Wo kämen wir denn hin und keiner ginge?

von · Veröffentlicht 14. Mai 2019 · Aktualisiert 17. März 2021

Eine Frage, in der die Empörung mitschwingt. Unvorstellbar, dass etwas Ungewohntes zur Gewohnheit, zur Normalität werden könnte. Ungewohntes, nicht-regelkonformes steht unter dem Generalverdacht der Subversivität. Wo kämen wir hin … – wenn es Alltag werden würde?

Ja, wo kämen wir denn da hin?

Wo kämen wir denn hin und keiner ginge?

Wo kämen wir hin, wenn Frauen Miniröcke tragen? Wenn sie auf den BH verzichten? Was, wenn sie in Brot und Arbeit stehen und eigenes Geld verdienen? Wo kämen wir hin, wenn sie die Chefetagen als Managerinnen erobern, statt als Sekretärinnen? Was, wenn sie schnelle Autos fahren? Gar wie ein Mann den Escort-Service genießen?

Wo kämen wir hin, wenn Männer zu ihren Tränen stehen? Wenn sie ihre Söhne und Töchter viel aktiver miterziehen? Was, wenn sie nicht in der Werkstatt oder im Büro, sondern als Kindergärtner arbeiten, als Hebamme, als Florist? Wo kämen wir hin, wenn ihnen Privatleben wichtiger wird als Geld und Ruhm? Was, wenn sie Upcycling für sich entdecken? Und Massagen und Kosmetik und Wellnesswochenenden genießen? Was, wenn sie sich nicht mehr nur über ihren Erfolg bei Frauen und im Beruf definieren? Wenn sie sich stattdessen mehr darüber definieren, wer sie in ihrem Innersten sind?

Gott sei Dank, gibt es die Subversiven unter uns!

Das Ungewohnte, das Subversive, ist unsere Rettung. Ohne neue Wege gäbe es nur Stillstand. Wenn wir aufhören uns die „Was wäre wenn-Fragen“ zu stellen, dann geben wir ein wichtiges Element unserer Menschlichkeit auf.

Wir müssen neugierig bleiben, mutig sein, hineinspringen in die Abenteuer des Lebens. Träume haben und sie verfolgen, Dinge ausprobieren, Fehlschläge aushalten und Erfolge feiern – das ist es, was die Subversiven unter uns zu ganz besonderen Menschen machen.

Subversivität ist quasi eine evolutionäre Pflicht. Und soll ich Dir noch etwas sagen? Selbständige kommen dieser Pflicht in besonderem Maße nach. Das liegt in der Natur der Sache. Selbständige und andere Subversive haben vor allem eins gemeinsam: den Willen und den Mut ihren individuellen Weg zu gehen! Also, wie subversiv bist Du bereit zu sein? Oder anders gefragt:

Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin,
und niemand ginge, einmal zu schauen,
wohin man käme, wenn man ginge.

Kurt Marti

Wo kämst Du mit Deiner Selbständigkeit hin, wenn Du losgehen würdest?

Wo kämst Du hin, wenn Du mit Deinem Blog losgehen würdest?

Die Antwort darauf wirst Du nur finden, wenn Du es nicht dabei belässt, Dir Fragen zu stellen, sondern anfängst, Antworten zu finden. Finde Deine ganz persönlichen, in Deinem ganz individuellen Tempo. Wenn Du magst, hinterlasse einen Kommentar mit Deinen Erfahrungen. Ich freue mich auf Deine Gedanken!

  • Kurt Heil 30.11.2006, 19:27 Uhr

    Sehr interessant und in vielen Situationen einsetzbar...

  • Isabel Rathmann 10.06.2007, 20:47 Uhr

  • Fabian 09.07.2007, 20:19 Uhr

    erkl�r mal bitte einer, nicht das ich das falsch verstehe!

