Wie oft kann man ein Privatrezept einlösen

Rezepte für Medikamente gibt es in drei Farben: Die gängigsten sind rosa. Es gibt auch grüne und gelbe. Was sie bedeuten und wie lange Sie sie in einer Apotheke einlösen können, lesen Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wer gesetzlich krankenversichert ist, bekommt für Medikamente ein rosafarbenes Rezept, wenn die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Es gilt für 28 Tage.
  • Ein grünes Rezept stellen Arztpraxen aus, wenn Medikamente nicht verschreibungspflichtig sind und selbst bezahlt werden müssen. Es ist unbegrenzt gültig.
  • Gelbe Rezepte gibt es für Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Sie gelten für 7 Tage.

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Wer krank ist und Medikamente braucht, erhält diese oft nur mit einem ärztlichen Rezept. An der Farbe ist ersichtlich, ob es einen Zuschuss von der Krankenkasse gibt oder ob die Arznei selbst zu bezahlen ist. Auch die Dauer der Gültigkeit unterscheidet sich.

Das rosafarbene Rezept

Gesetzlich Versicherte bekommen für Medikamente, die die Krankenkasse übernimmt, ein rosafarbenes Rezept. Es ist 28 Tage lang gültig und kann in dieser Zeit in der Apotheke eingelöst werden. Dabei leisten gesetzlich Versicherte in der Regel eine Zuzahlung von zehn Prozent des Arzneimittelpreises, mindestens aber fünf und maximal zehn Euro pro Medikament. Liegt der Preis unter fünf Euro, müssen Versicherte die Kosten allein tragen.

Das grüne Rezept

Stellt die Ärztin oder der Arzt ein grünes Rezept aus, ist das Medikament nicht verschreibungspflichtig. Die Arznei muss also selbst bezahlt werden, egal, ob Sie gesetzlich oder privat versichert sind. Dafür ist das Rezept unbegrenzt gültig. Es kann sich lohnen, bei der Krankenkasse nachzufragen, ob die Kosten ganz oder teilweise erstattet werden. Dafür müssen Sie das abgestempelte Rezept zusammen mit der Quittung einreichen.

Das gelbe Rezept

Das gelbe Rezept gilt für Arzneimittel, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Das sind starke Schmerzmittel oder Medikamente gegen ADHS. Auch Drogenersatzstoffe wie Methadon werden so verschrieben. Gelbe Rezepte sind nur sieben Tage lang gültig.

Spartipps rund um Arzneimittel

Um Menschen mit geringem Einkommen zu entlasten, sind Zuzahlungen zu Arzneimitteln begrenzt und nur bis zur individuellen Belastungsgrenze fällig. Ist diese erreicht, kann man sich befreien lassen. Das bedeutet: Übersteigen die Kosten zwei Prozent der jährlichen Einkünfte, kann man sich für den Rest des Jahres befreien lassen. Für chronisch kranke Menschen gilt eine reduzierte Zuzahlungsgrenze von einem Prozent der Einnahmen. Außerdem ist es meist möglich, zwischen verschiedenen Mitteln zu wählen.

Bei der Abgabe in den Apotheken haben Medikamente aus Rabattverträgen der Krankenkassen zunächst Vorrang. Wenn aber der Preis des Medikaments mindestens 30 Prozent unter dem jeweiligen Festbetrag liegt, den die Kassen übernehmen, sind diese besonders günstigen Arzneimittel ohne Zuzahlung erhältlich. Diese rabattierten Arzneimittel sind in einer Liste des Gesamtverbandes der gesetzlichen Krankenkassen aufgeführt. Sie können sich in der Apotheke oder in der Arztpraxis danach erkundigen. Das trifft auf mehrere Tausend Arzneimittel zu.

Service

Rot, blau oder grün? Beim Gang zur Apotheke kommt es eben nicht nur auf das gewünschte Arzneimittel oder Hilfsmittel selbst an, sondern auch auf die Farbe des Rezeptes, das der Patient vom Arzt erhält. Denn die Rezeptfarbe steht für die jeweilige Abrechnungsart. Während gesetzlich Versicherte in der Regel ein rotes Rezept ausgehändigt bekommen, erhalten Privatpatienten ein blaues Rezept.

