Wie kann man vom Blitz getroffen werden

Kann man einen Blitzschlag überleben? Und wie schützt man sich bei einem Gewitter am besten vor einem Einschlag? Die Antworten gibt es hier in der Übersicht.

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Was passiert, wenn ein Mensch vom Blitz getroffen wird? Betroffene können an einem Blitzschlag zwar sterben: In zwei von drei Fällen überlebt das Opfer aber.

Dabei kommt es darauf an, wie der Blitz einschlägt. Am gefährlichsten ist der direkte Einschlag in den Körper: Die Spannung im Körper steigt dann auf mehrere 100’000 Volt. Dies kann zu Herz- oder Atemstillstand führen. Dass der Einschlag nicht immer tödlich ist, liegt daran, dass der Blitz sehr kurz im Körper ist. Höchstens eine Tausendstelsekunde dauert es, bis der Blitz durch den Körper durch ist.

Die Überlebenden haben aber jahrelange Spätfolgen. Dazu gehören Muskel- und Nervenlähmungen, Bewusstseinsstörungen, Bluthochdruck sowie Persönlichkeitsveränderungen.

Indirekter Blitzschlag möglich

Auch indirekt kann man vom Blitz getroffen werden: Beispielsweise, wenn man in der Nähe eines Baumes steht, in den ein Blitz einschlägt. Über den Boden kann sich der Strom bis 30 Meter den Weg in den menschlichen Körper suchen. Auch hier besteht die Gefahr von Verletzungen – lebensbedrohlich ist dies aber in den meisten Fällen nicht.

Vom Blitz getroffen zu werden, bleibt aber eine Seltenheit: In Deutschland werden aber immerhin 130 Menschen pro Jahr direkt oder indirekt vom Blitz getroffen. Rund vier davon sterben.

Wie schützen?

Wie schützt man sich also am besten? Am wichtigsten ist es, sich bei Gewittern möglichst nicht im Freien aufzuhalten. Der beste Schutz bieten Gebäude mit Blitzableiter oder Autos: Die Fahrzeuge sind als sogenannter «faradayscher Käfig» sicher, weil sie den Blitzstrom abhalten.

Wer dennoch draussen ist, ist auf dem Asphalt-Boden sicherer, als etwa auf einer Wiese. Gute Schutzmöglichkeiten sind Metallmasten, die Nähe zu einem Gebäude oder der Raum unterhalb von elektrischen Leitungen.

Weiter kann man sich schützen, indem Mann die Füsse eng nebeneinander stellt und am besten in die Hocke geht und sich so möglichst klein macht. Auf dem Boden sollte man aber auf keinen Fall liegen, weil dann der Strom im Fall eines Blitzschlags durch den ganzen Körper fliesst. Ganz unsicher ist zudem auch der Aufenthalt unter einem Baum: Dieser kann nicht nur umstürzen bei einem Blitzeinschlag und so Menschen verletzten, sondern auch durch fliegende Holzsplitter gefährliche Verletzungen verursachen.

Amerikaner überlebt sieben Blitzschläge

Einer, der sich diese Tipps wohl nie zu Herzen genommen hat, ist Roy C. Sullivan: Der US-Amerikaner soll ganze sieben Mal vom Blitz getroffen worden sein – und alle Einschläge im grossen und ganzen unbeschadet überstanden haben.

Die Liste der – teilweise umstrittenen – Blitzeinschläge ist unter anderem bei Wikipedia festgehalten:

Millionen Blitzeinschläge treffen täglich die Erde, fünf bis sieben Deutsche sterben jährlich daran – ein vergleichsweise geringes Risiko, zu dem viel Pech gehört.

Von Andreas Kohler

Neuer Abschnitt

  • Blitze schlagen in die höchste Erhebung ein
  • Bei Gewitter: Alle Bäume meiden!
  • Blitz und Donner: Weg mit Handy und Fahrrad
  • Lieber hüpfen als laufen, um einem Gewitter zu entkommen
  • Gefährlicher Golfsport

Blitze schlagen in die höchste Erhebung ein

Durch Blitze verletzt werden aber deutlich mehr Menschen. Darum sollten Sie das Schicksal nicht herausfordern: Wer zwischen Blitz und Donner gerade noch langsam bis zehn zählen kann, ist dem Gewitter schon so nahe, dass er sich schleunigst in Sicherheit bringen sollte.

Das Risiko, vom Blitz getroffen zu werden, lässt sich durch einige Grundregeln minimieren. Der Blitz ist eine elektrische Ladung, die einen Spannungsunterschied zwischen der Gewitterwolke und der Erde darunter ausgleicht: 100 Millionen Volt können das sein, und beim Einschlag fließt für den Bruchteil einer Sekunde ein Strom von rund 30.000 Ampère.

Auf etwa 30.000 Grad Celsius wird dabei die Luft um die Entladung herum erwärmt. Diese dehnt sich davon explosionsartig aus und es entsteht ein charakteristisches Geräusch: der Donner. Der Blitz schlägt vorzugsweise in die höchste Erhebung ein. Darum sollte der Wanderer bei Gewitter Felder oder Wiesen möglichst verlassen, um nicht selbst die höchste Stelle darzustellen.

Bei Gewittern: Alle Bäume meiden!

Genauso fatal kann es sein, sich unter einen Baum zu retten: Schlägt der Blitz in den Stamm ein, kann die Spannung überspringen, oder es werden Äste abgesprengt. Diese können dann demjenigen auf den Kopf fallen, der unter dem Baum Schutz sucht.

