Dieser berühmte Zynismus wurde der französischen Königin Marie Antoinette 50 Jahre nach ihrem Tod erstmals unterschoben. Erstmals notiert hat den Spruch Jean-Jacques Rousseau in dem Abschnitt "1737-1741" seiner 1769 fertig gestellten Autobiographie "Les Confessions":
Da Marie-Antoinette, die Tochter Kaiserin Maria Theresias, erst 1755 geboren wurde, kann sie mit "dieser großen Prinzessin" von Rousseau nicht gemeint gewesen sein. In Russland gilt Katharina die Große als Rousseaus geheimnisvolle "große Prinzessin". Varianten:
Marie Antoinette hat diesen Ausspruch nie getan; erstmals unterschoben wurde er ihr von Alphonse Karr in seiner satirischen Zeitschrift "Les guêpes" ("Die Wespen") im März 1843, S. 85f. (pdf) _________ Quellen: Véronique Campion-Vincent, Christine Shojaei Kaw: "Marie-Antoinette et son célèbre dire: deux scénographies et deux siècles de désordres, trois niveaux de communication et trois modes accusatoires", Annales historiques de la Révolution française, Paris: 2002, S. 29-56 (pdf) "Rousseaus Bekenntnisse", 1. Teil, übersetzt von H. Denhardt, Reclam, Leipzig: 1948, Abschnitt "1737-1741", (Gutenberg) Wikipedia: "Let them eat cake." Habsburger.net: Martin Mutschlechner: "Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!" Der französischen Königin Marie-Antoinette (1755 – 1793) wurden gern Verschwendung und Snobismus vorgeworfen. Passend dazu wurden ihr die Worte „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Kuchen essen“ in den Mund gelegt, als angebliche Reaktion zum Thema hungerndes Volk. Doch die Worte stammen gar nicht von ihr. Sie finden sich in den Bekenntnissen des Genfer Philosophen Jean-Jacques Rousseau, dessen Gedankengut die französische Revolution stark beeinflusste. Für Marie-Antoinette bedeutete die französische Revolution den Tod durch Enthauptung. Werbung: Bekenntnisse von Jean-Jacques Rousseau sind bei Amazon erhältlich Vor 250 Jahren, am 2. November 1755, wurde Marie-Antoinette als Maria Antonia Josepha von Habsburg-Lothringen in Wien geboren. Sie war die Tochter der oftmals als "Kaiserin" bezeichneten [1] Maria Theresia und sp�tere Gemahlin des franz�sischen K�nigs Ludwig XVI. Im Gegensatz zu ihren Vorg�ngerinnen als K�nigin, die in der Geschichte keine bleibenden Spuren hinterlie�en, ist Marie-Antoinette ein wohlbekannter Name geblieben, nicht zuletzt durch verschiedene Biographien und ihr gewidmete historische Romane. Marie-Antoinette war wegen ihrer G�nstlingswirtschaft, vor allem aber wegen ihrer Verschwendungssucht im Volke sehr unbeliebt. In unz�hligen Geschichtsb�chern und Texten �ber die Franz�sische Revolution wird �ber sie folgendes berichtet: als die allgemeine Teuerung in Frankreich wegen der Verschwendung bei Hofe so gro� wurde, da� sich die Armen kein Brot mehr kaufen konnten, soll sie gesagt haben: "Dann essen sie eben Kuchen!" Dieser ihr zugeschriebene Satz geh�rt zu den Mythen der Geschichte. Zumindest stammt er nicht von ihr. In der Zitatensammlung Wikiquote [2] hei�t es dazu, da� der Satz "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen" auf Jean Jacques Rousseau zur�ckgehe. Dasselbe entnimmt man dem Artikel [3]: Danach hat Rousseau den Satz mehrere Jahre, bevor Marie-Antoinette zur Macht kam, selbst erfunden, oder er zitierte ihn. Im Sechsten Buch seiner "Confessions" ("Bekenntnisse") [4] ist ziemlich am Ende zu lesen: Wenn hierbei von einer "gro�en F�rstin" die Rede ist (und nicht von einer K�nigin) und man au�erdem bedenkt, da� die "Confessions" in den Jahren 1765 bis 1770, also zu einer Zeit erschienen, da Marie-Antoinette gerade nach Frankreich gekommen war (1769), so verst�rkt sich der Verdacht, da� der herzlose Ausspruch nicht von ihr stammt und ihr sp�ter angeh�ngt wurde, evtl., um ihre Hinrichtung durch die Revolution�re nachtr�glich weiter zu motivieren. Manche vermuten, da� Rousseaus Satz sich auf eine Adlige bezog, die, als Marie-Antoinette geboren wurde, in Italien lebte. [5] Dar�ber hinaus ist zu bemerken, da� die Beurteilung Marie-Antoinettes als Pers�nlichkeit insgesamt im Laufe der Zeit stark schwankte. Weder war sie nur eine leichtsinnige, herrschs�chtige, unmoralische Frau, wie dies von ihren Feinden und Ankl�gern behauptet wurde, noch eine Art Heilige, als die man sie in der Zeit der Bourbonen-Restauration (ab 1815) geradezu verherrlichte. Zu dieser Charakterisierung gelangt Stefan Zweig in der Einleitung seines Buches "Marie-Antoinette", vgl. [6]. (Anm.: Das in den obigen franz�sischen S�tzen vorkommende, im Deutschen un�bersetzt bleibende Wort brioche bezeichnet ein kleines, schwach ges��tes Hefegeb�ck mit viel Eiern und Butter. N�her beschrieben wird es zum Beispiel hier [7].) Wer sagte Wenn das Volk kein Brot hat soll es doch Kuchen essen?Dieser Satz, der Marie Antoinette oftmals in den Mund gelegt wurde, ist von ihr niemals gesagt worden. Er ist aber zum Sinnbild für das Unverständnis Marie Antoinettes – und der adeligen Eliten des Ancien Régime generell – gegenüber den sozialen Problemen der Zeit geworden.
Was waren die letzten Worte von Marie Antoinette?Ihre letzten Worte waren „Pardon, Monsieur“, da sie dem Henker versehentlich auf den Fuß getreten war. Marie-Antoinette wurde in einem Massengrab in der Nähe der heutigen Kirche La Madeleine verscharrt.
Haben die kein Brot zu essen Warum essen die nicht Torte?"Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen." - das Zitat geht zurück auf Jean-Jacques Rousseau, Bekenntnisse, Band VI. verfasst 1765–1770 und veröffentlicht 1782 ('Brioche' ist eine französische Backware, die dem deutschen Stuten ähnlich ist. Die Übersetzung mit 'Kuchen' ist also nicht ganz korrekt.
Warum schreit das Volk nach Brot?Jahrhunderts, als Frankreich durch die Finanzkrise und Hunger geplagt war, zog das Volk aus Paris an den Hof nach Versailles, um zu protestieren. Man forderte Brot. Marie Antoinette, die sich erstaunt erkundigte, was die Leute wollten, hörte, es gebe kein Brot. "Qu'ils mangent de la brioche" sei die Antwort gewesen.
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