Warum gez wenn man nicht spielen darf

Immer wieder steht der Rundfunkbeitrag in der Kritik. Dabei ist er als ein Pfeiler unserer Demokratie gedacht. Wir zeigen, wofür wir den Beitrag eigentlich zahlen.

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Viele Mediennutzer haben den Rundfunkbeitrag erst nach Zahlungserinnerung überwiesen. Künftig können sie sich darauf nicht verlassen.

Berlin. 
  • Wer in Deutschland lebt, muss in der Regel den Rundfunkbeitrag bezahlen
  • Das geht per Bankeinzug, aber auch per Überweisung
  • Für diese gibt es nun aber Änderungen – die teuer werden könnten

Viele Haushalte in Deutschland erhalten alle drei Monate Post vom Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Sender – der Rundfunkbeitrag, auch bekannt als GEZ-Gebühr, wird fällig. Das ändert sich jetzt. Wer das Geld nicht automatisch von seinem Konto einziehen lässt, muss künftig aufpassen. Die Beitragsservice verschickt keine Erinnerungsbriefe mit Zahlungsanforderungen mehr. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Warum verzichtet die Behörde auf die Erinnerungsbriefe?

Morgenpost von Christine Richter

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Der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio spart damit Portokosten und entlastet seine Verwaltung. Aber die Mediennutzer laufen im Gegenzug Gefahr, die Fristen zu verpassen, zu denen Zahlungen fällig sind. Zumal, wenn sie es bisher darauf ankommen ließen, auf die Erinnerungsbriefe zu warten.

Warum gez wenn man nicht spielen darf

Der Rundfunkbeitrag

Der Rundfunkbeitrag

Rundfunkgebühren: Wie hoch sind die Mahngebühren?

Wer seinen GEZ-Beitrag nicht fristgerecht innerhalb von vier Wochen überweist, muss einen Versäumniszuschlag zahlen. Dieser beträgt ein Prozent des offenen Betrages, mindestens aber acht Euro.

Wenn weiterhin nicht gezahlt wird, folgt eine Mahnung vom Beitragsservice und anschließend ein Festsetzungsbescheid. In dem Bescheid können neben den eigentlichen Gebühren und den Säumniszuschlägen auch zusätzliche Kosten enthalten sein – etwa Rücklastschriftgebühren der Bank.

Lesen Sie auch: Hartz IV: Tipps für die Befreiung vom Rundfunkbeitrag

Laut der Pressestelle des Beitragsservices erhalten knapp 5,5 Prozent der insgesamt rund 46 Millionen Beitragszahlerinnen und -zahler die einmalige Zahlungsaufforderung. Das Verfahren wird sukzessive über das Jahr ausgerollt.

Darf der Beitragsservice das?

"Der Rundfunkbeitrag ist qua Gesetz geschuldet, einer Zahlungsaufforderung bedarf es daher grundsätzlich nicht", erklärte der Beitragsservice unserer Redaktion. Eine einmalige Zahlungsaufforderung sei auch in anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung üblich; der Beitragsservice schließe sich einer gängigen Praxis an.

Welche Fristen muss ich beachten?

Der Rund­funk­bei­trag muss vier Mal im Jahr bezahlt werden, alle drei Monate, jeweils zur Mitte des Quartals: ­­­­am 15. Februar, respektive dann im Mai, August und November. Wer ihn bisher jeweils einzeln überwies, erhält laut Beitragsservice jetzt einmalig eine Zahlungsaufforderung, beziehungsweise: letztmalig.

Was erwartet der Beitragsservice?

In dem Informationsschreiben drängt die Behörde die Beitragszahler dazu, ein SEPA-Lastschriftmandat zu erteilen: "Das Lastschriftverfahren ist die bequemste und sicherste Zahlungsweise. Das Ausfüllen von Überweisungsträgern entfällt und es ist ausgeschlossen, Zahlungen zu übersehen oder falsche Überweisungen zu tätigen." Praktischerweise liegt dem Schreiben nicht nur ein vorgefertigtes Papierformular bei, sondern auch ein QR-Code. Mit dem kann man die Lastschrift über das Smartphone einrichten.

Rundfunkgebühren: Wie hoch sind die Gebühren?

Seit August 2021 zahlen Verbraucher 18,36 Euro monatlich, beziehungsweise 55,08 Euro alle drei Monate. Nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts war der Beitrag erst im vergangenen Jahr (damals 17,50 Euro) erhöht worden.

