Wie lange war die Raumsonde zum Mars unterwegs?

Am Ende stimmten die Wetterbedingungen: Die Raumsonde "Al-Amal" der Vereinigten Arabischen Emirate am Montagmorgen in Japan erfolgreich ins All abgehoben. Der Start mit der japanischen Trägerrakete H2A war in der vergangenen Woche mehrfach verschoben worden, weil das Wetter zu schlecht war. Sieben Monate lang ist das Raumschiff nun unterwegs, bis es den derzeit rund 450 Millionen Kilometer entfernten Mars erreicht.

Sonde soll Mars-Klima erfoschen

Die Sonde "Hoffnung" soll das Klima unseres Nachbarplaneten ein komplettes Marsjahr (rund 687 Tage) lang erforschen. So wollen Wissenschaftler mehr über Jahreszeiten und Wetterwechsel auf dem roten Planeten erfahren. Außerdem sollen ihre Beobachtungsdaten Hinweise liefern, warum das flüssige Wasser von der Oberfläche verschwunden ist.

"Al-Amal" ist die zweite Weltraummission der Emirate. Es ist ein nationales Prestige-Projekt für das Land, das aktuell 50 Jahre Unabhängigkeit feiert und sich für die Zukunft unabhängiger vom Erdöl machen will . Im Herbst 2019 hatten die Emirate ihren ersten Astronauten zur ISS gesendet.

Kurzer Flug zum Mars durch Hohman-Transfer

In den kommenden Wochen wollen auch China und die USA neue Marssonden starten. Aktuell stehen Erde und Mars günstig zueinander, so dass die Flugzeit zu unserem Nachbarplaneten relativ kurz ist. Beim sogenannten Hohman-Transfer stehen die Planeten fast parallel zueinander, so dass ein Raumschiff nur von einem auf in den anderen Orbit wechseln muss.

Der Anfang ist gemacht: Die NASA-Sonde Mars InSight ist am Samstag erfolgreich von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien gestartet. Jetzt ist sie auf ihrem sechs Monate dauernden Flug zum Roten Planeten. Dort wird InSight erstmals ein Seismometer auf einem fremden Planeten platzieren und bis zu fünf Meter in den Marsuntergrund bohren. Ihre Daten werden erstmals mehr über das Innere unseren planetaren Nachbarn verraten.

Der Rote Planet ist alles andere als komplett erforscht – eher im Gegenteil. So ist noch immer strittig, wie lebensfreundlich und wasserreich der Mars einst war. Gab es einen Ozean auf unserem Nachbarplaneten oder gab es doch nur spärliches Nass? Auch das vergangene Klima und der Ursprung der gewaltigen Canyons sind strittig.

Noch unbekannter aber ist das Innenleben des Roten Planeten. Die Landesonde Mars InSight soll dies nun ändern, wenn sie am 26. November den Mars erreicht.

Sichtbar bis nach Arizona

Der erste Schritt ist geschafft: Mars InSight ist am 5. Mai gegen 13:05 Uhr unserer Zeit ins All gestartet. An Bord einer Trägerrakete vom Typ Atlas V-401 hob die Sonde von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien ab. Wie geplant erreichte die Mission gut 13 Minuten nach dem Start den Orbit, 79 Minuten später zündete die zweite Brennstufe und beförderte die Sonde auf Kurs Richtung Mars.

Für Millionen Bewohner Kaliforniens war dies die erste Chance, den Start einer interplanetaren Mission live mitzuerleben. Ersten Berichten zufolge war der Feuerschweif der Rakete nicht nur in Kalifornien, sondern sogar bis nach Arizona hinein sichtbar. „Wir haben positive Statussignale erhalten, die zeigen, dass InSight in gutem Zustand ist“, sagt Insight-Projektmanager Tom Hoffman vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA.

