Nach 15 jahren beck lässt sich scheiden

"Unüberbrückbare Differenzen": Dina Eastwood hat die Scheidung von Oscar-Preisträger Clint Eastwood eingereicht. Die 48-Jährige verlangt Unterhalt und das Sorgerecht für die gemeinsame 16-jährige Tochter Morgan.

24.10.2013, 10.15 Uhr

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Nach 15 jahren beck lässt sich scheiden
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Clint und Dina Eastwood: Die Frau des Hollywood-Altmeisters lässt sich nach 17 Jahren Ehe scheiden.

Foto: Gareth Cattermole/ Getty Images

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Laut dem Promi-Magazin "People" hat der Oscar-Preisträger auch schon eine neue Freundin.

Foto: JOE SKIPPER/ REUTERS

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"Eine Handvoll Dollar" (1964): Eastwood wurde als Western- und Action-Schauspieler berühmt, bevor er auch als Regisseur arbeitete.

"Unüberbrückbare Differenzen": Dina Eastwood hat die Scheidung von Oscar-Preisträger Clint Eastwood eingereicht. Die 48-Jährige verlangt Unterhalt und das Sorgerecht für die gemeinsame 16-jährige Tochter Morgan.

24.10.2013, 10.15 Uhr

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Los Angeles - Clint Eastwood hat sieben Kinder von fünf Partnerinnen - und ist wieder solo. Die Frau des Hollywood-Altmeisters lässt sich nach 17 Jahren Ehe scheiden. Dina Eastwood stellte beim zuständigen Gericht in Monterey County südlich von San Francisco den offiziellen Scheidungsantrag, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Laut den eingereichten Unterlagen gab die 48-jährige Journalistin "unüberbrückbare Differenzen" als Scheidungsgrund an. Sie verlangt Unterhalt und das Sorgerecht für die gemeinsame 16-jährige Tochter Morgan. Der 83-jährige Filmstar soll lediglich Besuchsrechte bekommen.

Dina Eastwood hatte die Trennung bereits im August bestätigt. Ihren Angaben zufolge lebte das Paar da schon seit einiger Zeit getrennt. Laut dem Promi-Magazin "People" hat der Oscar-Preisträger auch schon eine neue Freundin, die bereits bei ihm eingezogen ist und mit seinem Mercedes in Los Angeles gesehen wurde.

Clint Eastwood war von 1953 bis 1978 schon einmal verheiratet: Aus der schließlich geschiedenen Ehe gingen seine Kinder Kyle und Alison hervor. Aus anderen Beziehungen hat der Filmstar fünf weitere Kinder.

Eastwood wurde als Western- und Action-Schauspieler berühmt, bevor er auch als Regisseur arbeitete. Für seinen Western "Erbarmungslos" bekam er 1993 den Oscar für die beste Regie und den besten Film. Diese beiden Preise heimste er 2005 auch mit dem Box-Drama "Million Dollar Baby" ein.

Der Pole Artur Babiarz ist für seinen Wunsch, sich von seiner Frau zu trennen, bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nach Straßburg gegangen. Seine Frau stimmte einer Auflösung der Ehe nämlich nicht zu, erklärte, ihn trotz seiner Untreue noch immer zu lieben und sich mit ihm versöhnen zu wollen. Auch die polnische Justiz stellte sich quer. Die Eheleute Babiarz blieben verheiratet.

Kein Recht auf Scheidung

Selbst die Straßburger Richter halfen dem Mann nun nicht weiter. Die Menschenrechtskonvention verpflichte die polnischen Behörden nicht, die Scheidung zu akzeptieren. Ein Recht auf Scheidung gebe es nicht. In Deutschland wurde das Ehe- und Familienrecht in den 1970ern umfassend reformiert und den gesellschaftlichen Verhältnissen angepasst. Seitdem gilt: "Eine Ehe kann geschieden werden, wenn sie gescheitert ist." Wenn ein Partner die Scheidung partout nicht will, kann er sich ihr zwar zunächst verweigern. Nach drei Jahren Trennung kann die Ehe aber auch gegen seinen Willen aufgelöst werden. Dabei geht es nicht mehr darum, wer am Scheitern der Beziehung schuld ist. Gefragt wird lediglich danach, ob die Ehe tatsächlich zerrüttet ist.

Polen: Keine Scheidung trotz zerrütteter Ehe

Als in Deutschland über diese Reform diskutiert wird, kommt der Pole Babiarz gerade erst auf die Welt. Es ist lange bevor er seine erste Frau heiratet. Und lange bevor er die Frau trifft, die er seit nunmehr über zehn Jahren gerne heiraten möchte und mit der eine elfjährige Tochter hat. Dennoch findet er sich 2017 in einer Lage wieder, die wie aus der Zeit gefallen scheint. Auch nach dem polnischen Eherecht kann im Fall einer "vollständigen und dauerhaften Zerrüttung des ehelichen Zusammenlebens" jeder Partner die Scheidung einreichen. Das Gericht in Lublin kam auch zu dem Schluss: Die Ehe ist zerrüttet. Eine Versöhnung unwahrscheinlich. Der einzig Schuldige für das Scheitern sei aber der untreue Ehemann.

"Schuldiger" an Zerrüttung auf Zustimmung des Ehepartners angewiesen

Das führt zu dem entscheidenden Paragrafen im polnischen Eherecht, der an das Deutschland der Adenauer-Zeit erinnert: Stimmt der andere Ehepartner der Scheidung nicht zu, so ist diese "unzulässig, wenn sie von dem Ehegatten gefordert wird, der an der Zerrüttung des ehelichen Zusammenlebens allein schuld ist". Einzige Ausnahme: Die Weigerung verstößt gegen die Prinzipien des gesellschaftlichen Zusammenlebens - der Ehepartner handelt also etwa aus Hass, Rache oder Ärger. Der Juraprofessor für polnisches Privatrecht von der Universität Frankfurt (Oder), Arkadiusz Wudarski, sieht die Regelung, die weiter auf das Verschuldensprinzip abstellt, sehr kritisch: "Eigentlich unzumutbar für heutige Verhältnisse in der polnischen Gesellschaft", sagt er. Ähnliche Regelungen gebe es in Europa nur noch sehr selten.

Anwalt: "Gesetz für extreme Fälle"

"Es ist ein Gesetz für extreme Fälle", sagt Kläger-Anwalt Wojciech Osak. "Wenn zum Beispiel einer der Ehepartner verlassen wird, weil er schwer erkrankt ist", zählt der Anwalt auf. Im Fall seines Mandanten seien die Bedingungen für eine Ablehnung der Scheidung aber nicht erfüllt gewesen. "Das Gericht hat übereifrig beschlossen." Die strenge Auslegung des Scheidungsrechts - wenngleich bereits von 2009 - passt zur derzeit in Polen vorherrschenden Stimmung: Seit einem Rechtsruck im November 2015 regiert dort mit absoluter Mehrheit die Partei Recht und Gerechtigkeit PiS, die als Vertreter nationalkonservativer und katholischer Werte gilt. Bereits im Oktober 2016 hatte sie das in dem katholischen Land ohnehin strenge Abtreibungsrecht zu einem Verbot verschärfen wollen. Nach Protesten Zehntausender Polen rückten die Regierenden allerdings von dem Vorhaben ab.