Wussten Sie, dass ein Herzinfarkt nicht immer eindeutige Symptome aufweist? Es kann durchaus sein, dass der Infarkt unbemerkt bleibt – dieser wird dann als stiller oder stummer Herzinfarkt bezeichnet. Erst nach Wochen, Monaten oder Jahren wird der ein oder andere Infarkt aufgedeckt. Das kann zum Beispiel im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung oder aufgrund von Folgeerkrankungen sein. In diesem Fall löst die Diagnose meist große Verwunderung bei den Betroffenen aus, da der Infarkt in deren Vorstellung immer mit den typischen Symptomen wie Atemnot, Angina pectoris (Engegefühl der Brust) und starken Schmerzen in der Brust bis in den Arm verbunden ist. Doch das ist eben nicht immer der Fall. Show
Was passiert bei einem stillen Infarkt?Im Prinzip verläuft der stille Infarkt identisch mit dem symptomatischen Infarkt – nur dass die üblichen Beschwerden wie Schmerzen in der Brust, Engegefühl, Atemnot, Übelkeit und kalter Schweiß ausbleiben. Dabei sterben Teile des Herzmuskels nach und nach ab, weil Zellen zeitweise mit zu wenig arteriellem Blut versorgt werden, die den Sauerstoff transportieren. Das passiert, wenn sich im Inneren der Herzkranzgefäße ein Blutgerinnsel bildet, das zu einer starken Verengung oder einem kompletten Verschluss des Gefäßes führt. Dazu kommt es fast immer an den Stellen, an denen sich die Gefäßwände durch Arteriosklerose verändert haben, also Plaquebildung oder Verkalkungen stattfanden. Umso länger die Blutversorgung unterbrochen ist desto mehr Schäden bleiben am Herzen zurück. Unser Herz wird bei einem stillen Infarkt also genauso schwer beschädigt, wie bei einem klassischen Herzinfarkt. Allerdings ist die Gefahr durch das verspätete Erkennen noch größer.
Wie gefährlich ist ein stiller Herzinfarkt wirklich?Der sogenannte asymptomatische Infarkt ist zwar mit geringeren bis gar keinen Schmerzen verbunden, dafür aber nicht weniger gefährlich für die Patienten. Im Gegenteil, dadurch dass die Diagnose meist unbemerkt bleibt, bleibt sie auch unbehandelt, was wiederum die Gefahr für Folgeerkrankungen erhöht. Durch die fehlende Wahrnehmung kann es sogar dazu kommen, dass Menschen häufiger an den Folgeerkrankungen eines stummen Herzinfarkts sterben als Menschen mit einem „normalen“ Infarkt. Weil das Muskelgewebe abstirbt, ist das Herz nicht mehr zu 100% funktionsfähig. Folgeerkrankungen von unbehandelten Infarkten sind Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz. Wird die Diagnose jedoch rechtzeitig erkannt, kann der Infarkt behandelt werden. Durch das Öffnen des verschlossenen Gefäßes, wird dafür gesorgt, dass das Blut wieder Richtung Herz fließen kann, und damit wird das weitere Absterben des Muskelgewebes verhindert. Ist das nicht der Fall können schwerwiegende Folgen entstehen, bis hin zum Tod.
Haben Betroffene wirklich gar keine Symptome bei einem stillen Herzinfarkt?Wie der Name schon sagt, verlaufen die meisten Infarkte still und heimlich ohne eindeutige und akute Symptome. Die Beschwerden, die dennoch auftreten können, sind so diffus, dass sie vorerst einem Herzinfarkt nicht eindeutig zugeordnet werden können. Wenn Symptome auftreten, dann meist abgeschwächt. Dazu kommt, dass Beschwerden wie Schwindel, Schwäche, Müdigkeit und Unwohlsein so unspezifisch sind, dass diesen oftmals keine große Beachtung geschenkt wird, da man davon ausgeht, dass die Symptome nach einer Weile wieder verschwinden und nicht weiter dramatisch sind. Doch genau hier liegt die Gefahr. Nehmen Sie Ihre Gesundheit ernst und behalten Sie vor allem Ihr Herz genauestens im Blick. Wenn Sie bei Belastung schneller außer Atem sind als gewöhnlich, Sie sich anhaltend unwohl fühlen oder Ihre Leistungsfähigkeit sinkt, können das Hinweise für einen stummen Infarkt sein. Achten Sie auf Ihren Körper und nehmen Sie Anzeichen ernst.
