzündung. Sie schwanken in ihrer Intensität und sind vom übrigen Wohlbefinden abhängig.
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