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Start der Landesonde Mars InSight von der Vandenberg Air Base in Kalifornien© NASA/ JPL

Ankunft in sechs Monaten

Mars InSight hat nun einen rund 485 Millionen Kilometer lange Flug vor sich. In rund sechs Monaten, am 26. November 2018, wird sie den Mars erreichen und nahe des Äquators in Elysium Planitia landen. „Wir sind alle begeistert, erneut zum Mars zu fliegen – und das, um so fundamentale Forschung zu betreiben“, so Hoffman. Mars InSight wird zwei Jahre lang auf dem Roten Planeten aktiv sein und wertvolle Daten zur Beschaffenheit des Planeteninneren und seiner Entwicklung sammeln.

Als erste Sonde wird InSight ein Seismometer auf einem fremden Planeten installieren. „Wissenschaftler haben seit langem davon geträumt, Seismologie auf dem Mars zu betreiben“, sagt Bruce Banerdt vom JPL, der wissenschaftliche Leiter der Mission. „Jetzt ist dieser Traum wahr geworden.“ Außerdem wird InSight bis zu fünf Meter tief in die Marskruste bohren und ein Wärmeprofil des Planeten erstellen.

„InSight wird uns nicht nur mehr über den Mars verraten, sie wird auch unser Verständnis der Bildung anderer terrestrischer Welten wie der Erde, dem Mond und tausender Planeten um andere Sterne erweitern“, sagt Thomas Zurbuchen von der NASA.

Das ist das erste Bild, das der Mars Rover Perseverance von der Marsoberfläche zurück zur Erde geschickt hat.

Bildrechte: NASA/JPL-Caltech

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  • Weltall 172
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  • Perseverance 12
  • NASA 196
  • Weltraum 336
  • Roter Planet 3
  • Forschung 1643
  • Wissenschaft 1456

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Das ist das erste Bild, das der Mars Rover Perseverance von der Marsoberfläche zurück zur Erde geschickt hat.

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Das ist das erste Bild, das der Mars Rover Perseverance von der Marsoberfläche zurück zur Erde geschickt hat.

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> Wissen >NASA-Rover Perseverance ist erfolgreich auf dem Mars gelandet

NASA-Rover Perseverance ist erfolgreich auf dem Mars gelandet

Der Mars-Rover Perseverance der US-Weltraumagentur NASA ist am 18. Februar 2021 erfolgreich auf der Marsoberfläche gelandet.

Von

Wie lange war die Raumsonde zum Mars unterwegs?
Franziska Konitzer

"Touchdown confirmed": Der NASA-Rover Perseverance ist am 18. Februar 2021 gegen 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgreich auf der Marsoberfläche gelandet. Bereits kurz nach seiner Landung hat er erste Bilder zurück zur Erde geschickt. Damit hat die eigentliche Mission von Perseverance begonnen: Mindestens ein Jahr lang soll Perseverance auf dem Mars Erkundungen anstellen. Wohlgemerkt, dabei handelt es sich um ein marsianisches Jahr, das rund 687 irdische Tage lang ist.

  • Alles über die Details der Landung und Mission von Perseverance erfahren Sie hier.

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Bildrechte: NASA

NASA-Rover erfolgreich auf dem Mars gelandet

Im Juli 2020 hatte die US-Weltraumagentur die Raumsonde Perseverance ins All geschickt – nun ist der Rover da, im Jezero-Krater auf dem roten Planeten. Zwischen diesem einst mit Wasser gefüllten Einschlagskrater eines Meteoriten und der NASA-Raumsonde Perseverance ("Beharrlichkeit") lag nach der langen Reise noch eine nervenaufreibende Herausforderung: die Landung auf der Marsoberfläche.

  • Der Mars ist dieses Jahr ein aufregendes Reiseziel - alles über die aktuellen Missionen zum roten Planeten erfahren Sie hier.