Welche Risikofaktoren gibt es für einen stillen Herzinfarkt?Auch die Risikofaktoren und Ursachen für einen stummen Infarkt sind analog zum klassischen Herzinfarkt. Oft geht einem Herzinfarkt eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße (KHK) voraus, also fetthaltige und verkalkte Ablagerungen an den Gefäßwänden, die für eine Verengung in den Herzkranzgefäßen sorgt. Zu den Risikofaktoren für einen Herzinfarkt zählen:
Was kann man bei einem stillen Infarkt tun?Wenn sie keine eindeutigen Symptome haben und sich plötzlich über einen längeren Zeitraum hinweg unwohl fühlen und eine Antriebslosigkeit wahrnehmen, ohne dass sie einen ausschlaggebenden Grund dafür haben, sollten sie bereits aufmerksam werden. Denn nach einer Studie verläuft jeder zweite Herzinfarkt stumm1. Gehen Sie mit Ihren Beschwerden umgehend zum Arzt und lassen Sie Ihr Herz untersuchen. Mittels Elektrokardiographie (EKG) kann die Herzfunktion, also die Herzfrequenz und der Herzrhythmus, gemessen werden. Auch bereits vergangene Infarkte werden im EKG meist gut erkannt. Jedoch wird nicht jeder Infarkt auch im EKG zu sehen sein, deshalb ist es wichtig, dass Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, um Veränderungen und Auffälligkeiten sofort zu erfassen. Grundsätzlich gilt also:
Damit es nicht so weit kommt …Um die Gefahr eines stummen Herzinfarktes zu verringern, können Sie vorbeugen. Fangen Sie bereits bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen an. Auch wenn Sie keine Beschwerden verspüren, sollten die angebotenen Gesundheitschecks in gewissen Abständen eingehalten werden. Es gibt eine Reihe von (Herz-)Erkrankungen, die sich unbemerkt bilden und die Betroffene erst spät bemerken – dann, wenn es meist schon zu spät ist. Mittels Routineuntersuchungen können Veränderungen am Herzen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Nehmen Sie sich die Zeit für Ihre Herzgesundheit! Außerdem können Sie das Risiko eines Infarktes minimieren, indem Sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Auch schon mit kleinen Schritten, erzielen Sie große Wirkung und tragen zur effektiven Herzvorsorge bei.
Abschließend ist es mir wichtig, dass Sie auf Ihren Körper und Ihr Herz achten. Nehmen Sie Beschwerden nicht auf die leichte Schulter und lassen Sie sich besser einmal mehr untersuchen. Gerade bei unspezifischen Symptomen kann mehr dahinter stecken, als Sie womöglich vermuten. Also behalten Sie Ihr Herz im Blick und nehmen Sie sich auch öfter mal Zeit für sich und gönnen Sie sich und Ihrem Herzen eine kleine Auszeit vom Alltagsstress. Schon länger keine Vorsorge mehr gehabt? Dann vereinbaren Sie direkt online einen Termin in meiner Praxis. Ihre Herzgesundheit liegt mir am Herzen, deshalb berate ich Sie auch gerne zum Thema Bewegung und Ernährung. Wie lange kann ein Herzinfarkt im Blut nachgewiesen werden?Nach einer Schädigung des Herzmuskels steigt der normalerweise kaum messbare Troponinspiegel im Blut innerhalb weniger Stunden stark an und bleibt noch nach über einer Woche erhöht.
Kann man feststellen ob man schon mal einen Herzinfarkt hatte?starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die fünf Minuten oder länger anhalten und gegebenenfalls ausstrahlen in beide Arme, in Hals, Kiefer, Schulterblätter, Oberbauch oder Nacken. Engegefühl, heftiger Druck oder Brennen im Brustkorb. Blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß auf Stirn und Oberlippe. Atemnot, Unruhe.
Wie kann man im Nachhinein einen Herzinfarkt feststellen?Zur Diagnosefindung werden gewöhnlich folgende Untersuchungen durchgeführt:. Elektrokardiografie. ... . Körperliche Untersuchung. ... . Laboruntersuchungen. ... . Echokardiografie. ... . Koronarangiografie/Katheteruntersuchung. ... . Magnetresonanztomografie (MRT) & Computertomografie (CT). Was passiert wenn man einen Herzinfarkt nicht bemerkt?Trotz seines asymptomatischen Ablaufes sind die Folgen eines stummen Herzinfarkts genauso schwerwiegend wie bei einem „normalen“ Herzinfarkt. Denn auch hier sterben infolge von Durchblutungsstörungen Teile des Herzmuskels ab. Diese führen zu Herzrhythmusstörungen und damit schlimmstenfalls zum Tod.
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