Der alte Spruch über die zu suchenden Buchen und die Eichen, vor denen man besser weichen solle, stimmt so übrigens nicht. Zwar gibt es Theorien, nach der der Blitzeinschlag in Eichen tatsächlich besonders gefährlich sein könnte, da deren Holz einen vergleichsweise hohen Wassergehalt aufweist. Ausreichend belegt ist das aber nicht.

Besser ist es, davon auszugehen, dass der Blitz überall einschlagen kann. Besonders gefährdet sind alleinstehende Bäume.

Wie kann man vom Blitz getroffen werden

Bei Gewitter besonders gefährlich: alleinstehende Bäume

Blitz und Donner: Weg mit Handy und Fahrrad

Wichtig ist es auch, bei Gewitter Abstand von Metall zu halten: Zwar ziehen Fahrräder, Handys, Skistöcke und Geländer den Blitz nicht an; wenn er aber dort einschlägt, dann leiten Metallgegenstände den Strom besonders gut weiter – das kann zu massiven Verbrennungen führen.

Gefährlich im Freien ist nicht nur der Blitz, der einen direkt trifft, sondern auch der Einschlag in die nähere Umgebung. Im Boden wird der Strom nämlich gut weitergeleitet. Wer im Freien von einem Gewitter überrascht wird, sollte sich daher nie flach auf den Boden legen, sondern immer in die Hocke gehen und die Beine möglichst dicht zusammenstellen. Mehrere Personen, die zusammen im Gewitter unterwegs sind, sollten möglichst Abstand voneinander halten.

Lieber hüpfen als laufen, um einem Gewitter zu entkommen

Am besten aber schützt ein festes Gebäude mit Blitzableitern – nur vor Leitungen sollte man sich dort in Acht nehmen und auch nicht duschen. Draußen ist auch das Auto sicher: Es bildet einen sogenannten "Faradayschen Käfig", in dem der Strom durch die Metallkarosserie in den Boden fließt, ohne die Insassen zu verletzen.

Gefährlich kann es übrigens sein, vor dem Gewitter wegzurennen. Auch wenn der Blitz mehrere Meter entfernt in den Bogen einschlägt, droht durch die sogenannte Schrittspannung Lebensgefahr. Von der Einschlagstelle aus breitet sich die Spannung kreisförmig aus und verliert dabei an Stärke. Stehen die Füße nun, weil man gerade einen Schritt macht, auseinander, dann besteht zwischen ihnen ein Spannungsunterschied und der Strom kann durch den Körper fließen.

Experten raten tatsächlich, sich mit geschlossenen Beinen hüpfend aus dem Zentrum des Gewitters zu entfernen, wenn es unbedingt sein muss. Aus dem gleichen Grund ist übrigens der Aufenthalt im Wasser bei Gewitter so gefährlich: Auch hier herrscht von der Einschlagstelle des Blitzes aus ein starker Spannungsabfall, und ein im Wasser langgestreckter Körper weist so starke Spannungsunterschiede auf, dass der Strom durchfließt und zu schweren Verletzungen wie Verbrennungen oder gar zum Herzstillstand führen kann.

Wie kann man vom Blitz getroffen werden

Blitze schlagen vorzugsweise in die höchste Erhebung ein

Gefährlicher Golfsport

Es gibt außer Laufen und Schwimmen noch einige andere Sportarten, die bei Gewitter besonders gefährlich sind: Reiten zum Beispiel. Zum einen sitzt man auf dem hohen Ross sehr exponiert für den Blitz und zum anderen hat das Pferd eine sehr große Schrittspannung.

Statistisch gesehen ist allerdings Golfen, zumindest in den USA, die gefährlichste Sportart, wenn es blitzt und donnert: Jeder fünfte Blitztote dort hat den Schläger geschwungen und dabei einen Einschlag kassiert.

Allerdings ist die Chance, selbst einen unmittelbaren Blitzschlag relativ glimpflich zu überstehen, gar nicht so schlecht: Paradoxerweise kommt uns da gerade die enorme Stromstärke des Blitzes zu Hilfe, die über den Widerstand des Körpers eine so hohe Spannung aufbaut, dass der Blitz den Abstand zum Boden überbrücken kann und nur über die Körperhülle rast – die Haut ist zudem ein besonders guter elektrischer Leiter.

Wie werden Menschen vom Blitz getroffen?

Wenn ein Blitz direkt in den Körper einschlägt, hat man kaum eine Chance: Bei einem Blitzschlag können bis zu 100 Millionen Volt und mehrere 10.000 Ampere innerhalb von 0,02 Sekunden auf einen Menschen einwirken. Die Stromstärke führt zum sofortigen Tod durch Herzstillstand.

Wo kann man vom Blitz getroffen werden?

Direkter Einschlag: etwa in Kopf oder Schulter – 100 Prozent der Blitzenergie gehen auf den Menschen über. Überschlag: Einschlag in einen Baum oder Masten, der Blitz springt auf dem Weg in die Erde auf den Menschen über – dabei geht nur ein Teil der Blitzenergie auf den Körper.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden?

Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz getroffen zu werden liegt bei 1:200.000. Trotzdem passiert es. Menschen, die einen Blitzschlag überleben, haben meist ihr Leben lang mit den Folgen zu kämpfen.

Wie fühlt es sich an wenn man von einem Blitz getroffen wird?

Bei einem direkten Einschlag und beim Überschlag kommt es meist zu Verbrennungen der Haut an den Ein- und Austrittsstellen des Blitzstroms, denn der Blitz ist bis zu 30.000 Grad heiß. Der Strom kann außerdem das Herz lahmlegen – dann kann es zum Herzstillstand kommen.