  • Wuff 10.07.2007, 23:57 Uhr

    das meint das erst jemand den weg gehen muss um zu sagen wo wir da hin k�men
    somit sagt dieses zitat aus dass jeder der den weg nicht kennt ihn gehen muss um heraus zu finden was am ende ist
    so w�rde ich das interpretieren

  • Teismann 20.07.2007, 10:06 Uhr

    Mein absolutes Lieblingszitat, dass ich schon seit jahren immer bei mir trag. ich interpretiere es so: wenn sich keiner bewegt und neues ausprobiert und immer nur "wo k�men wir denn da hin" sagt und auch keiner endlich mal den Schritt ins Ungewisse Neue wagt "und keiner ginge um zu sehen wohin wir k�men, wenn wir gingen" verstaubt die welt und nichts ver�ndert sich. Wo k�men wir da hin? nirgentwo, denn Stillstand ist der Tod.

  • Maja 29.07.2007, 23:08 Uhr

    danke Teismann, habs jetzt auch endlich verstanden ;) Spitzenzitat.

  • xyz 09.08.2007, 14:02 Uhr

    JA!!!

  • Natalia 29.08.2007, 19:34 Uhr

    Ich find dieses Zitat einfach qeil. Ich hab das schon oft qeh�rt, aber die tollen Sachen verqisst man mit der Zeit, genau wie bei Witzen ..

    Gr��e, Natalia

  • phoby 07.10.2007, 17:42 Uhr

    jo teismann genau der meinung bin ich auch

  • Ingrid Z 11.10.2007, 21:04 Uhr

    Ein sinniges und stimmiges Wortspiel.

  • sk0pe 21.01.2008, 17:55 Uhr

    das ist vor allem gut anwendbar wenn wiedermal eine umweltpolitische ma�nahme diskutiert wird, die so radikal is, das die meisten sagen: "das geht doch nich! wo k�men wir denn da hin?" eins der sch�nsten wortspielerischen sprichworte :)

  • christina 07.01.2009, 05:51 Uhr

    Verst�ndlicher wird es, wenn man es so schreibt:

    „Wo k�men wir hin, wenn jeder sagte, "Wo k�men wir hin?" und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir k�men, wenn wir gingen.“

  • Anarchisterix 11.01.2009, 13:57 Uhr

    > Oder: "Wo k�men wir hin, wenn jeder sagte: wo k�men wir hin? und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir k�men, wenn wir gingen."

  • Alois 05.06.2009, 11:48 Uhr

    Passt gut zu Adornos: Nur wenn das, was ist, ver�nderbar ist, ist das was ist, nicht alles gewesen.

  • Ren� 08.10.2009, 11:53 Uhr

    Wo k�men wir hin, wenn jeder seine Meinung �u�ern w�rde bevor er dann endlich geht!

  • Adem 12.01.2010, 20:47 Uhr

    Jetzt gilt es nur es umzusetzen!

  • Renate 13.02.2010, 09:13 Uhr

    Wer kann das Zitat ins englische �bersetzen werden aber den Sinn nicht verlieren? Hilfe bitte

  • H. Smidt 13.02.2010, 10:31 Uhr

    Ich geh mal eben los und sage euch dann Bescheid.

  • Senftopf 13.02.2010, 10:38 Uhr

    "Where would we arrive, if everybody would say: where would we arrive, in order to realize where we would arrive, if we went away (??)

    Ein Versuch, falls grammatikalisch nicht ganz korrekt: exuse me, pls.!!

  • Senftopf 13.02.2010, 10:49 Uhr

    Or.....(Probably better)
    "Where would we arrive, if everybody would say: Where would we arrive and nobody would be prepared to look for the destination, if we left...

  • Katja 13.02.2010, 10:51 Uhr

    Where would we be
    if everyone said when we came out
    and nobody was going to see,
    where would we be
    if we left."

