Setzt man dies in das Massenwirkungsgesetz für die Komplexbildung ein, so erhält man: Show (3) KBildung=LAgClc(Ag+ )·c2(NH3) Die Verknüpfung von Komplexbildungskonstante KBildung und Löslichkeitsprodukt KL lässt sich herstellen, indem man in Gleichung (3) c(Ag+) durch folgenden Ausdruck ersetzt, der sich aus dem Löslichkeitsprodukt ableiten lässt: (4) c(Ag+)=KLc(Cl–) =KLLAgCl Eingesetzt in Gleichung (3) ergibt sich somit: KBildung= L2AgClKL·c2(NH3) und somit: LAgCl=KBildung·KL·c(NH3 ) Für das besprochene Beispiel wäre also: LAgCl=107·10–3 ·c(NH3)=0,032·c(NH3) Die Löslichkeit eines schwer löslichen Salzes ergibt sich also aus dem Verhältnis der Komplexbildungskonstante KK und des Löslichkeitsproduktes KL sowie der Konzentration des hinzugegebenen Komplexbildners c(NH3) in der Lösung. Beim Silberchlorid ist das Produkt der Gleichgewichtskonstanten so groß, dass schon kleine Ammoniak-Konzentrationen genügen, um den Niederschlag aufzulösen. Silberiodid (K L=10–16mol2/l2) hingegen ist so schwer löslich, dass es durch Ammoniak-Zugabe nicht aufgelöst werden kann. Gibt man zu einem Silberiodid-Niederschlag aber Cyanid-Ionen, so löst er sich auf, weil der sehr stabile Dicyanoargentat(I)-Komplex [Ag(CN)2]– gebildet wird (KK= 1021l2/ mol2) Fazit:
Das Rechenbeispiel verdeutlicht, wie in Abhängigkeit von den speziellen Reaktionsgleichungen und Gleichgewichtskonstanten die Löslichkeiten vieler schwer löslicher Salze in Gegenwart unterschiedlicher Komplexbildner berechnet werden können. MaskierungVon Maskierung spricht man, wenn bestimmte Ionen durch Komplexbildung vor anderen Teilchen, mit denen sie reagieren würden „versteckt“ werden. Hierbei wird die Stabilität
von Komplexen also genutzt, um bestimmte Reaktionen von Ionen gar nicht erst stattfinden zu lassen. Ein weiteres Beispiel ist die Reaktion Fe3++3SCN−→Fe( SCN)3 Die Bildung des intensiv roten Eisenthiocyanat-Komplexes unterbleibt bei Anwesenheit von Fluorid-Ionen in der Lösung. Die Eisen(III)-Ionen werden dann durch die Bildung des stabilen farblosen FeF6 3--Komplexes maskiert. Die Werte der Säuredissoziationskonstante (Ka) und der Basendissoziationskonstante (Kb) geben an, wie leicht eine Säure oder Base in einer Lösung in Ionen dissoziiert. Starke Säuren und starke Basen dissoziieren vollständig. Sie besitzen einen Ka > 1, was bedeutet, dass die Dissoziation vollständig durchgeführt wird. Im Gleichgewicht gibt es keine Mischung aus undissoziierten Molekülen und Ionen, sondern nur Ionen. Schwache Säuren haben einen Ka < 1. Im Gleichgewicht, in Lösung, gibt es eine Mischung aus vollständigen Molekülen und dissoziierten Ionen. Mit den ICE-Tabellen lassen sich die Verhältnisse von Reaktanten und Produkten im Gleichgewicht berechnen. Formeln Für eine Säure und ihre konjugierte Base, oder eine Base und ihre konjugierte Säure: Kw = Ka x Kb Dabei ist Kw die Ionenkonstante für Wasser. Polyprotische Säuren und Basen Diese Arten können mehr als ein Proton abgeben oder aufnehmen, z. B. Schwefelsäure. Die zweite Dissoziationskonstante ist in der Regel extrem niedrig. pKa und pKb Ka und Kb können in einfachere Formen umgewandelt werden, indem man ihre inversen Logarithmen ermittelt. pKa ist der umgekehrte Logarithmus von Ka. Die Formel lautet -log[Ka] pKb ist der umgekehrte Logarithmus von Kb. Die Formel lautet -log[Kb] Was sagt die dissoziationskonstante aus?Sie gibt an "auf welcher Seite" der Reaktion das Gleichgewicht liegt bzw. in welcher Form (dissoziiert oder undissoziiert) die Substanz bevorzugt vorliegt. Je größer Kd ist, desto weiter liegt das Gleichgewicht bei der dissoziierten Form.
Was sagt der Dissoziationsgrad aus?Der Dissoziationsgrad α (auch Protolysegrad) gibt das Verhältnis der durch Dissoziation gelösten Säure- bzw. Base-Teilchen zur Gesamtkonzentration der Säure-/Base-Teilchen der Lösung an. Er lässt sich zum Beispiel aus der Erniedrigung des Gefrierpunktes der Lösung gegenüber dem Lösungsmittel experimentell bestimmen.
Was ist der KD wert?Die Bindungsaffinität wird üblicherweise mit der Gleichgewichtsdissoziationskonstante (KD) gemessen und angegeben, die zur Beurteilung und Klassifizierung der Stärke bimolekularer Wechselwirkungen herangezogen wird. Je kleiner der KD-Wert ist, desto größer ist die Bindungsaffinität des Liganden an sein Ziel.
Was sagt die gleichgewichtskonstante aus?Die Gleichgewichtskonstante K, auch Equilibriumskonstante genannt (engl. equilibrium constant), gibt ein Verhältnis von Mengen der bei einer chemischen Reaktion beteiligten Stoffe wieder, für das ein Nettofluss durch die chemische Reaktion energetisch unmöglich wird.
|