Wie oft kann man ein Privatrezept einlösen
Privatrezepte sind in der Regel blau und querformatig. (Foto: cyano66 – iStock)

Was ist ein blaues Rezept?

Generell gilt: Ein Rezept gibt darüber Auskunft, welches Arzneimittel der behandelnde Arzt für die Einnahme empfiehlt. Auf dem jeweiligen Rezept sollten unter anderem folgende Angaben stehen:

  • der Name des Versicherten
  • Berufsbezeichnung
  • die Adresse
  • das Geburtsdatum
  • Das Arzneimittel/Wirkstoff
  • Darreichungsform
  • Menge bzw. Packungsgröße
  • die Versichertenart
  • Die Versichertennummer
  • Vertragsstempel des Arztes
  • Ausstellungsdatum

Wann bekommt man ein blaues Rezept?

Ein Rezept für Patienten, die privat versichert sind, ist in der Regel blau und querformatig. Privatrezepte werden entweder für Präparate verwendet, die nur für privat Versicherte verordnet werden oder für Präparate, die für gesetzlich Versicherte nicht zulasten einer gesetzlichen Krankenkasse verordnet werden können.

Das bedeutet: Auch gesetzlich Versicherte können ein blaues Rezept erhalten, wenn das zu verschreibende Arzneimittel nicht über die gesetzliche Krankenkasse abgerechnet werden kann. Der Patient muss dann das Arzneimittel im vollem Umfang selbst zahlen. Ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, welches nicht zum Umfang der gesetzlichen Krankenkasse zählt, wäre beispielsweise die Anti-Baby-Pille bei Frauen über 20 Jahren.

Pro Rezept dürfen maximal drei Arzneimittel vom Arzt verordnet werden.

Wie lange ist ein blaues Rezept gültig?

Wie oft kann man ein Privatrezept einlösen
Drei Monate können sich Patienten mit dem Einlösen des Rezeptes in der Regel Zeit lassen. (Foto: Klaus Eppele)

Ein blaues Rezept ist – sofern der Arzt keine weiteren Angaben auf dem Rezept macht – drei Monate gültig. Dieser Zeitraum wurde in der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) festgehalten.

Blaues Rezept: Erstattung

Der Privatversicherte muss bei der Einreichung eines blauen Rezeptes in der Apotheke zunächst einmal die Kosten im vollem Umfang selbst übernehmen. Das Rezept wird nach Abgabe in der Apotheke abgestempelt und kann anschließend zur Erstattung bei der Krankenkasse eingereicht werden. Es empfiehlt sich je nach Tarifvereinbarung, die Einreichung bei der Krankenkasse möglichst umgehend innerhalb eines Monats durchzuführen, da es sonst passieren kann, dass die Krankenkasse die Erstattung des bereits bezahlten Betrags nicht mehr ermöglicht.

Quellen:

  • Deutsches ApothekenPortal (DAP): www.deutschesapothekenportal.de
  • Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz: Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV)
  • www.verbraucherzentrale.de

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Wie oft kann ich ein privatrezept benutzen?

Das Privatrezept (meist blau) Privatrezepte sind im Normalfall drei Monate lang gültig. Der Patient zahlt den vollen Preis des verschriebenen Medikaments in der Apotheke.

Wie oft kann man ein blaues Rezept einlösen?

Der Patient muss dann das Arzneimittel im vollem Umfang selbst zahlen. Ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, welches nicht zum Umfang der gesetzlichen Krankenkasse zählt, wäre beispielsweise die Anti-Baby-Pille bei Frauen über 20 Jahren. Pro Rezept dürfen maximal drei Arzneimittel vom Arzt verordnet werden.

Wie lang hält ein privatrezept?

Es gilt im Normalfall drei Monate. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, die vor allem an der Art des Tarifes des Privatpatienten festgemacht werden. Im Basistarif gilt das Rezept nur vier Wochen, im Notlagentarif sind es nur sechs Tage.

Wie viele Medikamente dürfen auf ein privatrezept?

Wie beim Kassenrezept gilt auch beim Privatrezept: Es dürfen darauf maximal drei Medikamente verordnet werden. Das Rezept kann bis zu drei Monate nach Ausstellungsdatum in der Apotheke eingelöst werden.