  • Lisa 21.02.2010, 20:44 Uhr

    Oder vielleicht so: “Where would we be, if everyone said, where would we be and no one went to see, where we would be, if we went.�

  • Stefan 03.03.2010, 12:59 Uhr

    Manchmal denke ich, er wollte sich einfach nur �ber die Spiessb�rger lustig machen, die glauben mit der Einstellung "Ja, wo k�men wir denn da hin, wenn das jeder machen w�rde" ihr ganzes spiessiges Leben gestalten zu m�ssen... Was ich nicht kann oder mich traue, dass soll auch keinem anderen erlaubt sein.

  • tabula rasa 05.03.2010, 00:45 Uhr

    ...oder so >
    "Wo kommen wir hin," wenn jeder sagt, "wo kommen wir hin?"
    Und keiner geht, um zu sehen, wohin wir kommen, wenn wir gehen!

  • asdf 10.03.2010, 16:08 Uhr

    sadfasdf

  • ZEN 11.03.2010, 10:34 Uhr

    Wir brauchen
    ein Einkommen f�r jedermann,
    das mit der W�rde des Menschen vereinbar ist.

    Wo kommen wir hin,
    wenn jeder sagt, wo kommen wir hin
    und keiner geht, um zu sehen, wohin wir kommen, wenn wir gehen.

    ZEN

  • GregorV 27.06.2010, 13:44 Uhr

    Die P�da-Abiturienten mahnen mit diesem Zitat! Soviel Weitsicht kann man unserer Jugend zutrauen! W�re sch�n, wenn so manche Erwachsenen auch hin und wieder entdecken, dass man offen f�r neue Herausforderungen sein muss. Sonst ist Stillstand - nichts mehr, nur Angst - Tod.

  • Marc Andre�en 26.11.2010, 07:23 Uhr

    Hier ein Vorschlag f�r eine englische �bersetzung:

    Where would all this get us, if everyone said "where would all this get us" and noone ever goes to find out where all this would get us if we went.

    M�gliche Alternativen:
    - streichen des "all" vor dem "this" - habe das all hineingesetzt um die Verallgemeinerung in der konservativer Haltung zu hervozuheben, die im deutschen "wo kommen wir denn hin" auch zwischen den Zeilen enzhalten ist.
    - ich bin bei dem Verb "to go" geblieben, um den Bezug zum Original nicht ganz zu verwischen. M�glich w�re hier auch "noone left to find out" oder "noone would ever leave to find out", obwohl das eher das Zur�cklassen der Mehrheit betont, als den Aufbruch ins Ungewisse.
    - ich bin mit den Tempi im hinteren Teil noch nicht so recht zufrieden, da g�be es auch noch einige m�gliche Varianten.
    Gru�
    MA

  • Bea 26.11.2010, 23:17 Uhr

    Ich finde das Zitat Klasse - es hat Humor, Geist und Tiefgang.
    Ja woooo k�men wir da hin??? Diesen Satz hab ich schon x-mal geh�rt und ich wollte immer hingehen und gucken, wo wir denn hinkommen k�nnten, wenn wir uns denn mal bewegen t�ten. Aber die, die das sagen, wollen einfach hocken bleiben und sich nicht bewegen und nur schwafeln, denen reicht das. Mir nicht!

  • chrissi 26.02.2012, 13:53 Uhr

    finde ich auch

  • pagliacci 15.06.2012, 14:22 Uhr

    ...wobei das Geniale der darin liegen Widerspruch ist. Beginnt der Satz doch mit dem Ausrufs des Autors "Wo k�men wir hin"...

  • Jan 25.07.2012, 10:16 Uhr

    Sehr gut den Widerspruch beobachtet, pagliacci

  • Ulli 27.12.2012, 01:48 Uhr

    mein onkel sagte mir mal:
    nur tote fische schwimmen mit dem strom....

  • Neumann 30.12.2012, 00:26 Uhr

    Wo k�men wir hin, wenn wir alles im Konjunktiv nur formulieren w�rden?