Rund 2,5 Millionen Beitragszahler müssen nun genau auf die Fristen zur Zahlung des Rundfunkbeitrags achten. Es soll keine Zahlungserinnerungen mehr geben.

Pro Monat muss jeder deutsche Haushalt 18,36 Euro Rundfunkbeitrag* entrichten, um die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio zu finanzieren. Der Rundfunkbeitrag wird in der Regel viermal jährlich in der Mitte von drei Monaten abgebucht. Dabei können Beitragszahler wählen, ob sie den Rundfunkbeitrag per Lastschriftverfahren einziehen lassen oder selbst überweisen. Bei letzterer Variante ist in Zukunft jedoch besondere Aufmerksamkeit gefordert: Der Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Sender wird in Zukunft nämlich keine Zahlungserinnerungen mehr schicken, wie die Berliner Morgenpost berichtet.

Rundfunkbeitrag: Darum gibt es zukünftig keine Zahlungserinnerungen mehr

„Der Rundfunkbeitrag ist qua Gesetz geschuldet, einer Zahlungsaufforderung bedarf es daher grundsätzlich nicht“, erklärt der Beitragsservice laut Berliner Morgenpost die Änderung. Daher erhalten rund 5,5 Prozent der insgesamt rund 46 Millionen Beitragszahler eine einmalige bzw. letztmalige Zahlungsaufforderung, wie die Pressestelle des Beitragsservice mitgeteilt haben soll. Auch in anderen Bereichen der öffentlichen Verwaltung sei eine einmalige Zahlungsaufforderung gang und gäbe. Das Verfahren soll über das Jahr hinweg überall ausgerollt werden. Es dürften aber auch andere Gründe eine Rolle spielen: zum Beispiel die Ersparnis durch den Wegfall der Portokosten sowie eine Entlastung der Verwaltung.

Auch interessant: In diesen Fällen müssen Sie keine Rundfunkgebühren bezahlen.

Diese Mahngebühren drohen bei verpassten Fristen

Der Rundfunkbeitrag wird in der Regel viermal im Jahr, jeweils zur Mitte des Quartals gezahlt – also am 15. Februar, 15. Mai, 15. August und am 15. November. Wer den Rundfunkbetrag nicht innerhalb von vier Wochen fristgerecht bezahlt, erhält einen Festsetzungsbescheid. Darin wird ein Säumniszuschlag von einem Prozent der rückständigen Beitragsschuld fällig, mindestens sind es aber acht Euro.

Lesen Sie auch: 18,36 Euro pro Monat: So geht es mit dem Rundfunkbeitrag weiter.

So vermeiden Sie Mahngebühren beim Rundfunkbeitrag

Die Behörde empfiehlt Beitragszahler in einem Informationsschreiben, stattdessen das SEPA-Lastschriftmandat zu erteilen: „Das Lastschriftverfahren ist die bequemste und sicherste Zahlungsweise. Das Ausfüllen von Überweisungsträgern entfällt und es ist ausgeschlossen, Zahlungen zu übersehen oder falsche Überweisungen zu tätigen.“ Eine Alternative wär außerdem, einen Dauerauftrag für den Rundfunkbeitrag einzurichten. (fk) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Warum muss man GEZ zahlen wenn man keinen Fernseher hat?

Müssen auch Menschen zahlen, die weder Radio, Fernseher noch Computer besitzen? Ja, der Rundfunkbeitrag, oder umgangssprachlich GEZ ist geräteunabhängig. Ob ein Radio oder Fernseher im Haus steht und genutzt wird, spielt keine Rolle.

Wie kann ich die GEZ umgehen?

Wenn Sie in eine WG oder zu einem Lebenspartner ziehen, können Sie sich vom Rundfunkbeitrag befreien lassen. Immerhin wird der Rundfunkbeitrag ja dann bereits von einer anderen Person in der Wohnung gezahlt.

Was passiert wenn man nicht auf die GEZ reagiert?

Reagieren Sie auf das Schreiben nicht, meldet der Beitragsservice Sie grundsätzlich automatisch rückwirkend zum Datum des Einzugs in die Wohnung an. Wurden Sie automatisch angemeldet und: ein anderer Bewohner zahlt bereits den Rundfunkbeitrag für die Wohnung? Dann besteht für Sie keine Beitragspflicht.

Warum ist GEZ verpflichtend?

Was genau ist eigentlich der Rundfunkbeitrag? Mit dem Rundfunkbeitrag werden die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland, also ARD, ZDF und Deutschlandradio finanziert. Der Beitrag ist seit 2013 fällig und löste die ehemaligen GEZ-Gebühren ab.