Elf Minuten zum Mars und zurück

Landungen auf dem Mars sind immer mit Spannung und vor allem Anspannung verbunden. Denn streng genommen kann niemand bei der Landung live dabei sein, auch die US-Weltraumagentur NASA nicht. Der Grund dafür ist die große Entfernung des Mars von der Erde. Signale zum Mars von der Erde reisen zwar mit Lichtgeschwindigkeit, brauchen aber trotzdem über elf Minuten, um den roten Planeten zu erreichen. Umgekehrt ist es genauso. Ein Signal zu Perseverance zu schicken und dann die Antwort der Sonde zu bekommen heißt: rund 22 Minuten Wartezeit. Deshalb hat die NASA erst um 21.56 Uhr herausgefunden, dass die Landung erfolgreich war. Zu diesem Zeitpunkt war Perseverance aber bereits sicher auf dem Mars gelandet.

Sieben Minuten des Schreckens bei Perseverance-Landung

Eine Landung auf dem Mars dauert rund sieben Minuten. Das heißt aber auch, dass die Raumsonde Perseverance die Landung vollautomatisiert ausführen musste: den Eintritt in die Marsatmosphäre, den Landeanflug sowie die eigentliche Landung. Das Signal über Erfolg oder Misserfolg einer Landung auf dem Mars kommt erst auf der Erde an, wenn alles geklappt hat – oder es zu spät ist. Daher bezeichnet die Weltraumagentur diesen Prozess auch als "sieben Minuten des Schreckens".

Ähnlich wie die Landung von Curiosity - nur schwieriger

Eine Mars-Landung ist somit immer eine spannende Angelegenheit, aber inzwischen hat die NASA bereits Übung darin. Bereits 2012 hat sie ihren Mars Rover Curiosity auf derartige Weise auf den roten Planeten befördert. Curiosity erforscht den Mars derzeit immer noch im Gale-Krater. Allerdings war die Landung von Perseverance im Jezero-Krater schwieriger, da es sich um anspruchsvolleres Terrain handelt. Außerdem ist der Mars Rover Perseverance größer und schwerer als sein Vorgänger Curiosity.

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Bildrechte: NASA/JPL-Caltech

Der NASA-Rover Perseverance ist am 18. Februar 2021 erfolgreich auf dem Mars gelandet.

Die Mission von Perseverance: Suche nach einst vorhandenem Leben, Gesteinsproben, Helikopter

Die eigentliche Mission von Perseverance fängt nach der erfolgreichen Landung jetzt erst an. Der Mars Rover soll im Jezero-Krater nach Hinweisen auf gegebenenfalls einst vorhandenem Leben suchen. Perseverance soll auch Gesteinsproben zu sammeln, die in einigen Jahren im Rahmen eines Mars Sample Return Programms von weiteren Raumsonden aufgesammelt werden könnten. Außerdem mit an Bord ist ein kleiner Helikopter namens "Ingenuity", der als Technologiedemonstration erstmals Flugversuche in der extrem dünnen Mars-Atmosphäre ausführen soll.

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Wie lange war der Mars Rover unterwegs?

Perseverance und Ingenuity waren gut ein halbes Jahr lang unterwegs auf ihrer fast 500 Millionen Kilometer langen Reise zum Mars. Am 30. Juli 2020 startete die Mission Mars 2020 mit einer Atlas V-Rakete von Cape Canaveral in Florida. Am 18. Februar 2021 kam Perseverance auf dem Mars an.

Wie lange dauert es mit einer Rakete zum Mars?

Ein bemannter Flug zum Mars kann sechs Monate, sieben Monate oder noch länger dauern. Als kürzeste Flugzeit wurden 210 Tage berechnet – allerdings können es auch 450 oder 470 Tage sein, je nach Stellung des Planeten.

Wie lange dauert der Flug von der Erde zum Mars?

Ein Flug zum Mars dauert ungefähr neun Monate: Hin und zurück dauert es damit etwa eineinhalb Jahre.

Wie lange dauert ein bemannter Flug zum Mars?

Flüge zum Mars dauern in der Regel 6 bis 9 Monate. Grund für diese Schwankung ist zum einen, dass die Distanz zum Mars aufgrund der elliptischen Umlaufbahnen von Erde und Mars zwischen etwa 56 und 401 Millionen Kilometern schwankt (2).