  • Pitschend�pp 31.12.2012, 17:29 Uhr

    Wo k�men wir hin ... wenn wir gingen ...

  • Damian 19.01.2013, 18:04 Uhr

    Where will this lead us to us to if everybody asks where will this lead us to
    and nobody leads to where this will lead us to.

  • delphi 19.01.2013, 21:14 Uhr

    a.) Wer sein "Deutsch" verbessern m�chte, sollte sich nicht weiter in Fremdsprachen versuchen.
    b.) Konstruktive Beitr�ge ergeben durchaus den gew�nschten Sinn dieses Forums.
    "Ordnung ist ein guter Geist, er fegt
    Verwirrung hinweg und bringt hervor die Einfachkeit".
    c.) "In Wahrheit benutzen wir die Sprache nicht um uns mitzuteilen, sondern eher um zu kaschieren"

    Ich k�nnte die Verfasser dieser, f�r mich, bedeutenden S�tze noch heraussuchen...
    gliebe gr��e delphi

  • delphi 19.01.2013, 21:34 Uhr

    ...noch weiter hei�t es " Wissen vort�uschen, ohne es zu besitzen, ist unendliche Dummheit".
    Ich muss noch einmal mit G�nter Melzer reden, da ich meine gesammelten Zitate hier bisher nicht ablegen konnte. Ich wei� einfach nicht, warum das so ist. Er mu� mir wohl helfen.
    busserl delphi

  • Damian 20.01.2013, 09:32 Uhr

    @delphi,
    actually I'm an Englishman in Berlin - anyway -

    in englischen foren nennt man menschen die
    beitraege anderer zur eigenen darstellung
    ausnutzen hijacker. die kann auch keiner
    leiden denn wo kaemen wir denn dahin!

  • ZEN 26.01.2015, 11:35 Uhr

    @delphi um 21:14 und :34

    Es w�re sch�n, wenn du
    die Autoren nennen w�rdest, wenn du zitierst.

    Ist eine Frage der
    Lauterkeit – in der Kommunikation.

    Ansonsten
    sind e i g e n e Gedanken
    und eigene Einsichten von gr��erem Wert.

    Dir und auch allen sonst...
    eine sch�ne Schaffenswoche!

    ZEN

  • delphilein 27.01.2015, 18:00 Uhr

    Schicken Sie uns Ihr Zitat

    Und so wird es sehr kompliziert:
    Bevor Sie Ihr Zitat schicken, sollten Sie mit Hilfe des obigen Suchfeldes nach einigen markanten Worten des Zitates suchen, um zu sehen, ob das Zitat nicht schon in unserer Datenbank existiert.
    Bitte schicken Sie uns nur Zitate bekannter Pers�nlichkeiten. Bitte nicht aus urheberrechtlich gesch�tzten Werken zitieren. (Das Urheberrecht an Werken endet 70 Jahre nach dem Tod des Autors.)
    ....so wird die Grauzone f�r mich un�berschaubar...
    Eure @Delphilein

  • arkrises 23.10.2018, 20:33 Uhr

    @Fabian.. es ist unter Umst�nden zwar mehr doch ich erkl�re es mir einfach.

    Entdeckungen, wie Amerika. Wenn keiner gegangen w�re... oder in der Medizin.. Technologie(w�rden wir den Acker immer noch mit dem Ochsen bestellen).

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    Wo kämen wir hin wenn wir gingen?

    Vielleicht kennen manche dieses Zitat von Kurt Marti (1921–2017), einem Schweizer Pfarrer und Schriftsteller: „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge. “

    Wo kommen wir denn hin?

    Mit den Worten "Wo kämen wir hin" lassen sich Wünsche und Anliegen aller Art abschmettern, ohne dass man überhaupt eine Begründung liefern muss. Es wird einfach dem Gegenüber auferlegt, sich doch bittschön selbst auszumalen, wo wir hinkämen, würden wir seinen Wünschen oder Vorschlägen folgen.